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News: Warum muss eigentlich alles immer einen "Zweck" haben? (potz)
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Autor Thema: Wasser! Unentbehrlich in jeder Küche  (Gelesen 5968 mal)

bristlecone

  • Gast
Re:Wasser! Unentbehrlich in jeder Küche
« Antwort #30 am: 13. Juli 2008, 15:10:08 »

vielleicht kann ja jetzt wer was schreiben, ob es da NUR um die Nachweisgrenze geht.

Nein, da geht es nicht um die Nachweisgrenze.

Der Wert für Bentazon von 73 µg/l wurde, wie auch die Stuttgarter Zeitung schreibt, auf Basis ökotoxikologischer Daten abgeleitet. Er ist so zu verstehen, dass bei Unterschreitung dieses Werts auch langfristig im Gewässer keine schädlichen Wirkungen durch den Stoff auftreten.
Diese Werte schließen übrigens, wie ich an anderer Stelle gefunden habe, die humantoxikologischen Daten mit ein.

Was mich daran stört: Das Ganze ist, wenn ich das richtig sehe, ein Konzeptwechsel: Die "alten" Werte waren gewässerhygienisch begründet, das heißt, Stoffe, die im Wasser nichts zu suchen haben (da sie nicht zu irgendwelchen Zwecken dort eingebracht werden, sondern einen nutzlosen Eintrag darstellen) und von Natur aus dort auch nicht drin sind, sollen dort auch nicht nachweisbar sein.
Jetzt heißt es: Die Stoffe dürfen, wenn sie schon ins Wasser gelangen, keinen Schaden anrichten.

Auch wenn für einige Stoffe jetzt sogar niedrigere Werte als vorher diskutiert werden, dieser Konzeptwechsel ist eine Schwächung des Umweltschutzes.
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hobo

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Re:Wasser! Unentbehrlich in jeder Küche
« Antwort #31 am: 13. Juli 2008, 21:01:28 »

... interessant die Sache mit dem Konzeptwechsel ... so gesehen noch weitaus übler
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hobo

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Re:Wasser! Unentbehrlich in jeder Küche
« Antwort #32 am: 05. August 2008, 14:03:27 »

hört sich auch nicht lecker an
http://www.tagesschau.de/inland/leitungswasser100.html

man nehme etwas von da, etwas von dort, kräftig rühren und ... fertisch is die Brüh

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hobo

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Re:Wasser! Unentbehrlich in jeder Küche
« Antwort #33 am: 05. August 2008, 23:46:47 »

die Gesundheitsämter geben übrigens Auskunft über die örtliche Uranbelastung (Wasser)
wer hat den höchsten ...
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Staudo

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Re:Wasser! Unentbehrlich in jeder Küche
« Antwort #34 am: 06. August 2008, 08:27:26 »

Alle Brandenburger und Berliner brauchen siche keine Sorgen machen oder einreden lassen. In Sand gibt es kein Uran.

Für die anderen gilt: nicht hysterisch werden. U-Bahn fahren ist vermutlich radioaktiver.
« Letzte Änderung: 06. August 2008, 08:27:48 von Staudenmanig »
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bristlecone

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Re:Wasser! Unentbehrlich in jeder Küche
« Antwort #35 am: 06. August 2008, 08:42:59 »

Es geht dabei überhaupt nicht um die radioaktiven Eigenschaften von Uran. Die Radioaktivität von natürlichem Uran ist so gering, dass sie bei den Konzentrationen, wie sie in der Umwelt von Natur aus auftreten, verschwindend gering zur Gesamtbelastung der Allgemeinbevölkerung durch ionisierende Strahlung beiträgt.

Es geht hier vielmehr um die chemisch-toxische Wirkung von Uran. Die wurde jahrzehntelang überhaupt nicht beachtet, obwohl es dazu schon lange Daten gibt. Erst seit etwa 10 Jahren befasst man sich damit genauer. Und es hat sich herausgestellt, dass Uran schon in sehr geringer Menge zu Veränderungen der Nierenfunktion führt und bei etwas höherer Konzentration die Nierenfunktion schädigt.
Da ein erheblicher Teil der (insgesamt niedrigen) Uranzufuhr über das Trinkwasser erfolgen kann, soll die Urankonzentration im Wasser somit begrenzt werden. Bisher gibt es in der Trinkwasserverordnung keinen rechtsverbindlichen Grenzwert für Uran (was die chemisch-toxischen Wirkungen angeht). Ich hoffe, das ändert sich.
« Letzte Änderung: 06. August 2008, 08:43:50 von bristlecone »
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Staudo

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Re:Wasser! Unentbehrlich in jeder Küche
« Antwort #36 am: 06. August 2008, 08:45:25 »

Ich hoffe, das ändert sich.


Davon gehe ich aus.
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Manfred

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Re:Wasser! Unentbehrlich in jeder Küche
« Antwort #37 am: 06. August 2008, 09:13:12 »

Das Thema ist doch schon länger bekannt.
Kommt jetzt nur auf den Tisch, weil es endlich Filter gibt.
Vorher hat man es tunlichst flach gehalten. Sonst hätte man in Süden viele, viele Anlagen stilllegen müssen.
Die Angaben der Gesundheitsämter kann man vergessen.
Bei uns bekommt man z.B. nicht den Wert für den neuen, über 300 m tiefen Tiefbrunnen, der durch Steinkohle und Uranerz läuft, sondern für eine alte Oberflächen-Entnahmestelle...

Die Radioaktivität ist auch nicht zu vernachlässigen. Die des Urans selber ist beliebig langweilig. Aber die radioaktiven Folgeprodukte, speziell das Radon, sind nicht zu verachten. Bei längerer Standzeit in der Leitung ergeben sich in den höheren Punkten teils beachtliche Radonkonzsentrationnen. Das ist dann das morgentliche Begrüßungsgeschenk für die Lunge, wenn man den Duschhahn aufdreht und mal kräftig durchatmet...
Aber Radon-Grenzwerte sind das andere große Uran-Thema, dass man gerne unter den Tisch kehrt.
Andere Ländern haben längst Grenzwerte. In manchem Tiefgeschoss in Deutschland (Wo das Radon durch Boden und Wänden kommt, dürfte sich nach Grenzwerteinführung ohne Zwangsbelüftung keiner mehr aufhalten. Strafzahlungen an die EU sind aber scheinbar billiger.
« Letzte Änderung: 06. August 2008, 09:19:53 von Manfred »
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bristlecone

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Re:Wasser! Unentbehrlich in jeder Küche
« Antwort #38 am: 06. August 2008, 09:40:14 »

Die Radioaktivität ist auch nicht zu vernachlässigen. Die des Urans selber ist beliebig langweilig. Aber die radioaktiven Folgeprodukte, speziell das Radon, sind nicht zu verachten. Bei längerer Standzeit in der Leitung ergeben sich in den höheren Punkten teils beachtliche Radonkonzsentrationnen.

Für die Radioaktivität gibt es in der Trinkwasserverordnung Regelungen.

Wenn sich bei längeren Standzeiten in der Wasserleitung erhöhte Radonkonzentrationen aufbauen, liegt das nicht an der gleichzeitigen Anwesenheit von Uran im Wasser, sondern an der Anwesenheit von Radium im Wasser.
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Manfred

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Re:Wasser! Unentbehrlich in jeder Küche
« Antwort #39 am: 06. August 2008, 12:47:31 »

Wobei das Radium der Uran-Zerfallsreihe entstammt und daher untrennbar mit der Uranmenge verbunden ist.
Wo viel Uran ist, ist auch viel Radium.
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bristlecone

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Re:Wasser! Unentbehrlich in jeder Küche
« Antwort #40 am: 06. August 2008, 12:53:47 »

Natürlich ist Radium (genauer Ra-226, das hier in erster Linie interessiert,) ein Glied der Uran-238-zerfallsreihe.

In aller Regel besteht aber in Wässern kein radiologisches Gleichgewicht der Mitglieder der Zerfallsreihe, da die einzelnen Glieder der Zerfallsreihe unterschiedliche chemische Eigenschaften haben und deshalb in unterschiedlicher Weise vom Gestein gebunden bzw. aus den Gesteinsschichten ausgewaschen werden.
Daher ist die Uranmenge im Wasser eben nicht "untrennbar" mit der Radiummenge verbunden und man kann von der Urankonzentration im Wasser nicht auf die Radiumkonzentration schließen und umgekehrt.
Genau das war und ist ja ein Webfehler der Trinkwasserverordnung. Sie reguliert die Höchstmenge von Radionukliden bzw. die Strahlendosis, und genau deshalb kann es zu gesundheitlich unerwünschten Urankonzentrationen im Wasser kommen.
Wären Radium- und Urankonzentration "untrennbar" aneinander gebunden, könnte man ja einfach den Grenzwert für ionisierende Strahlung so einrichten, dass auch keine bedenklichen Urankonzentrationen erreicht werden.
Inzwischen sind wir aber in einer ziemlichen Fachdebatte und hier wohl schon etwas OT.
« Letzte Änderung: 06. August 2008, 12:58:27 von bristlecone »
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Manfred

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Re:Wasser! Unentbehrlich in jeder Küche
« Antwort #41 am: 06. August 2008, 13:07:06 »

Ich denke, wir sind uns da schon einig.
Wer mag, kann ja gerne eine Doktorarbeit über die chemischen und strömungstechnischen Verhältnisse jeder einzelnen Trinkewasserentnahmestelle schreiben.

Seit wann und wo steht eigenentlich ein Grenzwert für ionisierende Strahlung in der Trinkwasserverordnung? Das muss nach meiner Zeit passiert sein.
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Wiesentheo

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Re:Wasser! Unentbehrlich in jeder Küche
« Antwort #42 am: 06. August 2008, 13:13:53 »

Wird nicht bei der Wasserprobenuntersucheng bestimmt.Jedenfalls hier nicht.(anhaltinisch)
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Der Vorteil der Klugheit besteht darin,dass man sich dumm stellen kann. -  Umgedreht ist das schon schwieriger.

Manfred

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Re:Wasser! Unentbehrlich in jeder Küche
« Antwort #43 am: 06. August 2008, 13:19:10 »

Hab es gefunden. Anhang 3. Seit 2001.
Radon und seine Zerfallsprodukte hat man praktischer Weise per Fußnote gleich wieder von der Messung ausgeklammert.
Kann sich jeder bei denken, was er mag...
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bristlecone

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Re:Wasser! Unentbehrlich in jeder Küche
« Antwort #44 am: 06. August 2008, 13:31:55 »

Zitat
Seit wann und wo steht eigenentlich ein Grenzwert für ionisierende Strahlung in der Trinkwasserverordnung?

Ich meinte das hier:

"EU-Trinkwasser-Richtlinie 98/83/EG, ... die ... erstmals auch Indikatoren für die Radioaktivität festlegt. Die Parameter der EU-Richtlinie sind Bestandteil der in Deutschland gültigen Trinkwasserverordnung. Für Radioaktivität bedeutet dies, dass nicht mehr als 100 Becquerel pro Liter (Bq/l) Tritium und eine Gesamtrichtdosis von 0,1 Millisievert pro Jahr (mSv/a) – mit Ausnahme von Tritium, Kalium-40, Radon und Radonzerfallsprodukten – enthalten sein darf."

Und die EU-Empfehlung (2001/928/Euratom) über den Schutz der Öffentlichkeit vor der Exposition gegenüber Radon im Trinkwasser.
(was nicht Bestandteil der TrinkwasserVO ist)

Quelle.

P.S. Warst etwas schneller ;D

Uran wäre doch von der EU-Richtlinie erfasst, oder?
Das Radon und Folgeprodukte erst später und dann nur in einer Empfehlung abgehandelt werden...



« Letzte Änderung: 06. August 2008, 13:34:25 von bristlecone »
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