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|4|6|Blattläuse haben ein geradezu unmoralisches Vermehrungsbestreben. (Anubias)

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Autor Thema: Schrumpfende Rosensortimente  (Gelesen 2971 mal)

Nova Liz †

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Schrumpfende Rosensortimente
« am: 09. August 2004, 21:37:04 »

Nun möchte ich gern mal ein heikles Thema ansprechen,dass mich und andere seit Tagen ärgert und auch ein bisschen beängstigt!!!
Aaaaalsoooo!-----
Kennt ihr das auch?Man bestellt seit Jahren in einer Rosenfirma eine im Katalog angebotene Rose,die dann doch immer gerade nicht da ist.
Nach einiger Zeit fragt man genauer nach und erhält die Auskunft das sie gar nicht mehr in der Vermehrung ist!
Damit kann ich ja noch gerade so umgehen,wenn das eine einzelne Rose betrifft.
Nun trug sich letzte Woche aber folgendes zu:
Ich rief bei Lützow an ,um ein schönes und seltenes Remontantrosensortiment zu bestellen.Von 12 erfragten Sorten war nur noch eine in der Vermehrung,nämlich Francois Coppèe!
Auch andere Rosen aus anderen Klassen (alle selten),sind nicht mehr zu haben,wie zum Beispiel viele THs.
Man versicherte mir,dass von keiner der Sorten eine Mutterpflanze zurückbehalten wurde!
Am Samstag war ich auf den Rosenfeldern in Lützow,wo an diesem Wochenende Führungen stattfanden.
Dort wurde das Thema auch noch einmal vor Ort angesprochen .Der drastische Angebotsschwund wurde mit wirtschaftlichen Umständen begründet.Wenn von einer Sorte nur 10 pro Saison bestellt werden,lohnt sich die Rose nicht mehr.
Nun,was bedeutet das?
Viele Rosenschätze gehen unwiderbringlich verloren,spätestens dann,wenn das letzte existierende Exemplar in Sangerhausen eingeht!
Hat eine renomierte Rosengärtnerei da nicht eine große Verantwortung ??????
Hätte man die Rosenwelt nicht wenigstens vorwarnen können?
Bei Lützow sind vorwiegend noch Rosen im englischen Stil aufv den Feldern zu sehen,auch in der Gärtnerei.Zugekauft wird in Holland.
Geht dieses Konzept wohl auf?
Zwischen Fassungslosigkeit und Verzweiflung
Nova Liz
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Raphaela

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Re:Schrumpfende Rosensortimente
« Antwort #1 am: 09. August 2004, 21:50:42 »

Ja, das ist sehr traurig...Hab im thread über alte Teehybriden auch schon was dazu geschrieben.
Zum Glück gibt´s aber auch engagierte, kleine Familienbetriebe, die eine ganz andere Politik betreiben und ihre Sortimente Alter Rosen sogar noch ausweiten :)
In Zukunft werden Kenner und Liebhaber dann eben diese Rosenschulen durch ihre Bestellungen noch mehr unterstützen und dadurch dazu beitragen, daß seltenere Sorten im Handel bleiben und in noch mehr Gärten kommen.
Natürlich macht es mehr Arbeit, ein großes Sortiment zu pflegen, von dem sich jede Sorte pro Jahr nur wenige Male verkaufen läßt. Auf Dauer ist diese Geschäftspolitik aber sowohl für mittelständische und kleine Unternehmen lohnend, als auch für anspruchsvollere Kunden und natürlich auch für die Rosen.
Wer nur auf Massenware setzt, setzt wahrscheinlich auf´s falsche Pferd...
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Roland

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Re:Schrumpfende Rosensortimente
« Antwort #2 am: 09. August 2004, 21:58:09 »

Wer nur auf Massenware setzt, setzt wahrscheinlich auf´s falsche Pferd...



Ja, weil das dann MAX Bahr und CO übernehmen. Lützow bleibt dann auf der Stecke. ...
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Maria Zauberfee

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Re:Schrumpfende Rosensortimente
« Antwort #3 am: 10. August 2004, 07:21:25 »

Naja, Lützow eine "renomierte Rosengärtnerei " ?
Hast Du`s bei Schultheis oder Kalbus (senior!) schon probiert?
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herzliche Grüße
Maria Zauberfee

Nova Liz †

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Re:Schrumpfende Rosensortimente
« Antwort #4 am: 10. August 2004, 09:14:42 »

Naja, Lützow eine "renomierte Rosengärtnerei " ?
Hast Du`s bei Schultheis oder Kalbus (senior!) schon probiert?
Natürlich!Dort bestelle ich auch immer fleißig.Die haben etliche Sorten auch,aber zb.ein anderes Remontant,Teerosen-und Thehybridensortiment.Gerade diese Individualität unter den Rosenschulen sollte doch erhalten bleiben und nicht alle das Gleiche haben.
Grüße,Nova Liz
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Pierre Lauwers

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Re:Schrumpfende Rosensortimente
« Antwort #5 am: 10. August 2004, 14:40:12 »

Das wäre eine ganz lethale Fehler Lützows!

Vond dort waren *richtige* Sorte zu haben, und
dazu auf R.Canina Pfänders veredelt....
Zum "Marketing" zu greifen, sollte genau bedeuten:

1ste Jahr. Raus mit 80% der Referenzen, die nur
 20% des Umzatz machen
(Das ist die "80-20" Regel, dass jede Marketing-Student
 lernen muss)

2ste Jahr. Von die 20%, die noch bleiben, werfen wir 80%,
 die natürlich wieder nur 20% des Umzatz machen.

3ste Jahr. Restrukturieren-plan : 80% der Arbeitern gehen
 aufs Müll.

4ste Jahr: Pleite, die Gebaude werden an Wal-Mart für 1 Euro
  verkaufen.

Lützow ist nun mit Jensen fusioniert; wie lauft es bei Jensen?
Vielen GrüBen,
Pierre.
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Equisetum

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Re:Schrumpfende Rosensortimente
« Antwort #6 am: 10. August 2004, 15:27:02 »

sorry, OT, aber das muß raus!
@Pierre, dafür, daß Du so komplizierte wirtschaftswissenschaftliche Zusammenhänge in so einfachen Worten jedermann begreifbar machen kannst, solltest Du für den Nobelpreis vorgeschlagen werden! Ehrlich!
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Es lebe der Wandel

Pierre Lauwers

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Re:Schrumpfende Rosensortimente
« Antwort #7 am: 10. August 2004, 15:35:32 »

Nee, Equisetum ;

Ich verdiene kein Nobel, hab' einfach zweimal
solch ein Arbeiter gewesen sein...Was man von sich
selbst gelehrnt hat, vergiss man nie, und die Rede, um es für
jeden verstandbar machen, fliegen wie Entlassungsformuläre .
 ;D ;D ;D ;D
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Roland

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Re:Schrumpfende Rosensortimente
« Antwort #8 am: 10. August 2004, 21:15:26 »

Vieleicht könnte man aus diesem unerfreulichen Ereigniss noch Nutzen ziehen, in dem jeder, der mal was ausgefallenes bei Jensen/Lützow bestellt hat, es hier mal auflistet.

Ich habe einige wenige, wie zum Beispiel, die Miniaturchina Climbing Jackie, Augustine Guinoiseau, golden Opelia, Dr. Grill, Prima Balerina,ALbert la Blotais Climbing, Francois Coppée,
Im letzten Jahr habe ich schon wenige meiner begehrten Schätze bekommen und wollte dieses Jahr das gesammte Sortiment an alten Teehybriden aufkaufen. Leider kam ich zu spät und bin sehr traurig
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Hortulanus

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Re:Schrumpfende Rosensortimente
« Antwort #9 am: 11. August 2004, 07:22:08 »

Ökonomisch gesehen hat Lützow völlig richtig gehandelt. Die Rosenwelt (und nicht nur die) sähe anders aus, wenn der Vebraucher, sprich: Gartenliebhaber, bereit wäre, für eine seltene Rose sagen wir mal 100 Euro zu zahlen. Aber das wird ja dann auch wieder nicht akzeptiert.

Warum gehen die Rosarien nicht her und vermehren historische Sorten, die sie dann zu den üblichen Preisen in den Handel bringen (ähnlich wie der National Trust, bei dem man an ort und Stelle auch Pflanzen kaufen kann)? Ein pensionierter Gärtner, der das nebenbei macht, ist wohl schnell gefunden. Abgesehen von einem kaum vermeidbaren steuerrechtlichen Kuddelmuddel, der solche Initiativen im Keim erstickt, werden die Rosarien sehr schnell feststellen, dass die interessierte Käuferschicht einfach zu klein ist.

Somit bleibt es den Rosenbaumschulen überlassen, ob diese quasi hobby-weise derartige Rosen vermehren. Es sollte diesem Forum doch ein Leichtes sein, eine Liste der Baumschulen und deren Rosenangebot zu veröffentlichen.
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Raphaela

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Re:Schrumpfende Rosensortimente
« Antwort #10 am: 11. August 2004, 09:10:04 »

Roland, fast alle meiner ersten Rosen waren von Jensen (dessen Sortiment Lützow ja anfangs weitergeführt hat). Ich mail dir meine Liste, falls du sie noch nicht hast.

Später haben wir dann weiter dort bestellt, weil für Sammler das große Sortiment auch seltener, historischer Sorten alle ab und zu auftretenden Mängel (die nicht immer berauschende Pflanzenqualität und die legendären Verwechslungen) als hinnehmbar erscheinen ließ.

Ob es ökonomisch sinnvoll ist, sich als mittelständisches Unternehmen zum jetzigen Zeitpunkt auf Austin Rosen zu spezialisieren, wird sich herausstellen. Ich glaube es eher nicht.

Auf jeden Fall haben wir jetzt leider einen weiteren traurigen Beleg dafür, daß Sorten, die nur in kleinem Umfang bei einer einzigen Rosenschule vermehrt werden, ganz schnell verlorengehen können.

Warum die Rosarien nicht selber seltene Rosen vermehren und verkaufen? Vorgeschlagen wurde es ihnen schon öfter aber wahrscheinlich scheitert´s am fehlenden Personal.
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Rosenliebchen

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Re:Schrumpfende Rosensortimente
« Antwort #11 am: 11. August 2004, 10:03:08 »

Ich verfolge diese Diskussion mit wachsendem Interesse und auch wenn ich nicht viel Platz für Rosen habe, aber so einige alte Schätze würde ich wohl auch adoptieren wollen.

Wer ist denn, eurer Meinung nach, ein (noch?) empfehlenswerter Anbieter von alten Rosen (gerne auch TH's)? Tipps am liebsten inkl. Web-Adresse. ;)
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Raphaela

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Re:Schrumpfende Rosensortimente
« Antwort #12 am: 11. August 2004, 13:24:47 »

Natürlich Herr Weingart ( das Sortiment findest du unter "Rosen" auf www.frost-burgwedel.de), die Bioland-Rosenschule Ruf ist ganz gut bestückt, Schultheis natürlich, Familie Schütt, Schmid in Bayern erweitert scheinbar gerade das Sortiment, bei Weihrauchs gibt´s auch einiges, da muß man aber nachfragen (die Liste ist leider noch nicht fertig) und dann noch verschiedene französische, belgische, englische und amerikanische Anbieter u.a.
Bezugsadressen (hab gerade meine Listen nicht am PC) findest du z.B.
bei Christine (www.rosenmeile.de) oder Maria (www.welt-der-rosen.de).
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Nova Liz †

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Re:Schrumpfende Rosensortimente
« Antwort #13 am: 11. August 2004, 14:22:05 »

Schön,das sich in der Zwischenzeit so viele zu Wort gemeldet haben!
Pierre!
Da Lützow Jensen übernommen hat,haben sie dort ein genau identisches(also eingeschränktes )Sortiment.
Hortu!
Man kann auch mit seltenen Sorten,die nicht so oft verlangt werden,ökologisch arbeiten(siehe Schultheis,Weingart,Schütt etc.).
Die wirtschaftlichen Gründe(was ja sehr vage ausgedrückt ist),müßte man da schon näher begucken.Ich hege nach dem jahrelangem Auf und Ab mit Jensen/Lützow da eher den Verdacht,dass Managementgründe eine große Rolle spielen.
Grüße,Nova Liz
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Raphaela

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Re:Schrumpfende Rosensortimente
« Antwort #14 am: 11. August 2004, 14:25:38 »

Ökologisch sowieso (wie z.B. Ruf oder Herr Weingart, der nie die Zeit zum Spritzen hat), aber auch ökonomisch ;)
« Letzte Änderung: 11. August 2004, 14:26:10 von Raphaela »
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