Nemi, das ist ja eine interssante Tabelle!
Ich frage mich gerade, wieviel Stickstoff (in Form von Ammoniumsulfat) man zu frischen Sägespänen geben muss, damit daraus gute, saure Moorbeeterde wird.
Bei einem C/N-Verhältnis von umra 500 (oder 500 zu 1) müsste man also ca. 19 Teile N zu 500 Teilen Sägespänen geben, damit man auf ein Verhältnis von 500 zu 20 oder 25:1 kommt.
Jetzt hat Ammoniumsulfat einen N-Gehalt von 21%, also ungefähr ein Fünftel. Ich mache also keinen großen Fehler, wenn ich statt der 19 Teile N 100 Teile Ammoniumsulfat auf 500 Teile trockene Sägespäne rechne. Wahnsinn - 500 kg Sägspäne "schlucken" demnach 100 kg Ammoniumsulfat!
Das erklärt zumindest das stockende Wachstum, wenn ich Pflanzen in eine Holzhäcksel/Sägspäne-Gartenerde-Mischung pflanze und keinen Stickstoff dünge.
(Und ich darf gar nicht rechnen, wieviel Salpeter- und Schwefelsäure das Ammoniumsulfat nach Nitrifizierung entspricht, wobei - Kalk gibt's in meinem Garten im Überfluss)
Die Crux an der Sache ist natürlich die: Das gilt nur für ein geschlossenes System vom Beginn bis zum Ende der Verrottung. Holz ist erst mal "unlöslich" und die aktuell bioverfügbare Menge an Kohlenstoff ist phasenweise nur ein Bruchteil der Gesamtmenge (die Menge, die gerade von Mikroorgnaismen/Pilzen in "Bearbeitung" ist). Ammoniumsulfat ist gut löslich und damit voll bioverfügbar. Gebe ich die ganzen 100 kg Ammoniumsulfat auf einmal in die chose, kriegen meine Mikroorganismen einen Kollaps - außerdem habe ich höchstens im Plastiksack ein halbwegs geschlossenes System. Im Garten, im Beet, wäscht der nächste Regen das Ammoniumsulfat aus... .
Irgendwie kann ich noch nicht glauben, dass ich für 5 kg Sägespäne tatsächlich ein kg Ammoniumsulfat brauche. Oder wo liegt mein Rechenfehler?