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Autor Thema: Wein ist jedes Jahr krank  (Gelesen 3460 mal)

Karin L.

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Wein ist jedes Jahr krank
« am: 31. August 2008, 13:24:32 »

Hallo zusammen,

im Grundstück meines Sohnes ist ein alter Weinstock. Er trägt jedes Jahr aber er ist auch jedes Jahr krank. Im letzten Jahr hatten sie es mit Stäbchen gegen falschen Mehltau probiert, heuer mit Gießmittel gegen echten Mehlteu. Beides nicht geholfen.
Die Blätter sind braun und rollen sich zusammen, wie vertrocknet. Das Obst ist grau und unansehnlich, obwohl es weiterwächst.
Wer weiß Abhilfe?

Danke Karin
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Apfelfreund

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Re:Wein ist jedes Jahr krank
« Antwort #1 am: 31. August 2008, 14:12:21 »

Versuche es mal hier zu finden.

http://www.rebendoktor.de/

Ansonsten stelle hier ein Bild rein.
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Dietmar

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Re:Wein ist jedes Jahr krank
« Antwort #2 am: 31. August 2008, 14:17:21 »

@Karin L.

Zunächst mein Mitgefühl. Zunächst solltest Du mal herausbekommen, was dem Rebstock tatsächlich fehlt. Eine Möglichkeit dazu ist:

http://www.rebendoktor.de/

Falls das nicht hilft, bitte noch mal hier nachfragen. Ein aussagefähiges Photo wäre sehr hilfreich.

Ist bekannt, welche Sorte der Rebstock ist? Vermutlich eine alte europäische Sorte, die keinen nennenswerten Widerstand gegen echten und falschen Mehltau besitzt. Diese beiden Pilzkrankheiten sind die Hauptschadensverursacher bei Wein, aber nicht die einzigen.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendwelche Stäbchen oder Gießmittel in irgendeiner Weise gegen diese Krankheiten helfen. Aber bestimmt haben Hersteller und Handel gut daran verdient.

Um das Problem in den Griff zu bekommen, bedarf es einer Grundsatzentscheidung:
a) den Weinstock roden und eine pilztolerante Sorte setzen oder
b) zum richtigen Zeitpunkt mit dem richtigen Mittel spritzen

Auch die meisten pilztoleranten Sorten brauchen ein minimales Spritzprogramm:
2 x Netzschwefel gegen echten mehltau im Mai und
2 x Kupfermittel oder anderes gegen falschen Mehltau im Juni

Die genauen Zeiten sind abhängig vom Entwicklungsstadium der Rebe.
Auf jeden Fall muss man vorbeugend spritzen. Ist der Befall eingetreten, hilft im Prinzip nichts mehr.

Bei nicht pilztoleranten Reben muss deutlich mehr gespritzt werden. Das insbesondere dann, wenn Du in einem Weinbaugebiet wohnst, weil dort der Befallsdruck höher ist.

Ein bisschen kann man auch durch den Rebschnitt beitragen. Ein lockerer und luftiger Aufbau des Rebstockes hilft bei echten Mehltau, der Feuchtigkeit liebt. Falscher Mehltau will es eher trocken.

Die o.g. Mittel sind im biologischen Weinbau zugelassen. Trotzdem ist ein exakter Ungang empfehlenswert (Dosierung, Wartezeiten, Arbeitsschutz ...).

Zum richtigen Rebschnitt empfehle ich ein Fachbuch aus der Bibliothek bzw. zunächst ein aufmerksames Lesen des Internetauftrittes der Bayrischen Landesanstalt für Wein- und Gartenbau. Unter den Rubriken Infoschriften, Gartenbau/Obstbau (Tafeltrauben sind Obst) und Weinbau stehen viele Anregungen. Die Krankheits- und Schädlingsbekämpfung und der Rebschnitt von Wein und Tafeltrauben sind identisch, denn die Unterscheidung ist recht willkürlich und hat etwas mit dem europäischen Weinrecht (Begrenzung der Überproduktion) zu tun und nicht mit der Biologie der Reben.

Guckst Du hier: http://www.lwg.bayern.de/gartenakademie/
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Dietmar

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Re:Wein ist jedes Jahr krank
« Antwort #3 am: 31. August 2008, 14:19:05 »

Apfelfreund war wieder mal schneller als ich.
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Karin L.

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Re:Wein ist jedes Jahr krank
« Antwort #4 am: 31. August 2008, 18:17:22 »

Danke für eure Antworten!
Die Sorte ist nicht bekannt. Ich hoffe, das Foto ist aussagekräftig.

Gruß Karin
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max.

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Re:Wein ist jedes Jahr krank
« Antwort #5 am: 31. August 2008, 19:09:16 »

ja. oidium.
ps: ansonsten würde verfahren, wie in #2 geschildert.
« Letzte Änderung: 31. August 2008, 19:11:16 von max. »
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Apfelfreund

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Re:Wein ist jedes Jahr krank
« Antwort #6 am: 31. August 2008, 20:48:47 »

Ich tippe auf echten Mehltau, da die Beeren aufplatzen und weiterwachsen. Die vertrockneten Blätter weisen auf falschen Mehltau hin.

Beides gleichzeitig im Frühjahr vorbeugend !!! spritzen und zwar mit der chemischen Keule!!
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max.

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Re:Wein ist jedes Jahr krank
« Antwort #7 am: 31. August 2008, 20:57:20 »

oidium = echter mehltau.
wer will, kann beide oidium und peronospera auch mit schwefel bzw. kupfer behandeln, also mit den mitteln der wahl im bioanbau, muß dann aber noch häufiger spritzen als mit synthetischen mitteln.
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Apfelfreund

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Re:Wein ist jedes Jahr krank
« Antwort #8 am: 31. August 2008, 21:03:28 »

Bei dem katastrophalen Befall würde ich nächstes Jahr die Finger von Bio Mitteln weglassen. Mit der chemischen Keule Grund reinbringen und dann mit Bio Mitteln weitermachen.

Insbesondere in der Zeit der Blüte würde ich bei diesem Weinstock von Biomitteln dringend abraten. In etwa in der Blütezeit ist der Befall am Größten.
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Dietmar

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Re:Wein ist jedes Jahr krank
« Antwort #9 am: 31. August 2008, 21:32:39 »

@max und Apfelfreund

Natürlich habt Ihr recht mit der nur begrenzten Wirkung von Netzschwefel und Kupfermitteln bei starkem Befallsdruck. Nun ist das aber so, dass, so viel ich weiß, keines der in Gartenmärkten frei verkäuflichen Mittel eine stärkere Wirkung hat. Dafür sind, soweit bekannt, noch keine Resistenzen gegen diese Mittel aufgetreten sind.

Die mit "chemischen Keulen" angedeuteten Mittel bekommt man nur nach einem speziellen Lehrgang zu kaufen und die Packungsgrößen sind für einen kleinen Garten gewaltig und reichen Jahrzehnte bis Jahrhunderte.

Glück hat, wer in seinem Bekanntenkreis einen Winzer hat, der mal mit seiner Giftspritze vorbei schaut. Bei nicht pilztoleranten Sorten muss dies in der Regel mindestens alle 2 Wochen geschehen.

Aufgrund dieser Problematik habe ich in meinem vorangegangenen Beitrag auf die unpopuläre Methode des Rodens und Aufrebens mit pilztoleranten Reben hingewiesen, weil man da eine echte Chance hat, mit Netzschwefel und Kupfermitteln bzw. anderen Gartenmarktartikeln auszukommen.

Wenn man ansonsten so viel spritzen muss wie z.B. in Italien (wöchentlich!) , dann kann man gleich seine Trauben in der Kaufhalle kaufen oder bei Bayer und Co..

Vielleicht kann man einen Übergang organisieren. d.h. man pflanzt eine geeignete pilztolerante Rebe daneben und rodet die alte erst dann, wenn diese schon etwas größer geworden ist.
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Staudo

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Re:Wein ist jedes Jahr krank
« Antwort #10 am: 31. August 2008, 21:49:58 »

Ich plädiere ebenfalls für Roden.

Die neuen Sorten kommen bei mir völlig ohne spritzen aus.
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„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck

Karin L.

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Re:Wein ist jedes Jahr krank
« Antwort #11 am: 31. August 2008, 21:53:01 »

Hallo,

bei uns in Oberbayern gibt es natürlich keinen Winzer, der mal schnell mit der Keule aushelfen kann.

Ich werde zum Roden raten. Da ich eh ein passendes Geschenk brauche, wer kann mir denn eine gute Sorte raten, die in meiner Gegend gedeiht? Der Platz ist ideal, ein von drei Seiten geschützter Hof, volle Sonne ab Mittag.

Danke und herzliche Grüße
Karin
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Dietmar

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Re:Wein ist jedes Jahr krank
« Antwort #12 am: 31. August 2008, 22:09:29 »

@Karin L.

Ich empfehle Dir einen Erfahrungsaustausch mit Trauben-Freund und Flammeri im Thread Wein 2008, die ebenso wie Du nahe der "Packeisgrenze" winzern.
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Karin L.

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Re:Wein ist jedes Jahr krank
« Antwort #13 am: 31. August 2008, 22:35:18 »

Packeisgrenze ist gut ;D
Unsere letzten beiden Winter waren eher norditalienisch.

Danke und servus
Karin
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