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|11|7|Dieses Forum heißt Garten "Pur" und nicht Garten "Putz"  8) (Mediterraneus)

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Autor Thema: wein aus tafel- und keltertrauben  (Gelesen 18624 mal)

max.

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wein aus tafel- und keltertrauben
« am: 03. September 2008, 20:00:19 »

weil giaco85 im weinthread gerade schrieb:
Zitat
...Mein Muscat Bleu ist im Ballon und fängt an zu gären...
kam mir die idee zu diesem thread, in dem es ums keltern der eigenen trauben gehen könnte.
weil ich selbst wein mache, interessiert mich natürlich brennend, wie andere dabei vorgehen.
schon mal eine erste frage an giaco:
hast du reinzuchthefen benutzt? maischegärung?
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Giaco85

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Re:wein aus tafel- und keltertrauben
« Antwort #1 am: 03. September 2008, 20:30:08 »

@max
Prima Idee mit diesem Faden, auch wenn ich argwöhne, dass wir hiermit bestimmt in die Gartenküche verschoben werden. ;)

Ja ich habe Reinzuchthefe benutzt: Arauner Kitzingen Trockenhefe In dem Fall Kaltgärhefe, da das Gerücht umgeht sie schone die Aromen. Bei Muscat Bleu verstehe ich keinen Spaß ;)
Da ich aus der Fruchtweinecke komme führe ich eine Maischegärung durch, lasse aber die Weinbeeren gut 14 Tage im Ballon (nur M. Bleu+Mischurinski) Rondo und Regent kommen nach 3 - 5 Tagen runter, werden auch nicht bis zum Staubtrockensein gepresst, sonst wird alles sehr herb und bei den geringen Mengen werden die Weine nie alt, um eventuell Gerbstoffe abzubauen
Um über die Mengen eine Vorstellung zu geben:
M.Bleu 10 - 15 Liter
Rondo+Regent 15 - 25 Liter
Mitschurinski 5 - 10 Liter
Fruchtwein mache ich schon mehr als 20 Jahre.
Viel gelernt habe ich aber hier:
www.fruchtweinkeller.de :)
Wein machen ist ein äußerst spannendes Thema.
Gruß
Giaco

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max.

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Re:wein aus tafel- und keltertrauben
« Antwort #2 am: 03. September 2008, 20:35:01 »

@giaco,
wie löst du das problem, daß man nach dem stillstand der gärung das gärgefäß spundvoll auffüllen sollte?
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Eva

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Re:wein aus tafel- und keltertrauben
« Antwort #3 am: 03. September 2008, 20:40:58 »

Den Apfelwein hat mein Vater immer auf Flaschen gefüllt, wenn er fertig war.
Oder eben vom großen Gärballon auf den kleinen umgefüllt und den Rest sofort verwertet ;)
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Giaco85

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Re:wein aus tafel- und keltertrauben
« Antwort #4 am: 03. September 2008, 20:56:28 »

@max ;) ;) ;)
Wie im Märchen, die guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen.
Im Ernst: Ich versuche immer oberhalb der kleinsten Einheit zu bleiben. Beispiel: Ansatz auf 15 liter im 20 Liter angesetzt. Nach erstem Abzug von der Hefe 1x10Liter, 1x2Liter, der Rest verkostet oder/und verworfen. 2. Abzug: den 10 Liter Ballon abziehen, 2 liter abziehen beides wieder auf 10 Liter auffüllen, der Rest verkostet oder/und verworfen. Wenns nicht reicht, wird auch mal ein anderer hinzugemischt CUVEE ;D. Dann gibt es ja noch Vitamin C, schützt vorm Malagaeffekt (brauner Bruch), wenns mal absolut nicht spundvoll wird. Ich verkaufe keine Weine und bringe keine Weine in Verkehr, so dass, das was aus meinem Hobby herauskommt, nicht dem Weingesetz unterliegt.
Spaß machts aber riesig 8)
Giaco
« Letzte Änderung: 03. September 2008, 20:58:36 von Giaco85 »
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Dietmar

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Re:wein aus tafel- und keltertrauben
« Antwort #5 am: 03. September 2008, 21:16:16 »

@Giaco85

Ich dachte immer, die "Fischköpfe" bekommen ihre rote Nasen vom Schnaps (Korn etc.). Bist Du als Hobby- bzw. Fruchtweinwinzer ein aus der Art geschlagener Einheimischer oder ein Zugereister aus südlicheren, weinseeligen Gefilden?
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Ortega

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Re:wein aus tafel- und keltertrauben
« Antwort #6 am: 03. September 2008, 21:32:13 »

Muscat bleu hab ich auch im Garten.

Doch der ist mir zu schade zum Weinmachen.

Ich genieße es lieber, die Trauben zu essen und zu genießen! :)
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Das Leben ist zu kurz, um schlechten Wein zu trinken.

max.

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Re:wein aus tafel- und keltertrauben
« Antwort #7 am: 03. September 2008, 21:42:13 »

@giaco,
läßt du in einem weinlabor deine weine prüfen, bevor du sie behandelst (falls du tas tust?)
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Giaco85

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Re:wein aus tafel- und keltertrauben
« Antwort #8 am: 03. September 2008, 21:45:49 »

@Dietmar
Ich habe ja schon öfter von Deiner speziellen alkoholgenuß Topologie Deutschlands ;D und davon abgeleiteten Charakterbildern gelesen. In meinem Fall liegst Du aber richtig: Meine Vorfahren stammen aus der Unstrutgegend und es war in meiner Familie immer Tradition zu mindest Fruchtweine selber zu keltern. Wenn meine Eltern an ihren oft wechselnden Wohnorten ein Stück Land nutzen durften, stand dort zu mindest ein Weinstock, auch wenn wir Kinder sie als sauer und wenig atraktiv in Erinnerung hatten.
Hier im Norden geht es mir wie Apfelfreund: Exot
Nicht zu vergessen ist aber, daß die Zisterzienser Mönche in der Kühlung bei Kühlungsborn bis zur Säkularisation im Zusammenhang mit der Reformation und vielleicht auch länger Wein anbauten.
Heute gibt es auch in Kühlungsborn wieder einen Weinberg. Übrigens fernbetreut durch das Weingut Ulrich aus Seußlitz.
Gruß
Giaco
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Giaco85

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Re:wein aus tafel- und keltertrauben
« Antwort #9 am: 03. September 2008, 22:04:16 »

@max
Nein ich lasse meine Weine nicht untersuchen.
1. Kosten
2. Der nächste profesionelle Winzer sitz auf Schloß Rattey ca. 120 km Straße von mir enfernt.
Alles profesionelle den Wein betreffend, stirbt hier Mangels Masse.
Wenn Zeit da ist, bestimme ich Zuckergehalt, PH-Wert und die Menge an Kombisäure, um einen gewünschten PH-Wert zu erreichen.
siehe auch Fruchtweinkeller.de
@Ortega
Ich kann Dich voll verstehen, was M.Bleu angeht. Ich bin aber der einzige aus der Sippe, der ihn ohne Ende genießen kann. Der Rest der Sippe ißt lieber grünes Graß ohne Kerne aus dem Discounter. Des Menschen Wille ist sein Himmelreich.
Nun hatte ich in Frankreich vor 2 Jahren das Vergnügen einen Ökölandwein aus M.Bleu zu trinken und seit dem brauche ich mir um die Verwertung von M.Bleu keine Sorgen zu machen.
Ich halte die Einteilung in Tafel-, Universal- und Keltertrauben wirklich nur vom Auge des Betrachters abhängig. In jedem Falle gilt: Versuch macht kluch!
Giaco
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Giaco85

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Re:wein aus tafel- und keltertrauben
« Antwort #10 am: 03. September 2008, 22:23:07 »

@max
Sorry jetzt wirds politisch.
Die EU ist eine Schutzgemeinschaft gegen
Ich kann Dir leider nicht antworten.
Sorry.
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Giaco85

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Re:wein aus tafel- und keltertrauben
« Antwort #11 am: 03. September 2008, 22:35:02 »

@max
Die Kelterung von Americaner Reben scheint tatsächlich nicht ganz so einfach zu sein. Ich habe mehrere Versuche mit den Trauben Isabella II meines Nachbarn hinter mir und 2 Jahre mußte ich mein bester Kunde sein.
2 Probleme
-Schleim
-ein undefinierbarer brennender Nachgeschmack, die Lippen waren am empfindlichsten-wobei ich nicht weiß, liegt es an der Isabella II oder an meiner Kelterarbeit.

Bei der großen Auswahl an beinahe pilzresistenten Tafel- ... trauben, werden Americaner Reben vorerst keine Thema für das Keltern sein.
Giaco
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Dietmar

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Re:wein aus tafel- und keltertrauben
« Antwort #12 am: 03. September 2008, 22:37:43 »

@max

Das nächste Weinlabor dürfte rund 500 km von Giaco85 entfernt sein. Giaco ist sozusagen ein Insel-Winzer im Ozean der Weinignoranten, ähnlich wie Apfelfreund.

@Giaco85
Es ist auffällig, dass Wein vorwiegend in kulturell katholisch geprägten Gebieten angebaut und gekeltert wird. Das liegt am kulturell geprägten Sinn für den feinen Genuss. Die protestantische Kultur wurde lange Zeit vom Purismus geprägt (heute noch sehr stark in den USA - etwa in den zentralen Staaten) und Genuss und Luxus waren verpönt.

Als Winzer muss man auch die richtige Mentalität haben. Die Nordlichter sind stark melancholisch geprägt. Die Rheinländer sind vorwiegend Sanguiniker (radauartige Massenbelustigungen wie z.B. Fasching) und in den Weinbaugebieten sind Phlegmatiker stark vertreten. Die Phlegmatiker sind gekennzeichnet durch den feinen Genuss, durch Kreativität, Zielstrebigkeit und Geduld, also eine Mentalität, wie es einen Winzer auszeichnet.

Da das deutsche Weingesetz Weinanbau in Meck-Pomm untersagt, könntet Ihr Euch doch an die schwedischen Weinbaugebiete anschließen. Meck-Pomm war schließlich zeitweise schwedisch. ;D

Übrigens, Muscat Bleu wird auch in der Schweiz in nennenswertem Umfang zu Wein gekeltert und gekellert.

Die Unterscheidung in Kelter- und Tafeltrauben macht schon etwas Sinn. Einmal unterliegen Tafeltrauben nicht den Anbaubeschränkungen und dem Datendienst/Überwachung laut Weingesetz.

Tafeltrauben müssen roh schmecken, brauchen nicht ganz so süß wie Keltertrauben sein, sollen große und gesunde Trauben und Beeren mit möglichst wenig störenden Kernen und Beerenhäuten haben und sollten transport- und längere Zeit lagerfähig sein.

Keltertrauben sollen einen möglichst hohen Zuckergehalt haben, denn ohne Zucker kein Alkohol. Trauben- und Beerengröße, Kerne und Beerenhäute haben sekundäre Bedeutung. Keltertrauben sollen nicht unbedingt roh schmecken, sondern in erster Linie als Wein. Auch die Traubenoptik spielt keine Rolle und die Gesundheit der Trauben/Beeren sind nicht ganz so wichtig wie bei Tafeltrauben. Ich erinnere nur an die sogenannte Edelfäule, die bei Keltertrauben nicht unerwünscht ist, aber bei Tafeltrauben Ausschuss bedeutet. Oder die verschrumpelten Beeren bei Eiswein-Lesen. So aussehende Tafeltrauben würde keiner kaufen.

Neben "reinen" Tafel- und Keltertrauben gibt es noch sogenannte Universalsorten, die von ihren Eigenschaften her irgendwo in der Mitte liegen, also werde hüh noch hott sind.
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Ortega

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Re:wein aus tafel- und keltertrauben
« Antwort #13 am: 03. September 2008, 22:50:40 »


Als Winzer muss man auch die richtige Mentalität haben. Die Nordlichter sind stark melancholisch geprägt. Die Rheinländer sind vorwiegend Sanguiniker (radauartige Massenbelustigungen wie z.B. Fasching) und in den Weinbaugebieten sind Phlegmatiker stark vertreten. Die Phlegmatiker sind gekennzeichnet durch den feinen Genuss, durch Kreativität, Zielstrebigkeit und Geduld, also eine Mentalität, wie es einen Winzer auszeichnet.



Und was ist mit den Badenern?
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Das Leben ist zu kurz, um schlechten Wein zu trinken.

max.

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Re:wein aus tafel- und keltertrauben
« Antwort #14 am: 03. September 2008, 22:59:56 »

@ortega,
die badener kriegen - weinmäßig - nichts gebacken. das ist eigenartig, weil sie ja eigentlich gute voraussetzungen haben. vielleicht liegt es daran, daß sie zu viele rebsorten anbauen, oder daran, daß es rel. wenige selbstvermarkter gibt.
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