Eigentlich ist es schade, dass Marion keine Antwort bekam und dass der Faden so untergegangen ist.
Ein neuer Versuch, weil die Tage immer dusterer, kälter und kürzer werden. Als Antideppressivum bestens geeignet ist
Mohnkuchen:
Den Hefeteig mache ich aus 500g Mehl, das reicht für zwei Kuchen, einen in der runden Springform und einen in der Kastenform. Das halbiert die Arbeitszeit und verdoppelt den Genuss. Der kastenförmige Kuchen ist prima geeignet zum einfrieren (aufgetaut ist er ebenso gut wie frisch gebacken) oder zum Verschicken.
Für den Teig:
500g Mehl
75g Zucker
statt 100g Butter habe ich 5 Esslöffel
Orangenöl genommen, damit wird der Teig geschmeidiger, läßt sich besser rollen und formen und duftet obendrein ganz zart nach Orangen)
1 Päckchen frische Hefe oder Trockenhefe
1 kräftige Prise Salz
1 Ei
1/4 Liter lauwarmer Milch
Das Mehl gebe ich in eine große Tonschüssel (die ich bei diesem Wetter vorher mit heissem Wasser ein bisschen erwärmt habe), forme mit dem Handrücken eine Kuhle, gebe Zucker und Trockenhefe hinein und gieße vorsichtig die handwarme Milch darüber (lauwarm ist wichtig, weil Hefe nur eine kleine Wohlfühlspanne hat - zu kalt mag sie nicht und zu heiss bringt sie um), gebe Ei und Öl und Salz vorsichtig an den Rand jenseits des Milch/Zucker/Hefekratersees, decke ein Tuch über die Schüssel und lasse sie eine Viertelstunde stehen. Danach sollte im Kratersee schon eine Veränderung der Hefe zu sehen sein, sie sollte aufgequollen sein und deutlich an Volumen zugelegt haben. Zeit zum kneten, je länger und intensiver, desto besser. Am Schluß sollte der Teig geschmeidig sein und nicht mehr an den Händen kleben. Sollte er noch kleben, gebe ich beim Kneten noch etwas Mehl hinzu, solange, bis die Hände beim Kneten "sauber" bleiben. Dann sollte der Teig an einem warmen Ort aufgehen. Da unsere Küche kaum geheizt wird, stelle ich die abgedeckte Schüssel mit dem Teig in den Backofen, den ich vorher kurz auf 50°C erwärmt und dann ausgestellt habe. Dort kann die Schüssel bleiben, bis sich das Volumen des Teiges mindestens verdoppelt hat.
Während der Teig geht, kümmere ich mich um die Mohnfüllung.
In Zahlen:
250g Mohn
1/4l sehr heisse Milch
50g Zucker
1 Ei
50g Butter
100g in Rum eingeweichte Rosinen
100g gemahlene Mandeln
grob gehackte Walnüsse
nach Belieben frisch gemahlenen Zimt und Kardamom und das Innere einer Vanilleschote
Den Mohn kann man entweder frisch mahlen (mit einer Mohnmühle), man kann aber auch
Dampfmohn verwenden, der schon gemahlen ist und mit Dampf haltbar gemacht wurde. Den gemahlenen Mohn in einen Topf geben, mit der kochend heissen Milch überbrühen, das Ei und die Butter und die anderen Zutaten unterrühren. Dann kann es stehen bleiben, bis der Teig fertig aufgegangen ist.
Jetzt den Teig teilen, die eine Hälfte für die Kastenform quadratisch ausrollen. Mit der Hälfte der Mohnfüllung bestreichen, so dass an den Seiten, die an den schmalen Seiten der Kastenform zu liegen kommen sollen, etwa ein Zentimeter frei bleibt und an den Längsseiten zwei bis drei Zentimeter. Die zwei bis drei Zentimeter (auf jeder der beiden Längsseiten) einschlagen, dann den Teig insgesamt zusammenfalten, dass Aussenkante an Aussenkante zu liegen kommt und vorsichtig in die Form heben. Ein bisschen zurechtruckeln, damit der Teig samt Füllung auch die Ecken ausfüllt und dann in den Ofen. Bei 180° Grad backen, bis er oben goldbraun geworden ist.
Die zweite Hälfte für die Springform rund ausrollen, in die Form geben, mit der übrig gebliebenen Mohnfüllung bestreichen. Obenauf könnte man noch Butterstreusel machen (100g Mehl, 60g Butter, 50g Zucker, 1 Prise Salz). Oder Reste des Teiges zu einer dünnen Schicht ausrollen und auf die Füllung legen. Man muss aber nicht.
Wenn der erste Kuchen fertig ist, den zweiten in den Ofen...
Und dann fröhliches Geniessen!