Sorry, der Altersheimer... Brigittes und Helgas schneide ich gerade (gehen morgen raus), aber irgendwem wollte ich doch noch was schicken...? Bitte ein mail schicken zur Erinnerung!
Und nochmal eine kleine Zusammenfassung (damit´s nicht zu OT ist):
Reiser schneiden:
Möglichst kräftige Triebe nehmen, die gerade blühen oder schon geblüht haben, aber noch nicht wieder ausgetrieben sind.
Am besten funtionieren Risslinge: Geeigneten Trieb am Ansatz vorsichtig abreißen oder -brechen.
Wo das nicht ohne Schaden für die Mutterpflanze möglich ist, schräg unterhalb eines Auges schneiden, dabei das Auge ruhig tangieren.
Die Rinde kann im Bereich des Auges ein bißchen "angeschält" werden, dadurch wird die Wurzelbildung im Kallusbereich forciert.
Blüten und/oder Knospen entfernen, alle Blättter entfernen bis auf das/die oberste (n).
Bei sehr großem Laub reicht ein halbiertes Blatt (zuviele Blätter bedeuten zuviel Verdunstung).
Sehr lange, kräftige Triebe können auch für mehrere Steckhölzer verwendet werden.
Es macht (bei meiner Methode) nichts, wenn das untere Triebstück dann keine Blätter hat.
Verschicken:
Richtig (!!!!) und sofort (...) etikettieren, vor allem, wenn´s verschiedene Sorten sind.
Fertig etikettierte und verschnürte Bündel in ein Wassergefäß stellen, bis die anderen auch versandfertig sind. Ein Aufenthalt im Wassergefäß von ein oder mehreren Stunden scheint der Bewurzelung förderlich zu sein.
Die Steckhölzer jeder Sorte mit dem passenden Etikett fest zusammenbinden, damit´s kein Durcheinander durch rausgerutschte, nicht mehr zuordbare Triebe gibt.
Die einzelnen Bündel zusammen relativ fest (vor allem an den Schnitt-/Rißstellen) in feuchtes Küchenpapier o.ä. wickeln, dann in eine Plastiktüte, die zugeklebt wird.
Drauf achten, daß man das Päckchen nicht kurz vor dem WE abschickt und daß der Empfänger nicht gerade verreist ist...
Setzen:
Meine bevorzugte Methode (die einzige, die hier funktioniert..) ist Freilandsteckung. Die Steckhölzer werden dabei an nicht austrocknenden, möglichst schattigen und windgeschützten Stellen im Freiland zu etwa zwei Dritteln in den Boden gesteckt (bei Wühlmausgefahr sollte das Steckarreal vorher mit engmaschigem Draht aussgekleidet werden) und einmal angegossen, wenn´s nicht gerade eh regnet.
Im Vorfrühling (das ist die gefährlichste Zeit) und mindestens bis in den Frühling hinein sollten die Hölzer angehäufelt werden. Am besten eignet sich Material, das schattiert, aber nicht ganz luftundurchlässig ist. Z.B. Fichtenzweige, lockere Erde, o.ä.
In trockenen Lagen kann eine Abdeckung mit Einmachglas o.ä. sinnvoll sein, vor allem bei jüngerem Holz öfterblühender Sorten.
In feuchteren Lagen (wie z.B. hier) und bei älterem Steckholz frostharter Sorten besteht dabei aber die Gefahr des Verfaulens/Verschimmelns.
Umsetzen bewurzelter Steckhöler/Stecklinge sicherheitshalber frühestens ein Jahr nach erfolgreicher Bewurzelung.
Junge Pflanzen aus Steckholz sollten im ersten Jahr am Blühen gehindert werden, damit sie erstmal ordentlich Wurzeln bilden.
Vorsichtiges Pinzieren ist ebenfalls empfehlenswert.
Je nach Sorte, auch Winterschutz im noch im zweiten Jahr, danach sind wurzelechte Rosen normalerweise frosthärter als veredelte.
Nicht zu früh die Hoffnung aufgeben, wenn oberirdisch alles verschimmelt/vertrocknet/abstirbt: Oft treibt der Steckling später von unten wieder aus, also erstmal stehenlassen.