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Autor Thema: "Typische Mängel und Schäden an begrünten Fassaden"  (Gelesen 7226 mal)

Biotekt

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"Typische Mängel und Schäden an begrünten Fassaden"
« am: 09. Dezember 2008, 00:17:41 »

Hallo allerseits,
hiermit stelle ich meinen neuesten - und vorerst letzten "Streich" dieser Art zur allgemeinen Diskussion:
Wie ich schon bei Vorstellung meines Vortrages Parma 08" bemerkte, habe ich kürzlich einen weiteren gehalten, der konkreter auf "Optimierungsaspekte" von Fassadenbegrünungen in D eingeht.

Auch dieser ist jetzt - so gut wie vollständig -online verfügbar.

Wahrscheinlich ist dieser jüngere Vortrag "Remscheid 08" für deutsche Fassadenbegrüner deutlich interessanter weil praxisnäher.
"Häuslebauer" und Stadthausbesitzer finden vermutlich bevorzugt im Bildanhang - den ich innerhalb der html-Version verlinkt habe - (hoffentlich) hilfreiche Hinweise für die (ihre) Praxis. Diese sollen auch künftigen Initiatoren so viel Ärger und Verdruss wie möglich ersparen.
Evtl. sieht auch der eine oder andere, der kürzlich eine Fassadenbegrünung angelegt hat, auf was er demnächst achten sollte...

Der Rahmen-, bzw. Haupttext widmet sich wieder schwerpunktmäßig dem Aspekt "Vorteile und Nutzen der Fassadenbegrünung" unter Berücksichtigung des Umstandes, dass nur ausreichende Qualitäten in ausreichender Menge zu irgendetwas taugen können... Hierzu habe ich mal den Einstieg in eine (unmaßstäbliche) "Bilanzierung" gewagt. Vielleicht (meinerseits erhofft) ein Anreiz für die Wissenschaft unnd Forschung, ihre Ergebnisse zu bündeln und praxisnäher ("allgemeintauglich") aufzubereiten.....

Hier die aktuelle Adresse des Vortrages: "Typische Mängel und Schäden an begrünten Fassaden"; Beitrag zum 1. FBB-Symposium Fassadenbegrünung 08 in Remscheid.
Auf dieser Adresse findet sich auch ein Link auf den gesamten Tagungsband der auch wissenschaftliche Betrachtungen zum Thema (Bedeutung, Möglichkeiten, Ausführungsaspekte) enthält.

Ich wünsche mir viel Kritik und weitere Anregungen hinsichtlich solcher Mängelaspekte, die aus anderer Perspektive wichtig scheinen.

Dank im Voraus und Grüße
TB
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lubuli

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Re:"Typische Mängel und Schäden an begrünten Fassaden"
« Antwort #1 am: 11. Dezember 2008, 02:59:03 »

interressant finde ich foto 2a,wo eine offensichtlich richtige kletterhilfe von der pflanze aufgrund von wind nicht angenommen werden kann.eine gleiche erfahrung habe ich auch gemacht,allerdings mit einjährigen kletterern.an der westseite wollte es mir absolut nicht gelingen,den maschendrahtzaun zubegrünen.
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grüsse lubuli

Biotekt

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Re:"Typische Mängel und Schäden an begrünten Fassaden"
« Antwort #2 am: 11. Dezember 2008, 09:45:08 »

interressant finde ich foto 2a,wo eine offensichtlich richtige kletterhilfe von der pflanze aufgrund von wind nicht angenommen werden kann.eine gleiche erfahrung habe ich auch gemacht,allerdings mit einjährigen kletterern.an der westseite wollte es mir absolut nicht gelingen,den maschendrahtzaun zubegrünen.

Hallo Lulubi,
womit (Art oder mindestens Kletterstrategie) sollte der Zaun bewachsen werden?
Wind ist zwar eine häufigere Ursache für schlechtes oder ausbleibendes Klettern, aber am engen Maschendrahtzaun gibt es ähnlich häufig Schwierigkeiten mit der Enge der Maschen, die wüchsigeren schlingenden Pflanzen extrem wenig "Umlauffreiheit" für die Triebspitze gewährt.


Grüße
TB

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daphne

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Re:"Typische Mängel und Schäden an begrünten Fassaden"
« Antwort #3 am: 11. Dezember 2008, 11:37:39 »

Ich fand die Sache mit dem Wilden Wein an der niedrigen Wand (Foto 3f) interessant. Hab ich das richtig verstanden, dass die Pflanze durch regelmäßigen Rückschnitt auf Dauer den Halt an der Fassade verliert ???
An unserem Haus habe ich den Parth. quinquefolia 'Engelmannii' vor 2 Jahren gepflanzt, der ca. 5m nach oben wachsen kann und dann geschnitten werden müsste, um nicht unters Dach zu wachsen ::)
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Biotekt

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Re:"Typische Mängel und Schäden an begrünten Fassaden"
« Antwort #4 am: 11. Dezember 2008, 13:09:40 »

Ich fand die Sache mit dem Wilden Wein an der niedrigen Wand (Foto 3f) interessant ..... Zitast umgegliedert .....
An unserem Haus habe ich den Parth. quinquefolia 'Engelmannii' vor 2 Jahren gepflanzt, der ca. 5m nach oben wachsen kann und dann geschnitten werden müsste, um nicht unters Dach zu wachsen ::)

Das wird natürlich etliche Jahre gutgehen aber der Effekt ist nun mal auch auf höheren Wänden unweigerlich vorhanden.
Man kann ihn allerdings - insbesondere beim Wilden Wein - durch Rückschnitt steuern, indem man dabei immer für ein gewisses Maß freier Fläche sorgt, auf der Neuaustrieb (der ja sogar nach Abschneiden sehr alter Triebe von ganz unten heraus erfolgt) frischen Halt findet.
Lässt man es aber zu, dass die gesamte Fläche von einem alten Triebgewirr bedeckt wird und toleriert man diesen Zustand, dann gibt es zwangsläufig keine Erneuerung des Haltes in der Fläche sondern nur zunehmende Belastung alter, langsam aber sicher versagender Rankenstiele.

Zitat
Hab ich das richtig verstanden, dass die Pflanze durch regelmäßigen Rückschnitt auf Dauer den Halt an der Fassade verliert ???

Die Pflanze verliert den Halt nicht wegen der zur Flächenbegrenzung notwendigen Kappung, sondern wegen der Vergänglichkeit der Haftscheibenranken. Diese sterben ja bekanntlich ab - sind also bereits im Folgejahr nur "streichholzdünne" Verbindungen aus totem Holz zwischen Haftscheibe und Spross. Natürlich hat jedes Streichholz für etliche Jahre eine gewisse Festigkeit aber auch hunderte Streichhölzer sind eines Tage "Kompost"...
Sie müssen noch nicht einmal verrotten, um ihre Funktion als Halter zu verlieren - dazu reicht Brechen oder Reissen. Beides tritt ein, wenn der von der Ranke fixierte Trieb dick genug wird, um die Ranke höher auf Zug/Biegung zu belasten. Entsprechend weisen Triebe des wilden Weines ab etwa 3 cm Dicke praktisch kaum noch eine eigene Wandbefestigung durch intakte Ranken auf. Ab etwa diesem Durchmesser lösen sich die Triebe also von der Wand ab.
Damit wird der rankentypische Effekt - "Fehlversuch ist endgültig" (Foto 2a) relevant. Neue Ranken die nicht "pünktlich" direkt auf der Wand Halt finden (sondern wenn sie überhaupt etwas berühren, dann Kontakt zu anderen Pflanzenteilen herstellen), verkümmern bzw. wachsen nutzlos. Jeder jährliche Neuzuwachs, der sein Gewicht nicht selber sichert, belastet dann den Altbestand zusätzlich. Nur Freimachen von tragfähiger Fläche, auf der Ranken von Neuaustrieb direkten Wandkontakt bekommen, kann die Wandanbindung regenerieren helfen.

Grüße
TB
« Letzte Änderung: 11. Dezember 2008, 13:16:26 von biotekt »
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lubuli

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Re:"Typische Mängel und Schäden an begrünten Fassaden"
« Antwort #5 am: 11. Dezember 2008, 13:44:52 »

wieder was dazugelernt.
ich hatte seinerzeit überwiegend cobaea scandens angepflanzt,um die zeit zu überbrücken,bis das der efeu in die wertung kam.inzwischen sieht es aber so aus:1 efeupflanze für jeweils 9m zaun.1,80 hoch und ist bald zu.dazu kommt noch eine rose veilchenblau,die vor dem efeu wächst.

edit tippfehler
« Letzte Änderung: 11. Dezember 2008, 13:46:01 von lubuli »
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Re:"Typische Mängel und Schäden an begrünten Fassaden"
« Antwort #6 am: 11. Dezember 2008, 23:31:53 »

wieder was dazugelernt.
ich hatte seinerzeit überwiegend cobaea scandens angepflanzt,um die zeit zu überbrücken,bis das der efeu in die wertung kam.inzwischen sieht es aber so aus:1 efeupflanze für jeweils 9m zaun.1,80 hoch und ist bald zu.dazu kommt noch eine rose veilchenblau,die vor dem efeu wächst.
.

Zur Cobea: Ein echter Kletterkünstler dessen fein verästelte Blattranken sogar auf rauen Flächen (z.B. porösem Stein und rissiger, borkiger usw. Rinde) Halt finden. Eine der wenigen hierzulande bekannten Kletterpflanzen, die im Übergangsbereich zwischen Selbstklimmer und Gerüstkletterpflanze anzusiedeln sind. Aber eben gerade aufgrund dieser "waldtauglichen" Kletterstrategie in verbindung mit krautigen Jungtrieben nichts für zugige Standorte.

Zum Efeu am Zaun sag ich wenig - bin Fassadenbegrüner und damit beginnt meine Arbeit erst, wenn ich wenigstens ein bißchen zu ihr aufschauen muss ;)
Frage bei jeder Zaunbegrünung ist und bleibt die Tragfähigkeit des Zaunes - auf der anderen Seite ist i.d.R. der Verlust eines Maschendrahtzaunes nach einigen Jahren Standzeit zu verschmerzen - wenn es denn wirklich unmöglich sein sollte, das Ganze wieder irgendwie zum Stehen zu bringen. Ein paar Pfosten zusätzlich und schon hält die die Efeuhecke wieder für eine Weile....
Ob man einen ((immergrün) begrünten) Zaun braucht, ob man Efeu an die Grenze zum Nachbarn pflanzen will und alle anderen Fragen um die Grundstücks"einfriedung" fallen nur sehr bedingt in meine "Zuständigkeit" - da lehne ich gerne - weil oft unfriedlich - jede Einmischung ab. ;)

Grüße
TB
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Re:"Typische Mängel und Schäden an begrünten Fassaden"
« Antwort #7 am: 12. Dezember 2008, 00:16:28 »

blickdichter zaun mußte sein.
am haus habe ich eine baustahlmatte angebracht und da wächst ne riesenrose( ramblerrose lykkefund.pflanzen wie akebie und lonicera wachsen auch alle an baustahl.
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Re:"Typische Mängel und Schäden an begrünten Fassaden"
« Antwort #8 am: 12. Dezember 2008, 17:51:43 »

danke biotekt
das heißt also, dass die begrünte Wand jährlich beschnitten werden sollte !?
gibts denn eine Methode, mit der man die alten Haftscheiben wieder von der Fassade entfernen kann - ich hab mal was von abbrennen gehört...??
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Biotekt

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Re:"Typische Mängel und Schäden an begrünten Fassaden"
« Antwort #9 am: 12. Dezember 2008, 17:56:29 »

das heißt also, dass die begrünte Wand jährlich beschnitten werden sollte !?

Jein - das ist etwas, das man nur in Kenntnis der Situation entscheiden kann.
Irgendwann nach erfolgten Erstbewuchs wird bei praktisch jeder Fassadenbegrünung ein periodisch erfolgender Rückschnitt nötig - auch bei Selbstklimmern. Der kann verschiedene Funktionen erfüllen(müssen) - meistens ist er zur Begrenzung erforderlich, damit sensible Bereiche (Dach, Dachentwässerung, Fenster und Drumrum wie Jalousien usw frei und "gängig" bleiben.
Wilder Wein gehört zu den Kletterpflanzen, die - außer der Hinterlassung von Haftscheiben - relativ harmlos sind und längere Zeit brauchen, ehe sie eventuell durch Dickenwuchs Schäden anrichten. Er bedarf auch keines Rückschnittes zur Förderung von Blüte oder Frucht. Dementsprechend kann im Einzelfall durchaus über mehrere Jahre auf Rückschnitt verzichtet werden.
Sollte allerdings die verfügbare Fläche zunehmend dicht bewachsen sein, dann genügt es auf Dauer nicht, einen Rückschnitt immer nur entlang der Grenzen auszuführen, sondern dann muss auch in der Fläche ausgelichtet werden. Dazu sollten auf wechselnden Teilflächen jeweils die ältesten Triebe (die bereits eigenen Halt verlieren und/oder in Kürze von jüngeren Trieben überkreuzt werden, komplett (ab dicht über Boden) herausgenommen werden. So hat Neuaustrieb immer relativ viel Wandkontakt und wächst weiter eng anliegend und fest haftend. Nebenbei verhindert man dadurch die Bildung von allzuviel Totholz - ein Aspekt der je nach Situation aus optischen oder bauphysikalischen Gründen - ggf. aber auch hinsichtlich des Brandschutzes - von Bedeutung werden kann (Letzeres vor allem mehrgeschossige Bauten.)

Zitat
gibts denn eine Methode, mit der man die alten Haftscheiben wieder von der Fassade entfernen kann - ich hab mal was von abbrennen gehört...??

Leider ist dieses Verfahren soo ziemlich das einzig "vollständig wirksame". Aber es bringt m.E. letzlich mehr Fassadenbeschädigung mit sich, als es mir nützlich scheint. Wer Wilden Wein pflanzt muss mit Haftscheiben leben bis er sich eine Fassadensanierung leistet. Solange die Fläche begrünt bleibt kommt es m.E. auf ein paar dunkle Pünktchen mehr oder weniger nicht an. Sollte eine bleibende Entfernung des Bewuchses vorgenommen werden, dann ist es auch möglich, ein paar auf Putzflächen verbliebene Haftwurzeln mit einer Grundierung abzudecken, ehe ein endgültiger neuer Anstrich erfolgt..

Grüße
TB
« Letzte Änderung: 12. Dezember 2008, 18:26:49 von biotekt »
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Eva

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Re:"Typische Mängel und Schäden an begrünten Fassaden"
« Antwort #10 am: 12. Dezember 2008, 17:58:49 »

Bei meinem Vater wurde der Wilde Wein vor der Fassadenmalerei zuerst abgerupft, dann sandgestrahlt, dann haben die Maler das, was noch dran war einfach übermalt. Man sieht schon einige Stellen mit den typischen Wilder-Wein-Füßchen unter der Farbschicht. Stört aber bisher nicht wirklich ::)
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daphne

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Re:"Typische Mängel und Schäden an begrünten Fassaden"
« Antwort #11 am: 15. Dezember 2008, 11:43:18 »

Wäre es denn auch möglich die Haftscheiben einfach zu überstreichen, oder lösen die sich mit der Zeit doch ab? Die meisten Putze sind ja so rauh, dass es von der Struktur her nicht auffallen würde.
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Biotekt

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Re:"Typische Mängel und Schäden an begrünten Fassaden"
« Antwort #12 am: 15. Dezember 2008, 13:02:29 »

Wäre es denn auch möglich die Haftscheiben einfach zu überstreichen, oder lösen die sich mit der Zeit doch ab? Die meisten Putze sind ja so rauh, dass es von der Struktur her nicht auffallen würde.

Die Meinungen unter Malern darüber sind geteilt. Das liegt wahrscheinlich an den jeweiligen Voraussetzungen - einerseits an der Masse jeder einzelnen Haftscheibe (an der mitunter noch etwas Ranke hängt), an der Menge pro Flächeneinheit (Dichte) und, wie von dir schon angesprochen, der Oberflächenstruktur.

Der mir einleuchtende Kompromiss sieht folgendermaßen aus:
  • Reduzierung der Haftscheibenreste soweit mit vertretbarem Aufwand möglich, ohne Putzschäden zu verursachen (ggf. Drahtbürste, Hochdruckreiniger, Schleifbrett -je nach Struktur/Festigkeit).
  • Flächiges Aufbringen einer geeigneten (abdeckenden und sperrenden) Farbgrundierung (Im Fachhandel verfügbar.)
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Susanne

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Re:"Typische Mängel und Schäden an begrünten Fassaden"
« Antwort #13 am: 15. Dezember 2008, 16:57:38 »



Ich habe letztens bei der Entsorgung von Grünabfällen eine Frau getroffen, der säckeweise Ampelopsis brevipedunculata in den Container kippte - sattgrünes, glänzendes Laub und türkisfarbene Beeren in bester Qualität.
Ich war so baff, daß ich gefragt habe, warum sie den Porzellanwein jetzt schneidet, und sie antwortete, weil die Außenfassade ihres zweistöckigen Hauses gestrichen würde. Wir kamen so ins Gespräch - sie wollte mehr über ihren Porzellanwein wissen, und ich mehr über ihre Fassade, und warum er daran hält. Sie sagte mir, daß ihr der Porzellanwein vor Jahren vom Gartenarchitekt empfohlen worden ist, weil die Pflanze auch an einer gestrichenen Fassade gut klettert und weil er sich leicht ablösen läßt, ohne daß Füßchen zurückbleiben.

Nun bin ich immer noch etwas verwirrt - wie verträgt sich die leichte Ablösbarkeit mit dem soliden Klettern über zwei Etagen? Porzellanwein ist ja nicht gerade ein Leichtgewicht...

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Biotekt

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Re:"Typische Mängel und Schäden an begrünten Fassaden"
« Antwort #14 am: 15. Dezember 2008, 17:30:55 »

Nun bin ich immer noch etwas verwirrt - wie verträgt sich die leichte Ablösbarkeit mit dem soliden Klettern über zwei Etagen? Porzellanwein ist ja nicht gerade ein Leichtgewicht...

Ich kann das nur allgemein beantworten, da ich kaum Erfahrung mit irgendwelchen Ampelopsis habe.
Gute Ablösbarkeit lässt auf wenig "Kleber" an den Haftscheiben oder gröbere Zellstrukturen der Kontaktfläche schließen. In beiden Fällen ist natürlich die Tragfähigkeit jeder einzelnen Ranke gemindert.
Da jedoch allgemein die Tragfähigkeit der Klettertechniken vor allem bei jüngerem Bewuchs um ein Vielfaches höher ist, als i.d.R. benötigt wird, bestehen also wohl auch bei diesen geringer belastbaren Haftscheiben noch ausreichende Reserven bir in ein (mir) unbekanntes Alter. Allerdings gehe ich davon aus, dass diese dann auch relativ eher (früher) erschöpft sind, als bei den "perfekter" haftscheibenbildenden Arten/Sorten von Parthenocissus.

Wer selbstklimmende Fassadenbegrünung bevorzugt, sollte sich daher mal intensiver mit den Sorten von Ampelopsis brevipedunculata befassen ...

Grüße
TB
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