Eine absolute Definition gibt es nicht und kann es auch nicht geben, da Kälte und Wärme immer relativ zu einem anderen Zustand bewertet werden.
Die gerade beendete Kältwelle wird halt deshalb alsd kalt bezeichnet, weil die Temperatur von der Erwartungshaltung her als zu kalt angesehen wird.
Was den Menschen angeht, so gibt es den Begriff der "Behaglichkeitstemperatur" oder besser "Behaglichkeitsbereich": Der ist dann erreicht, wenn keine thermoregultorische Beanspruchung erfolgt, d. h., der Mensch weder vor Kälte zittert noch vor Wärme schwitzt.
Wo dieser Bereich liegt, hängt nicht bloß von der Lufttemperatur ab, sondern außerdem von der Strahlungstemperatur (z. B. Wärmestrahlung vom Kachelofen, Kältestrahlung von einer kalten Außenwand), der Luftfeuchtigkeit (bei hoher Luftfeuchtigkeit wird Kälte als kälter empfunden als bei geringer Luftfeuchtigkeit) und von der Windgeschwindigkeit (verstärkt das Kälteempfinden, vermindert meist, aber nicht immer das Wärmegefühl wegen der Vedunstungskälte).
Macht 4 physikalische Faktoren. Dazu kommt noch der Mensch selbst: ob in Ruhe oder bei mehr oder weniger starker körperlicher Tätigkeit.
Die Behaglichkeitstemperatur beträgt für einen sitzenden, leicht bekleideten erwachsenen Menschen bei 50 % Luftfeuchtigkeit etwa 25-26 °C Umgebungstemperatur. In Badehose und bei 50 % Luftfeuchtigkeit sind's schon 28 °C. Darunter wird ihm (zu) kalt, darüber (zu) warm.