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Autor Thema: Kompost - wann ausbringen?  (Gelesen 20172 mal)

Equisetum

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Kompost - wann ausbringen?
« am: 12. September 2004, 12:44:18 »

Es erscheint mir plausibel, daß man Kompost auch im Herbst bzw. beginnenden Winter ausbringen kann.
Begründung: Die Nährstoffe sind organisch gebunden und werden erst durch die Tätigkeit der Bodenlebewesen wasserlöslich und damit pflanzenverfügbar gemacht. Da die Bodenlebewesen in der kalten Jahreszeit nur reduziert arbeiten, werden entsprechend auch nur wenige Nährstoffe aus dem Kompost freigesetzt. Folglich können sie auch nicht ausgewaschen werden.
Denke ich.
Frage ist: Habe ich alle Umstände bedacht?
Kann mich jemand eines Besseren belehren?

Viele Grüße

Equisetum
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Wühlmaus

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Re:Kompost - wann ausbringen?
« Antwort #1 am: 12. September 2004, 13:40:33 »

Zitat
Habe ich alle Umstände bedacht?

Die Mikroorganismen des Komposts sind recht wärmeliebend und nicht sooo kältetolerant. Die meisten würden zumindest einen rechten Ostalbwinter nicht überleben und der Kompost wäre dann wohl eher wieder ein mineralischer Dünger.

Also müßte der zum Winter ausgebrachte Kompost anschließend mit einer schützenden Mulchschicht abgedeckt werden....

WühlmausGrüße
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lissy

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Re:Kompost - wann ausbringen?
« Antwort #2 am: 12. September 2004, 15:22:41 »

Hallo Equisetum,

aus rein praktischen Gründen bringe ich meinen Kompost auch vor dem Winter aus, weil ich danach alles mit einer sehr dicken Mulchdecke abdecke.

Seit ich das so betreibe, wächst alles noch viel besser, das Bodenleben ist extrem gut entwickelt in der dicken Humusschicht, die sich da bildet.

Ich kann keinerlei Nachteile entdecken.
Die Nährstoffe bleiben erhalten.
Die Lebewesen sind ja eh im Komposthaufen ganz andere, als dann im Boden in der Humusschicht.
Da findet ja ein ständiger Wandel statt.

Durchfrieren tut der Komposthaufen auch, wenn es richtig kalt ist.
Die Bodenlebewesen ziehen sich in tiefere Schichten zurück.
So ist es im Boden eben auch, wenn ich den Kompost vor dem Winter ausbringe.

Ich glaube, es ist egal, wann man den Kompost ausbringt, wichtig ist nur, daß man ihn immer gut abdeckt und ihn nie untermischt.
Schädlicher als Kälte ist direkte Sonneneinstrahlung ohne Mulchabdeckung.

Das ist meine Beobachtung.
Gruß, Lissy
« Letzte Änderung: 12. September 2004, 15:23:47 von lissy »
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Eva

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Re:Kompost - wann ausbringen?
« Antwort #3 am: 14. September 2004, 20:58:59 »

Zitat
...und ihn nie untermischt.

Warum würdest Du den Kompost nicht untermischen? Im Garten mach ich das auch meistens nicht, einfach weil zu faul dazu, aber für meine Blumentopf-Erde wird Kompost untergemischt, das scheint auch gut zu funktionieren.
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Equisetum

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Re:Kompost - wann ausbringen?
« Antwort #4 am: 15. September 2004, 13:01:00 »

Untermischen, einarbeiten ... alles so schwammige Begriffe! ::) Immer wenn ich so was lese, fange ich an zu überlegen, was damit wohl gemeint ist.
Spatentief, nur mit der Mulchschicht "verrühren", mit dem Kultivator einige cm tief in die oberste Bodenschicht einharken, das erschließt sich mir aus diesen Begriffen nicht. Dabei werden sie in der Gartenliteratur bei jeder Gelegenheit benutzt.
Mein gesunder Menschenverstand sagt mir:
  • Reifkompost kann in den Wurzelbereich von Pflanzen eingearbeitet, so auch bei der Pflanzung in den Aushub gemischt und ins Pflanzloch gegeben werden. Schließlich schadet er den Wurzeln nicht (mehr), ich frage mich nur, ob in größeren Tiefen (ab 20 cm) die Nährstoffe noch so freigesetzt werden wie dicht unter der Oberfläche oder ob hier "nur noch" strukturelle Bodenverbesserung betrieben wird.
  • Halbfertiger Kompost, der noch von Regenwürmern durchsetzt ist, ist nach dem, was ich so gelesen habe, nicht lieb zu Wurzeln und sollte deshalb von diesen ferngehalten werden. Da die Würmer Luft brauchen, könnte es auch problematisch werden, wenn man ihn zu tief (> 10 cm?) unterarbeitet (noch so ein für sich betrachtet unspezifisches Wort) und eine Bodenverdichtung eintritt. Die Verrottung der organischen Bestandteile könnte ins Stocken geraten.
  • Mulchkompost gehört an die oder dicht unter die Oberfläche, um Fäulnisprozesse zu vermeiden. Der Sauerstoffbedarf der die Rotte bevölkernden Lebewesen ist in diesem Stadium am höchsten.
Die Bodenlebewesen machen dann den Rest und - vor allem die Würmer - vermischen die Bodenbestandteile zu einem lockeren, humosen und fruchtbaren Boden.

Das soll hier jetzt nicht der Weisheit letzter Schluß sein, sondern ist nur meine unmaßgebliche Meinung. 8) Ich bin immer gespannt darauf, welche Ansichten die anderen Forumsmitglieder haben. Schließlich will ich ja noch was lernen. :)


Viele Grüße

Equisetum
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lissy

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Re:Kompost - wann ausbringen?
« Antwort #5 am: 15. September 2004, 13:12:38 »

Hallo,

ja, Equisetum bringt es ja genau auf den Punkt.
Man muß nach dem Reifegrad unterscheiden.
Wenn ich Erde mische, z.B. für Jungpflanzen oder Zimmerpflanzen, dann verwende ich welche vom Rand des Komposts, die da schon Ewigkeiten liegt und gut ausgereift ist.

Normalerweise ist der Kompost, wenn ich ihn aufs Beet bringe, aber noch belebter, eben halbreif und auch noch mit einzelnen Regenwürmern durchsetzt.
Diesen Kompost verwende ich ja bewußt, um das Bodenleben in meinen Beeten anzuregen.
Dieser Kompost soll nicht untergegraben werden, erstens weil nicht gut zu den Pflanzenwurzeln und außerdem würde er weiter unten ehr faulen als verrotten.

@Eva,
Faulheit ist also auch hier -wie so oft im Leben- ein guter Ratgeber :D

Gruß, Lissy
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Equisetum

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Re:Kompost - wann ausbringen?
« Antwort #6 am: 15. September 2004, 23:44:42 »

Leider habe ich nur 1 m³ in Form von einem 400 l-Thermokomposter (Neudorff; doppelwandig) und einem 600 l-Kunststoff-Komposter zur Verfügung. Dadurch muß ich so oft umsetzen und absieben, daß ich nie reifen Kompost erhalte, sonder immer halbreifen Kompost. Der bestand am letzten Wochenende teilweise zu über 10 % aus Würmern, war also noch ziemlich frisch. Sieht irre aus, das Gewimmel! 8)
Den abgesiebten Kompost fülle ich dann in Blumenerde-Säcke, von denen ich in den letzten Jahren ziemlich viele gesammelt habe, da ich meistens nicht sofort Verwendung dafür habe, sondern erst ein paar Wochen oder auch Monate später, je nach dem. Die Würmer überleben in den Säcken ziemlich lange. Die Säcke sind auch gut für die Zwischenlagerung von Sägespänen, Häckselgut und Laub geeignet, sofern es nicht zu feucht ist. Sieht nur blöd aus, wenn hinter der Garage alles voll steht.
Ich muß mir wohl noch weiteres Kompostiervolumen zulegen, um die Säckewirtschaft zu reduzieren und um endlich mal Reifekompost zu erhalten. Die Idee von helga gefällt mir. Ist schnell gebaut und auch wieder verstaut, läßt sich schnell begrünen und ist insgesamt sehr variabel. Außerdem kann ich dann auch mal einen Spezialkompost mit Laub oder Dung ansetzen.

Equisetum
« Letzte Änderung: 15. September 2004, 23:45:24 von Equisetum »
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lissy

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Re:Kompost - wann ausbringen?
« Antwort #7 am: 16. September 2004, 15:44:13 »

Hallo Equistum,

bleibt der Kompost denn in den Säcken feucht?
Sonst geht bei dieser Lagerform schon recht viel verloren an Bodenleben.
Auch mein Kompost ist noch keineswegs richtig verrottet und die Regenwürmer wimmeln auch noch darin, wenn ich ihn ausbringe.

Das finde ich aber gar keinen Schaden, letztendlich läuft das Ganze bei mir darauf raus, daß meine Beete ein einziger großer Komposthaufen sind, wo auch noch sehr viele Würmer leben.
Das scheint sich aber auf die Pflanzen sehr positiv auszuwirken, solange der unreife Kompost oben auf liegt und zugedeckt ist.
Ich habe neulich wieder gelesen, daß im Wurmkompost 5x soviel Stickstoff ist, als in anderer Erde.
Außerdem ist der Boden optimal durchlüftet durch die Wurmgänge.
Das scheint der Grund zu sein, warum meine Pflanzen auch mit ganz wenig zusätzlichem org. Dünger so gut wachsen.

Kannst Du nicht auch den Kompost wie Flächenmulch ausbringen, wenn Du zuviel hast?
Vielleicht wäre das der günstigere Aufbewahrungsort, vorrausgesetzt Du hast noch Rasenschnitt oder dgl. zum Abdecken, damit die Sonne nicht alles verbrennt.
Natürlich nur dort, wo keine Schwachzehrer wie Zwiebeln, Knoblauch, Möhren hin kommen.

Wenn Du über eine praktische Kompost-Stätte nachdenkst und etwas Platz hast, dann kann ich nur meine 5 Euro-Palletten-Lösung empfehlen.
Vier Stück zum Quadrat und eine in die Mitte als Trennwand.
Die ist so luftig und der Kompost rottet so gut, daß 1x umlagern gut reicht.

Die Palletten habe ich jetzt seit acht Jahren. Sie schauen nicht mehr aus wie neu, aber halten immer noch, obwohl das Holz unbehandelt war.

Die Palletten sind mit ca 20cm langen Kettengliedern verbunden, die ich zusammenhake. Bei Bedarf kann man die Ketten entfernen um den reifen Kompost zu entnehmen.

Gruß, Lissy

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Equisetum

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Re:Kompost - wann ausbringen?
« Antwort #8 am: 16. September 2004, 22:48:41 »

Hallo Lissy,
zuviel Kompost habe ich nicht, er fällt aber oft zu einer Zeit an, zu der ich keinen ausbringen möchte. Außerdem ist es immer gut, einen kleinen Vorrat zu haben.
Die Feuchtigkeit bleibt in den Säcken erhalten, problematisch ist wohl eher die Sauerstoffversorgung. Die paar kleinen Löcher, die die Säcke so mit der Zeit bekommen, reichen bestimmt nicht für eine vernünftige Belüftung aus. Ich muß weiter überlegen. Deinen Palettenkomposter habe ich mir gemerkt.

Equisetum
« Letzte Änderung: 16. September 2004, 22:49:22 von Equisetum »
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fisalis

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Re:Kompost - wann ausbringen?
« Antwort #9 am: 17. September 2004, 08:56:44 »

Das mit den Säcken habe ich auch jahrelang gemacht, finds nun aber nicht mehr ideal. Zum einen gelangen da schädliche Weichmacher vom Plastik in den Kompost (daher kauf ich nur noch notfalls "Sackerde" im Gartencenter), zum andern ist eine geschützte Lagerung draussen wohl einfacher. Dazu genügen mir ein paar Bretter auf dem Boden und eine Abdeckung aus Heu oder Stroh, die den (gesiebten) Kompost etwas vor der Sonne bzw. Ausschwemmung schützen. Halbreifen, ungesiebten Kompost verteile ich auch oft im Herbst aufs Beet und decke ihn mit Mulch ab.
« Letzte Änderung: 17. September 2004, 08:57:52 von fisalis »
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