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Autor Thema: Die Berufsbezeichnung "Gärtner" wird strapaziert!  (Gelesen 30942 mal)

sarastro

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Re:Die Berufsbezeichnung "Gärtner" wird strapaziert!
« Antwort #120 am: 04. März 2009, 12:22:26 »

Ich sehe schon, ihr versteht mich richtig! Konkurrenz ja, aber diese Kopierer stinken mir zum Himmel! Die sind so fantasielos wie in der Autobranche. Macht eine Firma ein Auto ohne Kofferraum mit kleinen Scheiben, springt alles andere auf den selben Wagen und macht dies nach. ???

Schon immer zu denken hat mir die allgemeine Sortimentsentwicklung der Staudenbetriebe gegeben. Und jetzt wieder, nach dem ich den Artikel von Prof.Dr. Bernd Hertle in der GP gelesen habe. Dies wäre ein interessanter Diskussionsgrund, der das Thema "strapazierter Gärtner" aufgreift und intensiviert.
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pearl

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Re:Die Berufsbezeichnung "Gärtner" wird strapaziert!
« Antwort #121 am: 04. März 2009, 12:34:11 »

was ich mich bei all dem äußeren Glanz und Glamour frage ist, wieso ist den Menschen das Gefühl oder die Einsicht für Qualität verloren gegangen?

Ist ist es nicht. Sie hatten vermutlich nie welche.

Gutes Handwerk schätzen zu können ist vermutlich ein Ding, das man nur dann lernt, wenn man lange Jahre selber zu lernen bereit war.

Große Bestände von Frühjahrsblühern im Garten von Frau Treff zu sehen, das gibt einem das Gefühl von Kostbarkeiten. Solche Massen haben die Würde eines Baumes und sie sind nicht schnell zu machen. Nicht sofort verfügbar und nicht zu kaufen oder billig zu haben. Das ist gut so.

Allgemein ist man sich unter Gärtnern im Augenblick wohl einig, dass das Niveau sinkt. Kommt mir so vor. Wenn ich mir die alten GartenZeitungen ansehe war man früher bereit sich abzuverlangen längere Texte über komplexere Zusammenhänge zu lesen. Heute sind Gartenzeitung im Allgemeinen oberflächlich und muten ihren Lesern nicht mehr irgendeine Mühe zu. So auch bei Gartenbüchern.

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“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”

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Lehm

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Re:Die Berufsbezeichnung "Gärtner" wird strapaziert!
« Antwort #122 am: 04. März 2009, 12:43:32 »

Allgemein ist man sich unter Gärtnern im Augenblick wohl einig, dass das Niveau sinkt.

Wobei wieder unklar ist, was denn Niwo ist. Wenn ich hier im Quartier die Zunahme von Geröllhalden sehe, ist das Ausdruck von Desinteresse in den Garten. Man hat einen Garten, will aber eigentlich keinen. Und das ist dann die jätarme Lösung des "Gärtners".
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pearl

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Re:Die Berufsbezeichnung "Gärtner" wird strapaziert!
« Antwort #123 am: 04. März 2009, 12:48:42 »

Allgemein ist man sich unter Gärtnern im Augenblick wohl einig, dass das Niveau sinkt.

Wobei wieder unklar ist, was denn Niwo ist. Wenn ich hier im Quartier die Zunahme von Geröllhalden sehe, ist das Ausdruck von Desinteresse in den Garten. Man hat einen Garten, will aber eigentlich keinen. Und das ist dann die jätarme Lösung des "Gärtners".

die man dann in einer immer für sehr gut gehaltenen Gärtnerei auch findet und es trifft einen der Schlag! "wollen die jetzt statt Pflanzen Steine verkaufen?" fragt man sich unwillkürlich. Aber in den Zwischenstädten wird sowas verlangt und ist Sauberkeit und Ordnung wieder Pflicht und an erster Stelle.

Wo du Recht hast, da hast du Recht, Lehm.
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RosaRot

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Re:Die Berufsbezeichnung "Gärtner" wird strapaziert!
« Antwort #124 am: 04. März 2009, 13:02:37 »

was ich mich bei all dem äußeren Glanz und Glamour frage ist, wieso ist den Menschen das Gefühl oder die Einsicht für Qualität verloren gegangen?

Ist ist es nicht. Sie hatten vermutlich nie welche.

Gutes Handwerk schätzen zu können ist vermutlich ein Ding, das man nur dann lernt, wenn man lange Jahre selber zu lernen bereit war.

Große Bestände von Frühjahrsblühern im Garten von Frau Treff zu sehen, das gibt einem das Gefühl von Kostbarkeiten. Solche Massen haben die Würde eines Baumes und sie sind nicht schnell zu machen. Nicht sofort verfügbar und nicht zu kaufen oder billig zu haben. Das ist gut so.

Allgemein ist man sich unter Gärtnern im Augenblick wohl einig, dass das Niveau sinkt. Kommt mir so vor. Wenn ich mir die alten GartenZeitungen ansehe war man früher bereit sich abzuverlangen längere Texte über komplexere Zusammenhänge zu lesen. Heute sind Gartenzeitung im Allgemeinen oberflächlich und muten ihren Lesern nicht mehr irgendeine Mühe zu. So auch bei Gartenbüchern.


Ich denke schon, dass es andere Einsichten gab vor Zeiten, z.B. die, dass, bis aus kleinen Pflänzchen große werden, eine gewisse Zeit, manchmal Generationen, vergehen. Das ist eine Einsicht und ein Wissen, dass darum weiß, dass Zeit "eingroßer Raum" ist. Heute ist Zeit ein Pfeil, der schnurstracks geradeaus schießt. Es fehlen Geduld und die Würde des Abwarten-Könnens.
Der Normalmensch kauft große Pflanzen im Baumarkt, damit sein Anwesen nur ja nicht "roh" aussieht. Kleine Gärtner-Staudenpflänzchen, die erst einige Jahre brauchen bis zur vollen Schönheit haben bei dieser sehr verbreiteten Mentalität keine Chance erworben zu werden.
Nicht Sein ist oft wichtig, sondern der Schein. (Damit einher geht z.B.auch der Verlust eines Verständnisses für Schönheit und Wert alter Bäume. So viel Baumfällungen wie nach der "Wende" gab es hier in Ostdeutschland vorher nicht. Es ist geradezu schockierend zu sehen wie die uralten Riesen so einfach abgesägt werden. Ratsch, Kettensäge ran und weg. )
Der Schein läßt sich leicht erkaufen, selbst für billig bei Al*i, und das geht vor allem schnell. Das Sein wächst langsam und ist mit Irrungen und Wirrungen verbunden und mit intensiver Auseinandersetzung mit dem Wesen der Tätigkeiten, die man betreibt, oder der Dinge um die man sich bekümmert. Das betrifft nicht nur die Gärtnerei, sondern viele Bereiche.

Ich bin nicht sicher, ob ich mich verständlich ausdrücken kann.

Was Gartenbücher und Gartenzeitungen betrifft, stimme ich Dir sehr zu.
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pearl

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Re:Die Berufsbezeichnung "Gärtner" wird strapaziert!
« Antwort #125 am: 04. März 2009, 14:10:39 »

ich verstehe vollkommen was du meinst und ich finde es auch wichtig, sich hier in der Sache zu äußern.

Dass diese Baumschneidewahnsinn nicht nur in den 20 Jahre alten Neuen Bundesländern um sich greift, dass habe ich hier auch beobachten können. Woher das in den letzten 5 Jahren kommt, das weiß ich auch nicht.
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oile

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Re:Die Berufsbezeichnung "Gärtner" wird strapaziert!
« Antwort #126 am: 04. März 2009, 14:19:36 »

(Damit einher geht z.B.auch der Verlust eines Verständnisses für Schönheit und Wert alter Bäume. So viel Baumfällungen wie nach der "Wende" gab es hier in Ostdeutschland vorher nicht. Es ist geradezu schockierend zu sehen wie die uralten Riesen so einfach abgesägt werden. Ratsch, Kettensäge ran und weg. )

RosaRot, nach meiner Beobachtung ging da nichts verloren, es war nie da. Die Haltung "mein Garten gehört mir und es ist eine Zumutung, vom Amt eine Genehmigung für eine Baumfällung zu benötigen" ist hier weit verbreitet - gerade auch unter Leuten, die "schon immer da" waren.
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"Wenn also Millionen Menschen evidenzbasierte Angst vor der Klimakrise haben, wenn Minderheiten rechte Gewalt benennen, dann ist das 'Hafermilch-Wokeness', wenn aber Menschen eine rechtsextreme Partei wählen, die hetzt & die Klimakrise leugnet, dann sind das 'berechtigte Sorgen'?"
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fars

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Re:Die Berufsbezeichnung "Gärtner" wird strapaziert!
« Antwort #127 am: 04. März 2009, 14:21:26 »

Tut mir Leid.
Ich kann eure Ansichten absolut nicht nachvollziehen.

Wann war früher? Früher hatten viel weniger Bürger einen Ziergarten. Es gab auch keine Reihenhäuser (von wenigen Siedlungsidealen mal abgesehen), mit handtuchgroßen Grundstücken, die erst einmal den Kindern vorbehalten bleiben sollen.

Der momentane Gartenhype ist doch eine Riesenwoge, auf der die gesamte Branche bestens surft. Und immer noch nicht zufrieden?

Es gab doch "früher" keine größere Nachfrage nach Qualität und seltenen Züchtungen. Die Gartenneulinge zu erziehen ist die ureigenste Aufgabe der Gärtnerzunft. Aber was tut sie? Druckt diese Standardprospekte (darf ja nichts kosten) und wundert sich, dass Standard nachgefragt wird.

Aber zum Glück sind wir hier ja nicht so wie die anderen.
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RosaRot

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Re:Die Berufsbezeichnung "Gärtner" wird strapaziert!
« Antwort #128 am: 04. März 2009, 14:38:20 »

(Damit einher geht z.B.auch der Verlust eines Verständnisses für Schönheit und Wert alter Bäume. So viel Baumfällungen wie nach der "Wende" gab es hier in Ostdeutschland vorher nicht. Es ist geradezu schockierend zu sehen wie die uralten Riesen so einfach abgesägt werden. Ratsch, Kettensäge ran und weg. )

RosaRot, nach meiner Beobachtung ging da nichts verloren, es war nie da. Die Haltung "mein Garten gehört mir und es ist eine Zumutung, vom Amt eine Genehmigung für eine Baumfällung zu benötigen" ist hier weit verbreitet - gerade auch unter Leuten, die "schon immer da" waren.

Oile, ich meine vor allem die Haltung zu "öffentlichen" Bäumen. Was da verloren gegangen ist , seit 1990, und nicht adäquat ersetzt wurde ist sehr bedauerlich.

Zugenommen hat die allgemeine Bürokratie und das sich Einmischen der Ämter in alles und jedes. Davon kann ich einige schöne Lieder singen, hat aber nichts mit dem hier behandelten Thema zu tun.
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Re:Die Berufsbezeichnung "Gärtner" wird strapaziert!
« Antwort #129 am: 04. März 2009, 14:50:56 »

Tut mir Leid.
Ich kann eure Ansichten absolut nicht nachvollziehen.

Wann war früher? Früher hatten viel weniger Bürger einen Ziergarten. Es gab auch keine Reihenhäuser (von wenigen Siedlungsidealen mal abgesehen), mit handtuchgroßen Grundstücken, die erst einmal den Kindern vorbehalten bleiben sollen.

Der momentane Gartenhype ist doch eine Riesenwoge, auf der die gesamte Branche bestens surft. Und immer noch nicht zufrieden?

Es gab doch "früher" keine größere Nachfrage nach Qualität und seltenen Züchtungen. Die Gartenneulinge zu erziehen ist die ureigenste Aufgabe der Gärtnerzunft. Aber was tut sie? Druckt diese Standardprospekte (darf ja nichts kosten) und wundert sich, dass Standard nachgefragt wird.

Aber zum Glück sind wir hier ja nicht so wie die anderen.

Nachfrage nach Qualität gab es früher durchaus und es gab z.B. in unserer Stadt einige gute und sehr gute Gärtnereien. Deren Produkte fanden sich z.B. im Garten meiner Mutter (der ein kombinierter Nutz-und Ziergarten war, wie damals fast jeder Garten)und aus diesem habe ich etliches übernommen. Es war sicher generell nicht so ganz einfach Besonderheiten zu bekomen, aber das Bedürfnis war durchaus da. Was von diesen Gärtnereien nicht mit der Enteignungswelle der 70er Jahre über den Jordan ging(hier im Osten), hat spätestens mit "der Wende" aufgegeben und den allgegenwärtigen Baumärkten und Gartenketten Platz gemacht.Die wenigen überkommenen Fossilien im gärtnerischen Bereich kämpfen mit großer Mühe und Engagement ums Überleben.
Ich lebe ja in einer der berühmtesten Samenzuchtstädte und erinnere mich an die wundervollen Zuchtgärten und Blumenfelder meiner Kindheit. (Von damaligen Asternsortiment z.B. ist eigentlich kaum etwas übrig geblieben.)

Durch das einheitliche Angebot in den Baumärkten wird die allgemeine Wahrnehmung zu Gartendingen geprägt und nicht mehr von den vielfältigen und unterschiedlichen Dingen, die in den kleinen Gärtnereien zu finden waren.
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sarastro

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Re:Die Berufsbezeichnung "Gärtner" wird strapaziert!
« Antwort #130 am: 04. März 2009, 14:55:33 »

Der letzte Satz ist der wohl alles entscheidende!
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pearl

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Re:Die Berufsbezeichnung "Gärtner" wird strapaziert!
« Antwort #131 am: 04. März 2009, 15:12:55 »

und diese Marketingbroschüren, von denen fars gerade erzählt, die machen alles nur noch schlimmer! Zufällig hatte ich eine in der Hand, am Dienstag. Ein innerer Aufschrei war: "da steht ja alles drin, was den Leuten die Köpfe verdreht und sämtliche schrägen Vorstellungen über Gartendinge, denen man begegnet und bei denen man sich fragt wo die her kommen."
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Re:Die Berufsbezeichnung "Gärtner" wird strapaziert!
« Antwort #132 am: 08. März 2009, 12:48:24 »

Christian, ich lese deine Threads zu allen möglichen Themen ja immer mit Interesse, aber ich habe jetzt rausgekriegt, was ich an ihnen seltsam finde: dein eigener Standpunkt kommt selten richtig klar raus.
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