Willkommen, Gast. Bitte loggen sie sich ein oder registrieren sie sich.
News: Wer im Glashaus sitzt sollte im Keller pinkeln gehen! ;)  (dmks)
Willkommen, Gast. Bitte loggen sie sich ein oder registrieren sie sich.
27. April 2024, 09:29:15
Erweiterte Suche  
News: Wer im Glashaus sitzt sollte im Keller pinkeln gehen! ;)  (dmks)

Neuigkeiten:

|29|11|In diesen Thread kann ich nicht reinschauen, ohne den Spontandrang zu unterdrücken, beim hiesigen Baustoffhandel einige Dutzend Kubikmeter Splitt zu ordern. (anonymes Zitat)

Seiten: 1 ... 299 300 [301] 302 303 ... 665   nach unten

Autor Thema: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)  (Gelesen 2205269 mal)

mutabilis

  • Senior Member
  • ****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 687
Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
« Antwort #4500 am: 30. September 2015, 18:47:49 »

Nein. Wenn es zu 90% die Sonne ist, kann ich mir irgendwelche Gewächshausschreinereien sparen.

Was genau spricht denn dagegen, auf die Frage "Sonne", "Wärme" oder "beides" zu antworten?
Gespeichert

Beerenträume

  • Gast
Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
« Antwort #4501 am: 30. September 2015, 21:53:14 »

@ mutabilis

Man kann sich schwer an einem sehr schlechten Jahr orientieren. Ich habe dieses Jahr im Frühjahr Pflanzen teilweise aus dem Gewächshaus rausgenommen, wir  hatten zwar wenig Regen, aber viele Wolken. Kennzeichnend für den Norden ist ja, dass wir vom Gefühl her es immer nur knapp verfehlen. Da hier ohnehin keiner über eine Art Mosel Steilhang verfügt, würde ich im Norden zumindest im üblich verschatteten Hausgarten wenig Hoffnungen auf einen Herbst setzen, sondern eher auf etwas mehr Sonne oder Wärme im Frühjahr. Hausschatten lässt sich nicht verhindern, aber die Verschattung durch Bäume ist ansatzweise beeinflussbar. Wenn man hier auf freiem Feld gärtnern  könnte, wäre das natürlich schon ganz was anderes, direkt in der Stadt stelle ich es mir auch anders vor, dort wärmt sich ja auch alles auf, aber in den üblichen Vorstädten hat man eben klimatisch die Nachteile der Verstädterung aber nicht die Vorteile. Silesier hat ja seine extrem frühe Reife durch eine städtische Hoflage in einer wärmeren Ecke. In meinem halbschattigen Durchgang sind ja Strachinsky, Nadesha Asos  nur durchgereift, weil durch die Wand die Temperatur selbst im Schatten etwas erhöht ist und kein Wind stört.

Ich würde immer raten, wenn der Standort zweifelhaft ist, zu  versuchen, die Gescheine etwas höher zu setzen, 40, 50 Zentimeter bringt schon ganz viel. Wenn es nächstes Jahr wieder so problematisch wird, überlege ich mir dann, bei sehr reduzierten Anzahl von Gescheinen eventuell mit etwas Folie oder Alufolie auf der sonnenabgewandten Seite im Kleinstklima um die Gescheine ein wenig Temperaturerhöhung zu versuchen. Wir hatten im  gesamten Zeitraum April bis Juni keine hinreichend lange Wärmeperiode, dann ist das eben mit den zwei Monaten im Sommer etwas knapp. Wenn man es nicht jedes Jahr so spannend haben will, hilft nur der Umstieg auf wirklich sichere Sorten. Ich hab ja sehr viele sehr frühe Sorten, aber noch nicht so richtig im Ertrag. Beurteilen und empfehlen möchte ich eigentlich auch nur, wenn ich die Rebe an mehreren Standorten hab.
Galachad zum Beispiel würde ich Dir sehr warm empfehlen. Die braucht aus meiner Sicht nur ein Minimum an Licht, hat große gut schmeckende Beeren, wenn man keinen richtig guten Standort hier im Norden hat, würde ich sie Lora einfach schon wegen der deutlich früheren Reife vorziehen.
Auch wenn sie eigentlich kein Geschmackswunder ist,würde ich sie aktuell von meinen Trauben einem Bekannten als erstes anbieten, weil sie eben im Gegensatz zu den anderen schon komplett ausgereift ist. Mag sein, dass Maestro oder Monarch in zwei drei Wochen besser schmecken, die aber ja auch nicht irgendwelche Geschmackswunder wie BulgUtsch sind, aber 2, 3 wochen sind lang hin und einmal Frost macht dem Spass ja auch ein Ende. Galachad gehört zu den Reben, die man eigentlich nicht für möglich gehalten hat und die anders als die meisten Reben meiner Meinung nach hier im Norden nicht mit einem Handikap antreten. Wenig Platzen, keine Schwierigkeiten mit den Stielen.
« Letzte Änderung: 30. September 2015, 22:05:49 von Beerenträume »
Gespeichert

mutabilis

  • Senior Member
  • ****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 687
Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
« Antwort #4502 am: 01. Oktober 2015, 00:16:55 »

Eine ausführliche Antwort auf meine karge Frage  :) Eigentlich meinte ich ja nur, ob ich meine Kischmisch lutsch. noch unterstützen kann, dass sie dieses Jahr vielleicht noch ausreift. Nächstes Jahr kann schon ganz anders sein.
Sonnig ist es zZt ja, aber nachts 6 oder gar 2 Grad - ist das noch ok?
Sie hat lange gebraucht, auch weil der Nachbar seine Stechpalme recht hoch hat werden lassen und die deshalb in die Höhe musste.

Ich bin mit Trauben eigentlich gut versorgt. Natürlich liebäugele ich immer mal mit einer, die sicher jedes Jahr ausreift, aber mir fehlt der Platz und auch die Esser - meine Kinder sind etwas traubenmüde. Und dann habe ich auch den Ehrgeiz, von den Trauben, die ich habe, zu ernten.
Gespeichert

jakob

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 1140
    • www.big-trauben.de.to
Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
« Antwort #4503 am: 03. Oktober 2015, 00:49:19 »

Nein,wenn du sonniger(mehr Licht) nicht machen kannst bleibt doch nur die Wärme!!!Und das ist die Antwort auf deine Frage.
Also wichtiger für deine Situation ist die Wärme!
Und Beispiele sind überall das es mit Wärme klappt...Jeder Bauer im Frühling zieht die Folie über die Setzlinge auf dem Acker...Gewächshäuser sind auch dafür bekant dass sie Wärme entwickeln ,manche werden sogar noch beheizt.

Aber wiederum Zimmerpflanze oder Aquarienpflanze mit viel Wärme geht kaputt weil nicht genug Licht bekommt.
Gespeichert

emsalex

  • Newbie
  • *
  • Offline Offline
  • Beiträge: 44
Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
« Antwort #4504 am: 05. Oktober 2015, 20:02:28 »

 
  Hallo zusammen,
  ich will vorschlagen, schreibt mal über die Sorten bzw. Überraschungen und Enttäuschungen des Jahres.
  Bei mir ist Viking ein totaler flop, 50% der Beeren sind geplatzt und immer noch sauer. Dafür ist Garold sehr gut angekommen, reif geworden und mit ordentlichem zuckergehalt und muskat geschmack.
 
Gespeichert

Urmele

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 1357
  • Nördlich der Münchener Schotterebene 500 m NN
Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
« Antwort #4505 am: 05. Oktober 2015, 20:18:13 »

Bei mir war ein super Traubenjahr.
Reichliche wohlschmeckende Ernte von Tigin, Lora, Rojewoij, Liwija, Venus und Helena. Venus und Helena waren zwar kleinbeerig aber sehr aromatisch.
Bei fast allen Jungreben gab es eine Kostprobe.
Dieses Jahr wurde auch Frumoasa Alba reif, eigentlich wollte ich sie roden jetzt lass ich sie doch noch.

Enttäuschend waren Naranczizu und Kodrianka, schöne Trauben aber bei beiden nichtssagender Geschmack.
Husajne Chalgi war wieder enttäuschend, dieses Jahr hatte sie zwar Dank 3xBehandlung kein Oidium aber kaum wurde das Wetter regnerisch und die Luftfeuchtigkeit höher ist wirklich jede Beere geplatzt. Dabei steht sie unter einem Dachvorsprung und wird bei Regen nicht nass.
Gespeichert

Obstundgemüse

  • Newbie
  • *
  • Offline Offline
  • Beiträge: 50
Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
« Antwort #4506 am: 06. Oktober 2015, 11:29:18 »

Ich benötige bitte Sortenberatung.
Gesucht werden Tafeltrauben mit folgenden Eigenschaften:
-krankheitsresistent
-am besten Staffelung von frühreif bis anfang Oktober
-gut winterhart
-sehr guter Guschmack
-große Trauben, und große Beeren
-Kerne sollten nicht stören, wenn möglich
-nicht ganz optimaler Standort (nur sonne bis halbschatten)

Herausgesucht habe ich mir bereits die Sorten Ontario, Festivee, Druschba, Liwia, Rote Victoria
Was ist von diesen zu halten?

Am besten wären 2 Sortenvorschläge pro Farbe (rot, weiß, blau), damit ich mir dann welche aussuchen kann.
Schonmal vielen Dank im vorraus!
Gespeichert

Ayamo

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 1089
  • Berlin/Potsdam, 7a, 35 m, Sand, 580 mm, 2500°
Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
« Antwort #4507 am: 06. Oktober 2015, 18:35:34 »

Hallo zusammen,
ich will vorschlagen, schreibt mal über die Sorten bzw. Überraschungen und Enttäuschungen des Jahres.

Sehr guter Vorschlag. Das kann man für Nachpflanzungen, Umveredeln usw. gut gebrauchen.
Dennoch obacht, die Geschmäcker sind verschieden... Meine Frau und ich bevorzugen die Richtung aromatisch/süß und dünne Beerenhaut, während andere deutlich eher Säure-betonte Reifegrade bevorzugen.

schon gegessen:
Esther verlässlich, gut
Piroschka Erstertrag, dünne BeerenH, lecker, hat Kernrudimente
Goldperle: verlässlich, dünne BeerenH, süß
KM Saporoschskij: dünne BeerenH, fad
Krasotka: Erstertrag, enttäuschend, Fruchtfleisch matschig
Venus: hat bei mir Kerne ... (ist sie es wirklich? war aber bei einem Forumskollegen gleich)

derzeit reif:
Nadjeschnij: Erstertrag, wohlschmeckend
Wostorg: verlässlich, gutschmeckend
Arkadia: lecker, dünne BeerenH, bei mir unkompliziert
Helena: verlässlich reichtragend, dünne BeerenH, lecker/sehr aromatisch, mit kleineren Kernen wäre sie perfekt
Palatina: verlässlich, aromatisch/wohlschmeckend, dünne BeerenH
Tigin: Erstertrag, wohlschmeckend aromatisch
Rusbol muskatnij: Erstertrag, süß, etwas "simplón"
Lakemont: immer wenig Ertrag trotz dicken Kordons (Steckling!), daher aber schon reif, süß und völlig kernlos
Pölöskei Muskotaly: verlässlich, dünne BeerenH, lecker/sehr aromatisch, mit kleineren Kernen wäre sie perfekt

noch nicht ganz reif / brauchen noch:
Festivee, Nisina, Pod. Saporoschju, Kodrianka (seit längerem durchgefärbt, Probebeeren aber fad)
Arotschnij: akzeptabel schmeckend, bei mir besser als Venus (Haut störte weniger)
Frumoasa alba: Probebeeren schmecken gut, wird gut wie letztes Jahr

Wir merken, dass wir mit mehr Auswahl ganz schön mäkelig/krüsch/wählerisch werden... 8) Ich werde wohl ein, zwei nachpflanzen und 2 andere umveredeln.
Das Problem, dass Beeren platzen, habe ich nie, da hier auf Sandboden gut gedränt ist. Dafür brauchen die Reben gut 1 Jahr länger, bis sie gut wurzeln, und zeigen auch schnell mal Mangelerscheinungen.

mfg
Ayamo
« Letzte Änderung: 09. Oktober 2015, 09:23:25 von Ayamo »
Gespeichert
Im schlechtesten Raum/ pflanz einen Baum/ und pflege sein!/ er bringt dir's ein. (J. L. Christ)                    (Stimmt das wirklich?)

Dietmar

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 3995
Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
« Antwort #4508 am: 08. Oktober 2015, 00:22:48 »

Ich setze mal fort:

1. schon gegessen: Galachad - guter Geschmack

2. jetzt reif: Kodrianka: sehr große Trauben und große Beeren (ca. 1 kg), aber fader Geschmack. Wird nächstes Jahr noch stärker ausgedünnt. Ist fast schon auf Abschussliste, aber wird nächste 2 Jahre noch geduldet, bis neu gepflanzte bessere Reben tragen.
- fast reif und schon essbar ist Muskat Letni - schmeckt sehr gut mit Muskataroma

3. hoffentlich bald reif, wenn noch ein paar Sonnentage kommen:
- Tigin - schon gutes Muskataroma, aber noch nicht süß genug.
- Ontario: kleinere Trauben und kleinere Beeren (ca. 150 g), aber recht aromatisch mit ein wenig Foxton, der aber nicht störend ist. Etwas Zucker könnte dazu kommen. Eignet sich gut für Gelee.

4. noch 2 Wochen Sonne erforderlich, die es aber wahrscheinlich nicht mehr gibt:
- Monarch: einige wenige kleinere Trauben mit sehr großen Beeren, ist mit Sicherheit nicht überlastet. Schmeckt schon nach Muskat, ist aber noch recht unreif. Steht auf Abschussliste, da er für mich zu spät reift, obwohl nur 2 Trauben an großem Stock, d.h. mit Ertragsbegrenzung kann keine frühere Reife erzielt werden. Tigin trägt um Größenordnungen besser.


- Timur: hat dieses Jahr wegen totalem Rückschnitt nicht getragen. Vollreif mit Muskataroma, aber nicht ganz reif mit grasigem Geschmack. Steht auch auf Abschussliste.

Was mir noch fehlt: z.B. Garold - passt gut zu mir, da ultrafrüh, frostbeständig bis -25 °C, Muskataroma, sehr pilzfest, niedriger SAT-Wert und mittelgroße Trauben und Beeren. Dafür und ähnliches habe ich noch ein paar Standplätze. Wenn die Sorten auf der Abschussliste gerodet werden, werden weitere Plätze frei, aber das eilt noch nicht so sehr, da meine vielen neu geplanzten Reben erst spätestens 2018 tragen. Vielleicht gibt es bis dahin auch wieder neue Sorten für meine speziellen Anforderungen.
Gespeichert

silesier

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 1345
Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
« Antwort #4509 am: 09. Oktober 2015, 14:56:59 »

Wenn ich das von euch lese dann komme ich jedes mal zum staunen wie eure und meine Reben werden
im verschiedenen Standorten sich benehmen.Wir können hier lange diskutieren nur der Ergebnis bei jedem
sieht anders aus.Sogar bei mir manche Jahren ist besser und manchmal schlechter.Ich bin sehr froh darüber
dass ich so viele Sorten habe manche veredelte so wie die unveredelte.Wie manchmal schimpfe ich auf
die veredelte und lobe die unveredelte dann bei nächsten Jahr und Standort,Boden Verhältnisse ist das wider
umgekehrt.Eine konstante Ergäbnis ist sehr schwer zu bekommen und jegliche beratung manchmal kann nach
Hinten gehen.Nenne ich euch paar Beispielen.
Kadrianka,bei mir unveredlt wurde schon vor ein Monat Zucker süß aufgegessen.Die Trauben waren nicht
sehr groß aber haben meine Familien Mitgliedern sehr geschmeckt.Bei meinem Kumpel veredelte im Garten
sind die Trauben größere als meine und manche Jahren halb grün haben Probleme mit Reifen und schmecken
wässerig.Bei meinem Kumpel im Polen im Wingert sind die groß OK schmecken gut,auch unveredelte Sorten.
Vestiwe.Veredelte 7km von mir im Hochheim bei Bekannten jedes Jahr schmecken anders bis wässerig.
Bei meinem  Arbeitskollege bei Darmstadt auch veredelte ist eine vorzeige Sorte.Im Polen unveredelte
nicht so große Trauben wie hier aber auch konstant reift und schmeckt.
Muscat blue meine veredelte auf langen Kordon sehr locker hängende große Trauben mit sehr schmeckende
Beeren,vor zwei Wochen letzte gegessen.Im Polen im meinem Haus auf kurzen Kordonen wunderschöne
große Trauben mit großen Beeren,allem Nachbarn bewundert die Sorte, sind nicht so lockerbeerig wie hier.
Frumosa Alba jedes Jahr ist sehr früh reif bei mir mit gutem Muskat.
Lakemont auf Kordon sehr große Trauben mit mittleren Beeren auch immer konstante Erträge.
WM10 und 11 Primus, auf 5BB Unterlagen jedes Jahr was anders.Unveredelte bei mir im Polen ohne Pflege
kleinere Trauben aber jedes Jahr reifen mit mehr Muskat als hier.
Hera auf 5BB sehr konstante Erträge mit sehr feinem Muskat Aroma
Arkadia wurde durch mir absichtlich überlastet Trauben wässerig
Ajwaz und Nadjezda Azos Geschwister beide super Sorten bessere ist Nadjezda wenige kleine Erbsen.
Rhea veredelte manche Jahren sehr große Trauben mit Reife problemen,Unveredelt im Polen im Glashaus
kleinere Trauben richtige super Sorte kann lange hängen bis Rosinen Zustand dann schmecken noch besser.
Meine Dunja,R73 sind jedes Jahr konstant,egal ob überlastet oder nicht.
« Letzte Änderung: 09. Oktober 2015, 15:01:03 von silesier »
Gespeichert

silesier

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 1345
Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
« Antwort #4510 am: 09. Oktober 2015, 15:19:54 »

Ich benötige bitte Sortenberatung.
Gesucht werden Tafeltrauben mit folgenden Eigenschaften:
-krankheitsresistent
-am besten Staffelung von frühreif bis anfang Oktober
-gut winterhart
-sehr guter Guschmack
-große Trauben, und große Beeren
-Kerne sollten nicht stören, wenn möglich
-nicht ganz optimaler Standort (nur sonne bis halbschatten)

Herausgesucht habe ich mir bereits die Sorten Ontario, Festivee, Druschba, Liwia, Rote Victoria
Was ist von diesen zu halten?

Am besten wären 2 Sortenvorschläge pro Farbe (rot, weiß, blau), damit ich mir dann welche aussuchen kann.
Schonmal vielen Dank im vorraus!
Ich werde auch sehr oft konfrontiert mit solchen Fragen,auf welche kann man verschiedene Antworten geben.
Dann kam ich auf diese Idee und sagte ich zwei Arbeitskollegen nimm am besten 10 oder 20 Sorten wenn
hast du platz im Garten und die welche nach paar Jahren dir nicht passen schmeißt du raus. Da bin ich selber
gespannt was nach paar Jahren kommt.Der Beratung von vielen Rebschulen noch schlimmer Baummärkten
ist nichts Wert.Aus heutigen Sicht hätte ich selber die Hälfte raus geschmissen und neue gepflanzt.
Bei vorigen Post ist meine Antwort warum und viele von uns dasselbe haben Erlebt.
Gute Sorten sind viele nur die Bedienungen sind nicht für jede Sorte ideal.
Gespeichert

silesier

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 1345
Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
« Antwort #4511 am: 09. Oktober 2015, 15:44:20 »

Mein Kauf Empfehlung bestimmt wird anders aussehen wie noch vor 10 Jahren und wehre nicht jedem
passen und schmecken und wenn die Sorten bei manchen versagen zb. Beeren platzen oder einen Jahr muss
man intensiv spritzen dann sind die Empfehlungen nicht mehr Glaubwürdig.
Einige Sorten mir schmecken sind.
Century wenig bekannte Sorte mit feinem Muskat.
Arkadia und Arkadie muskat wegen konstante Erträge wenn nicht überlasten werden.
Liwia,Galachad,NadjezdaAzos,KischmischLutschisty.
FrumosaAlba für Muskat,Kadrianka-Fruchtfleisch
Sogar Dornfelder und MuskatBlue als unveredelte Sorten aber pssssyt nicht weiter empfehlen.


 
Gespeichert

Dietmar

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 3995
Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
« Antwort #4512 am: 09. Oktober 2015, 17:38:17 »

@Obstund Gemüse

Zunächst solltest Du etwas mehr zu Deinem Standort sagen, denn sonst gehen alle Empfehlungen vorbei. Wichtig sind unter anderem Lage bzw. SAT-Wert, Höhe über NN und maximale Fröste im Winter.

Zu Deinen Sorten:
Festivee (blau) ist eine recht späte Sorte mit kleineren Trauben (150 bis 250 g) und Beeren, ist recht pilzfest und eignet sich gut für Verabeitung zu Gelee. Meine Festivee brauchte einige Jahre Anlauf, wo sie kaum wuchs, aber dann entwickelte Festivee eine sehr starke Wuchskraft, d.h. man muss viel schneiden und Ertrag begrenzen. Die Frostfestigkeit ist sehr hoch, denn bei mir wird es jeden Winter mindestens -20°C. Das Hauptproblem ist der sehr hohe SAT-Wert von angeblich 2700 - 2800. So einen SAT-Wert schaffen nicht einmal alle Weinbaugebiete. Nur für vollsonnige Standorte zu empfehlen.

Ontario (blau) ist etwas früher als Festivee. Ebenso kleinere Trauben und Beeren (ca. 150 - 250 g). Geschmack: wie Festivee fruchtig mit schwachem, aber nicht störendem Foxton. Eignung mehr für Gelee als zum Essen.

Druschba: kleinere Trauben und Beeren, sehr pilzfest und schmackhaft (Muskat), relativ zeitig, aber kleinere Trauben und Beeren

Liwia: keine eigene Erfahrung, da für mich nicht frostfest genug, nur bis ca. -22 °C, soll sehr gut schmecken, aber ist wenig pilzfest, d.h. muss alle 2 Wochen gespritzt werden.

rote Viktoria: Es gibt viele Sorten, die Viktoria heißen, deshalb kerine Aussage möglich.

Wenn Du mal etwas detaillierter zu Deinem Standort schreibst, dann kann man Dir auch etwas sinnvoll empfehlen. Desweiteren solltest Du etwas zu Deinem Geschmack sagen. Willst Du es eher fruchtig (Erdbeere, Ananas, schwarze Johannisbeere, Gummibärchen ...), dann musst Du mit einem mehr oder weniger ausgeprägtem Foxton leben. Der Foxton teilt die traubenessende Menschheit in zwei Gruppen - die einen stört er nicht, bei den anderen ruft er Würgereize aus.

Mir persönlich schmecken solche Sorten nicht. Meine Sorten sollten nach "Wein" schmecken (durch Weinsäure) und möglichst mit Muskataroma. Aber persönliche Vorlieben sind eben verschieden.
Gespeichert

Dietmar

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 3995
Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
« Antwort #4513 am: 09. Oktober 2015, 17:54:50 »

Arkadie muskat (PZA-8-11) habe ich nicht, aber in russischen und polnischen Sortenbeschreibungen steht, dass entgegen dem Namen die Sorte kein Muskataroma haben soll. Die Polen geben hohe Mehltaufestigkeit an, die Russen recht niedrige: " Mehltau-Befall in hohem Maße."

Als rein weibliche Sorte kann es in manchen Jahren Befruchtungsprobleme geben. Man sollte kompatible Befruchtersorten haben. Bei Silesier ist das der Fall, da er ein großes Sortiment hat. Irgendwas passt da immer.
Gespeichert

Beerenträume

  • Gast
Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
« Antwort #4514 am: 09. Oktober 2015, 20:07:42 »

@ Silesier
Deine Worte beschreiben das recht gut. Wenn der Standort kein gleichmäßiges Feld ist, ist es jedes Jahr möglicherweise anders. Hier ist es jetzt relativ warm und regnet, jetzt fangen die Reben an zu wachsen, und nächste Woche ist wahrscheinlich schon wegen Frost Schluss. Um es einzusortieren, als Referenz habe ich immer noch ein paar Solaris Beeren, die sind bräunlich und süß, aber noch nicht einmal im Bereich klebrig süß. Das Jahr ist im Vergleich zu einem Durchschnittsjahr ungefähr vier Wochen schlechter. Im Freistand teilweise noch schlechter, an der Hauswand geht es so.
Also für die, die keine guten Standorte haben, und weniger mit extremer Kälte und Hitze sondern eher mit Feuchtigkeit und Verschattung zu kämpfen haben hier mein vorläufiges Fazit:

Top sind bei mir Galachad (spielerisches Ausreifen unter schweren Bedingungen), KM-Luchistiyi (reift noch jetzt gut nach wo hier andere schon fast stagnieren, sehr guter Muskat Geschmack, knackig, kein Platzen, gesunde Stiele, Peroschäden an weniger als  1% der Beeren, Peroschäden an Beeren hatte ich 2015 erstmalig)
Gut Wostorg, Sinelosi, Nadesha ASOS, Drushba, JubNow

JubNow werde ich noch die nächsten Jahre beobachten und sehen, an welchen Standorten sie wirklich dauerhaft gut sind und wo weniger.Ich hab ja Gescheine abgebildet, bei denen die Beeren bis 15 Gramm im ersten Jahr gehen, direkt an einer Sumpfeiche gepflanzt sind die Beeren kleiner, viel fester, etwas süßer und stark goldgelb gefärbt. Im Nachhinein gefällt mir diese Richtung besser.
Ähnlich ist bei mir Maestro, die direkt an einer neun Meter hohen im wesentlichen entasteten Süßkirsche steht, KM Luchistiyi steht auch in Wurzelkonkurrenz und hat auch relativ  feste Beeren, bei allen diesen Sorten ist so gut wie nichts geplatzt. Die anderen größeren Beeren von JubNow sind da empfindlicher. Die etwa späteren wie Lora, Nisina und Monarch habe ich noch nicht abgeschrieben, möglich, dass sie dies Jahr nicht mehr ausreifen, aber wenn es in einem derart schlechten Jahr ganz knapp wird, wird es eben in den Folgejahren funktionieren. Sie sind aber unter schlechten Umständen robust und das ist mir wichtig. Gescheine, die teilweise absterben und andere Formen von Stiellähme aufweisen, kann man in einem derartigen Jahr hier oben im Norden nicht gebrauchen
 Da auch frühe Sorten hier teilweise erst spät gereift sind, habe ich Ausfälle durch Insektenstiche (KEF glaub ich nicht) die blau  roten hat es sehr schlimm erwischt, KM saporoschje, Mir, tw Lira.

Freistand hat dieses Jahr leider auch nicht so gut funktioniert wie sonst.
Bei Sfinks liegt ein eigenartiges von einem Punkt ausgehendes gehäuftes Platzen vor, wie eine beschädigte Scheibe. Von den kleinen trägt Bianca hervorragend, ich mag ihre süßsauer Richtung irgendwie nicht, das liegt noch nicht mal an den Kernen. Die ansonsten in anderen Regionen gelobte Suzy taugt hier auch nichts, Isa müsste eigentlich o.k. sein, reift aber nicht aus, da alle Blätter mit Pero kaputtgegangen sind, Wodograi liegt da ähnlich. Da bei mir die Böden verwurzelt sind, kann ich leider Reben oft nicht so leicht ausgraben und umsetzen, ansonsten hätte ich das mit einigen mit Sicherheit schon gemacht. Unabhängig davon, ob ich meine Peroecke mal in den Griff bekomme,Wodograi gehört da definitiv nicht hin, auch Prozratschni nicht. Naransziczü schmeckt mir, da haben sich aber die Amseln reingekrallt, wenn sie dafür KM Luchistiyi in Ruhe lassen, ist das ok. Ich benutz dies Jahr nur eine handvoll Organza Beutel. Die haben im Daueregen auch Nachteile und ich hab für Vögel genug (Bianca, NYM Isabella, Seyval Blanc,....). Neue Ukraine reift auch nicht mit allen Beeren durch, schmeckte letzes jahr viel besser, Haut stört auch, die Beeren müssen größer werden, sonst ist das nichts. Frühjahr war zu trocken und die Rebe war noch nicht alt genug.


Durch Robustheit positiv aufgefallen sind mir Muskat Lugansky und Chrustik.

Mit leichten Americano Sorten bin ich inzwischen nicht mehr glücklich, NYM scheint mir noch die stabilste, Lakemont, Venus schließen zahlreiche Beeren von der Versorgung ab, gut dann muss man eben einzelne Beeren essen, aber das ist nicht Sinn der Sache, an Überlastung liegt es es eigenartigerweise nicht, an der einen Venus hängt nicht allzu viel, und das Schadbild ist  genau dasselbe wie bei der anderen Venus. Lakemont schmeckt wenigstens gut, bei Venus nervt die haut. Auch Lidi Lira können nicht überzeugen, bei der einen hängen relativ viele kleine Beeren dran, bei der anderen größere, beide schmecken aber dieses Jahr nicht so, wie man es sich wünscht. Aber hübsches Laub. Ontario ist auch in der Beobachtung. Die sehe ich eher kritisch. Campbell early wirkte gesund, schmeckte aber eklig, Terpentin mit Essig. KEF war es nicht, nächstes jahr wird wohl anders.

Ausblick auf guten Geschmack mit Muskat liefert Bulg Utsch,  tolles Muskataroma finde ich bei Sinilosi, da muss sich nur sehen, dass Sie dann mit der Zeit besser einwurzelt und sonniger steht.

Lilla und Arkadia sind gutmütige Ertragsesel, Kourgan rose hat ein mächtiges Erstlingsgeschein, reift aber trotz brauchbarem Standort nicht aus. Strachinsky trägt gut, ist nicht so spät wie befürchtet, Garmonia sieht toll aus, ist gutmütig,  schmeckt mir aber nicht so gut, abwarten, dies Jahr ist nicht repräsentativ.
Kyoho fängt an zu färben, unreif schmeckt sie gut erfrischend. Nichts grasiges. Maestro ist erst an der Grenze zum Eßbaren, aber gutaussehend und knackig.
Arotschni bekomt noch zwei jahre, der Geschmack gefällt mir einfach nicht.
Einige sind unauffällig positiv wie Lija.

Mein Problem sind in diesem Winter meine zumeist mickrigen Jungpflanzen, am schlimmsten Switlina mit gerade einmal vier Zentimetern, alles was so einigermaßen frosthart aussieht, werde ich noch auspflanzen, andere Sachen möglicherweise ausgraben. Der Neuzuwachs ist nicht nur mickrig, auch die Verholzung ist schlecht. Bis Ende Dezember kommen hier eigentlich nur ganz leichte Fröste, da reicht das Gewächshaus, und danach muss ich mir etwas einfallen lassen.
Erst einmal habe ich noch  die Hoffnung, dass der Frost nächste Woche knapp vorbeischrammt. Wenn der Frost zuschlägt, gehe ich sogar zeitig an das Schneiden.
« Letzte Änderung: 09. Oktober 2015, 20:35:22 von Beerenträume »
Gespeichert
Seiten: 1 ... 299 300 [301] 302 303 ... 665   nach oben
 

Garten-pur.de Nutzungsbedingungen | Impressum | Datenschutzerklärung

Forum Garten-pur | Powered by SMF, Simple Machines
© 2001-2015 garten-pur. All Rights Reserved.
Garten-pur.de