Viele sagen hier das es ein schlechtes jahr war,ich kann das nicht behaupten für mich im süden wars gut ein bischen zu trocken dadurch die Beeren kleiner aber alles ausgereift auch meine Katharina schon längst weggegessen.
Das ist jetzt meine ehrfahrung dieses Jahr und bin überzeugt wenn das laub-traubengewicht stimmt und auch die ertragbelastung der jeweiliger rebe angepasst ist, sollte es auch mit dem ausreifen klappen.
Hier haben sich nur einige aus dem äußeren Norden - Hannover gehört schon nicht dazu - zu Recht kritisch über das Wetter 2015 bei ihnen geäußert, Dietmar und Ayamo liegen klimatisch in deutlich günstigeren Gegenden, aber haben andere Probleme, der eine mit jungen Reben im Sandboden beim Wochenendgarten und der andere in einer teils verschatteten Kaltluftsenke, hier aber mal exemplarisch für den Norden die Tageshöchstwerte für meine nächste Wetterstation:
http://www.wetteronline.de/wetterdaten/pinneberg?diagram=true&iid=10147&ireq=true&month=11¶id=TXLD&period=28&year=2015Schon bei einem Blick sieht man die Probleme, bei Wetter online ist es leicht, einen Vergleich mit der eigenen nächstgelegenen Wetterstation zu machen.
Viele Probleme haben Hebelwirkungen. Wenn es etwa eine Woche warm ist, blühen die Reben eben durch, wenn es nur zwei Tage warm ist, blühen eben nicht 2/7 durch. Bei meiner Wetterstation sieht man im Juni die Kaltphasen, das wirkt sich auf empfindlichere Gescheine in der Blüte eben aus.
Wenn man hier voll sonnig auf einer freien Fläche anbauen würde, wäre das alles noch ein geringeres Problem, hier ist das Problem eben die Beschattung. In meiner Ecke werden Grundstücke zumeist nur noch in der Größenordnung von 350 bis 450 Quadratmeter geschnitten, diese Häuser sind an die neun Meter hoch, da bleibt zumeist nur eine relativ kleine sonnige Terrasse, an der man dann im Regelfall Reben nicht durchsetzen kann. Da kommen wegen des Familienfriedens zumeist Blumen hin.
Trotzdem sind bei mir in schlechtesten Ecke Talisman, Lora und Monarch an der Grenze zur Essbarkeit, lecker ist noch was anderes, aber man sieht, das geht.
Das ist hier eben das Kontrastprogramm zu dem Anbau in Süddeutschland, man kann erkennen, was selbst in schlechten Lagen noch möglich ist, und wo die Grenzen sind. Vieles bestimmt ja auch der persönliche Geschmack, wenn man nur zuckersüß mag, dann würde ich im Zweifel hier im Norden schon auf manche Sorten eher verzichten. Man muss es eben durchprobieren, mir schmecken einige wenig süße Beeren schon gut, andere eben nicht. Irgendein noch grasiger Geschmack geht gar nicht. Aber eine knackige Form von erfrischenden Fruchtsaft ist aus meiner Sicht auch nicht das übelste. Halbreife Kyoho erinnern mich an rote Stachelbeeren. Nachher geht es eher ins pflaumige.
Ich hatte mich hier vor ein paar Tagen versehentlich positiv zur Widerstandsfähigkeit von Super Extra geäußert, das nehme ich noch einmal zurück. Sie ist bei mir im schwierigsten Bereich diejenige, die mit Wodograi zusammen am empfindlichsten ist. Ich habe sie jetzt umgepflanzt, mein Vordergarten ist nahezu pilzfrei, da stehen sogar noch Freilandtomaten ohne Krautfäule. Das wäre in anderen Teilen des Gartens nicht denkbar. Super extra mag resistent sein, aber sie gehört zu den Sorten, die nur bei mittleren Pero-Pilzdruck sich als robust erweisen, wenn der Druck zunimmt, bricht sie ziemlich zusammen, es war nur noch eine Handfläche Laub dran, insbesondere waren die Gescheine geschädigt, das haben alle anderen Reben dort in dem Umfang nicht gehabt. Insbesondere Monarch, Lora, Talisman, Nisina (nun durch Frost auf dem Dach geschädigt) Rojewoi waren und sind völlig gesund. Größte Hoffnung in der Ecke ist Chrustik. Auch Baschena ist gesünder als erwartet. Letztes Jahr waren die Werte ähnlich.
Bei beschatteten Reben ist hier übrigens das Problem mit der Belastung etwas anders, bei weitgehend sonnig stehenden Reben reifen die Trauben nahezu gleichmäßig aus, wenn es dann wegen der Masse nicht reicht, reicht es eben für alle nicht. Soweit die Rebe beschattet ist, funktioniert das hier wenigstens anders, es gibt einen Haufen von Gescheinen, die ab einem Punkt sich nicht weiterentwickeln, dann erst wieder mit der Weiterentwicklung anfangen, wenn die an günstigerer Stelle platzierten durchgereift (allerdings nicht zuckersüß) sind. Die späte Reife habe ich hier auch bei Pflanzen gehabt, die minimal getragen haben.Andere Reben wie Lakemont oder Venus haben bei mir den Zucker auch nur in einen Teil der Beeren konzentriert, je nachdem, wie hoch dieser Anteil ist und wie gut er zu erkennen ist, kann ich damit dieses Jahr noch leben. Die anderen Beeren sind nicht schwach süß, sondern ohne schmeckbare Süße. Meine Lakemont am Haus hat nur minimalen Ausfall und reift immer noch weiter durch, durchaus lecker.
Glücklicherweise war der Bodenfrost bei mir nur limitiert, das macht vieles einfacher, nennenswert betroffen sind nur zwei Jungpflanzen. Im Winter werde ich auch versuchen wohl Wodograi umzusetzen, Super Extra ist etwas jünger und hatte lediglich 30 Zentimeter lange Wurzeln, dann müsste ich die ein Jahr ältere Wodograi eigentlich noch vernünftig raus bekommen.
Ich habe jetzt einige weitere von mir wenig geschätze Reben zusammen geschnitten, die für mich interessanten sind dann, soweit sie noch Laub tragen, erst deutlich später dran. Zur Verbesserung der Durchlüftung werde ich wohl an die zehn Bäume wegnehmen, die deliciosa Kiwis klein und groß fliegen auch größtenteils raus.
Dann müsste es nächstes Jahr schon deutliche besser laufen, selbst wenn das Wetter im Frühjahr wieder so bescheiden ausfällt, was ich für unwahrscheinlich halte.
Die Amseln sind bei Naransiczü allmählich durch, ich wunder mich immer, was für eine Reichweite die Vögel bei den langen Trauben haben. Bislang haben sie die total leckeren bräunlichen Beeren bei KM Luchistiyi links liegen gelassen, Venus und Phoenix habe ich auch für die Vögel freigegeben.
Bis zum Frost werde ich wenigstens genug zu essen haben, die Ecke mit Lora Talisman und Monarch ist für mich eine Freude, auch wenn es mit der Reife nicht ganz klappen sollte, die Reben sind beeindruckend gesund, haben allerdings nicht den Laubzuwachs ab Anfang September bekommen, den ich erhofft hatte, bei drei Wochen Regen Anfang September und Kälte ist der Neuaustrieb im Regelfall mit Pero weg, außer der Befallsdruck ist sehr niedrig wie in meinem Vordergarten.