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Autor Thema: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)  (Gelesen 2205426 mal)

jakob

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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
« Antwort #4530 am: 12. Oktober 2015, 09:17:24 »

Eigenartig, besser als Kodrianka ist sie allemal.
Es sei denn, dass die Verkoster kein Muskatbouquet mochten.
Einige von Dir aufgezählten Trauben habe ich auch (Galahad, Lora und Kodrianka). Galahad und Lora schmecken gut, fruchtig. Kodrianka find ich eher fad. Muskat hat allerdings keine, Arkadia ist ja auch nicht dafür bekannt.

Vielleicht liegt es ja auch an den Kernen und den im Vergleich zu Lora eher kleinen Beeren?

Ich mag sie und freue mich über jedes Jahr in dem sie es schafft reif zu werden :-)

Urmele,das ist dort wie ein Tafeltraubentag bei uns hier und weil Muskat Hambur 148 tage bis zu reife hat ist vielleicht nicht immer gut ausgereift zum Tafeltraubentag dort.
Dich möchte ich ausdrücklich loben das du eine Sorte mit 148 Tagen und 2870°C Sat bei dir zu reife gebracht hast.Das solltest du jetzt als Muster "Traubengewicht /Lauboberfläche" auf alle anderen übertragen und sich je nach Sorte mit der Zeit nach oben Korrigieren.... ;)
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Beerenträume

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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
« Antwort #4531 am: 12. Oktober 2015, 12:52:37 »

@ silesier
Weinbereitung scheidet bei mir ja völlig aus. Der Anteil an völlig ungeeigneten Reben ist bei mir nicht so hoch, Isabella und Bianca  kann ich nicht mehr ausgraben, da ich nunmehr um sie herum eine Holzterrasse  hab. Ich könnte umveredeln oder wahrscheinlich lass ich sie nur als kleinen Stock mit Zapfenschnitt und ein paar Augen. Aber erst einmal muss irgendetwas anderes besseres heranwachsen, was ich dahin führen kann. Und das ist eben schwierig, denn der Aufbau der Reben wurde mit Spätfrösten in den letzten Jahren wirklich schwer. Meine Jungpflanzen sind wahrscheinlich genauso groß wie im Jahr zuvor. Andere von diesen Reben sind einfach nur zur Ablenkung für die Vögel oder wie Solaris ideal um Wespen beim Naschen mit Spray zu töten. Die Plätze sind so schlecht, da würde ich eigentlich zurzeit nur irgendetwas hinsetzen, wenn die Jungpflanzen schon über einen Meter Holz haben und die Rebe sehr früh und auch robust ist.

Andere Reben, die ich auch nur mit wenig Laub und wenig Ertrag halten möchte (ua Mir, Palatina, Porza, Ontario), habe ich jetzt schon weitgehend runter geschnitten, wenn diese Reben dabei geschwächt werden, umso besser. Seyval blanc, Pamiat Negrula werden folgen. Die 3  Katharinas sind so kräftig, dass ich lieber etwas draufverdeln möchte. Aber welche Sorte bietet sich hier bei einer 5bb Unterlage an?

Während ich aufgrund meiner Erfahrungen eigentlich davon ausging, dass selbst im schlechteren Teil des Gartens Reben, die etwa bei Pillnitzer Tafeltrauben unter mittel-früh gelistet werden, unter jedem Umstand durchreifen, war dies 2015 erstmalig nicht der Fall. Selbst eine Ultra-frühe Reben wie Rumba ist gerade mal am umfärben, und das bei zwei kleinen Gescheinen mit insgesamt vielleicht 250 Gramm und recht viel Laub.

Die Änderungen beim Wetter folgen zwar einem gewissen Muster, aber bislang werte ich 2015 als einmaligen Ausreißer. Offenkundig kältebedingte Gescheinsschäden habe ich in 45 Jahren nicht einmal gehabt, und 2015 eben an zahlreichen Sorten, überall dort, wo es für eine schnelle und frühzeitige Blüte nicht warm genug war und Pilze in der Blüte eine Chance hatten. Da geht es teilweise um wenige Zentimeter, die von mir eigentlich als vergleichbar robust eingeschätzte Super Extra hatte ein völlig kaputtes Geschein, Monarch 40 Zentimeter höher aber deutlich sonniger war ohne Probleme.
Da bislang der Bodenfrost nur eine kleine Ecke erwischt hat, haben die Trauben noch wohl ein paar Wochen, die hier aber wenig bringen, die Schatten werden ja immer länger. Monarch und Lora gehen  in Richtung Essbarkeit. Zur Zeit am besten ist KM Luchistiyi, bei Galachad habe ich gestern die letzten Beeren abgeerntet.
NYM ist bei mir übrigens absoluter Ertragsesel, große Beeren,  für die Sorte teilweise relativ große Trauben.
Über Galachad hört man ja auch unter schlechten Bedingungen viel Lob, mangels Bezugsquelle kann man davon leider nicht so viele pflanzen, wie man möchte. Dann ist für die Polarwinzer (ich zähle mich auch ohne massive Kälteperioden dazu) eben interessant, welche Rebe in den Eigenschaften ungefähr so daran reicht.
« Letzte Änderung: 12. Oktober 2015, 12:54:41 von Beerenträume »
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Dietmar

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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
« Antwort #4532 am: 12. Oktober 2015, 20:04:46 »

Bei mir ist die Saison vorbei. Der Frost war so stark, dass alle Blätter der Reben und der Freilandbanane erfroren sind.
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Schalli

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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
« Antwort #4533 am: 12. Oktober 2015, 20:42:20 »

ja gestern -3 und heutfrüh -5 haben dem Blattwerk bei mir auch ein Ende bereitet....
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Urmele

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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
« Antwort #4534 am: 13. Oktober 2015, 05:59:11 »

Danke Jakob :-) ich sag nur Mini-Kordon, Deine Anleitungen und ein langer, schöner Sommer!
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Micha74

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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
« Antwort #4535 am: 14. Oktober 2015, 20:05:50 »

Viele sagen hier das es ein schlechtes jahr war,ich kann das nicht behaupten für mich im süden wars gut ein bischen zu trocken dadurch die Beeren kleiner aber alles ausgereift auch meine Katharina schon längst weggegessen.
Gesundheitlich ein leichter oidiumbefall aber das hat die trauben nur leicht betroffen,hab die triebe nicht gekappt nicht ausgegeitzt das spalier auf 2,50 erhöht und war überascht ab mitte august Kodrianka reif danach juliana arkadia frumoasa alba und Monarch alles bis mitte september fertig ausnahme Katharina die hat eine woche länger gebraucht und das obwohl ich sonne nur von 10 uhr bis 16 uhr hatte.
Das ist jetzt meine ehrfahrung dieses Jahr und bin überzeugt wenn das laub-traubengewicht stimmt und auch die ertragbelastung der jeweiliger rebe angepasst ist, sollte es auch mit dem ausreifen klappen. :) ;);D
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Beerenträume

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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
« Antwort #4536 am: 15. Oktober 2015, 00:08:37 »

Viele sagen hier das es ein schlechtes jahr war,ich kann das nicht behaupten für mich im süden wars gut ein bischen zu trocken dadurch die Beeren kleiner aber alles ausgereift auch meine Katharina schon längst weggegessen.

Das ist jetzt meine ehrfahrung dieses Jahr und bin überzeugt wenn das laub-traubengewicht stimmt und auch die ertragbelastung der jeweiliger rebe angepasst ist, sollte es auch mit dem ausreifen klappen. :) ;);D

Hier  haben sich nur einige aus dem äußeren Norden - Hannover gehört schon nicht dazu - zu Recht kritisch über das Wetter 2015 bei ihnen geäußert, Dietmar und Ayamo liegen klimatisch in deutlich günstigeren Gegenden, aber haben andere Probleme, der eine mit jungen Reben im Sandboden beim  Wochenendgarten und der andere  in einer teils verschatteten Kaltluftsenke, hier aber mal exemplarisch für den Norden die Tageshöchstwerte für meine nächste Wetterstation:


http://www.wetteronline.de/wetterdaten/pinneberg?diagram=true&iid=10147&ireq=true&month=11&paraid=TXLD&period=28&year=2015


Schon bei einem Blick sieht man die Probleme, bei Wetter online ist es leicht, einen Vergleich mit der eigenen nächstgelegenen Wetterstation zu machen.

Viele Probleme haben Hebelwirkungen. Wenn es etwa eine Woche warm ist, blühen die Reben eben durch, wenn es nur zwei Tage warm ist, blühen eben nicht 2/7 durch. Bei meiner Wetterstation sieht man im Juni die Kaltphasen, das wirkt sich auf empfindlichere Gescheine in der Blüte eben aus.

Wenn man hier voll sonnig auf einer freien Fläche anbauen würde, wäre das alles noch ein geringeres Problem, hier ist das Problem eben die Beschattung. In meiner Ecke werden Grundstücke zumeist nur noch in der Größenordnung von 350 bis 450 Quadratmeter  geschnitten, diese Häuser sind an die neun Meter hoch, da bleibt zumeist nur eine relativ kleine sonnige Terrasse, an der man dann im Regelfall Reben nicht durchsetzen kann. Da kommen wegen des Familienfriedens zumeist Blumen hin.

Trotzdem sind bei mir in schlechtesten Ecke Talisman, Lora und Monarch an der Grenze zur Essbarkeit, lecker ist noch was anderes, aber man sieht, das geht.

Das ist hier eben das Kontrastprogramm zu dem Anbau in Süddeutschland, man kann erkennen, was selbst in schlechten Lagen noch möglich ist, und wo die Grenzen sind. Vieles bestimmt ja auch der persönliche Geschmack, wenn man nur zuckersüß mag, dann würde ich im Zweifel hier im Norden schon auf manche Sorten eher verzichten. Man muss es eben durchprobieren, mir schmecken einige wenig süße Beeren schon gut, andere eben nicht. Irgendein noch grasiger Geschmack geht gar nicht. Aber eine knackige Form von erfrischenden Fruchtsaft ist aus meiner Sicht auch nicht das übelste. Halbreife Kyoho erinnern mich an rote Stachelbeeren. Nachher geht es eher ins pflaumige.



Ich hatte mich hier vor ein paar Tagen versehentlich positiv zur Widerstandsfähigkeit von Super Extra geäußert, das nehme ich noch einmal zurück. Sie ist bei mir im schwierigsten Bereich diejenige, die mit Wodograi zusammen am empfindlichsten ist. Ich habe sie jetzt umgepflanzt, mein Vordergarten ist nahezu pilzfrei,  da stehen sogar noch Freilandtomaten ohne Krautfäule. Das wäre in anderen Teilen des Gartens nicht denkbar. Super extra mag resistent sein, aber sie gehört zu den Sorten, die nur bei mittleren Pero-Pilzdruck sich als robust erweisen, wenn der Druck zunimmt, bricht sie ziemlich zusammen, es war nur noch eine Handfläche Laub dran, insbesondere waren die Gescheine geschädigt, das haben alle anderen Reben dort in dem Umfang nicht gehabt. Insbesondere Monarch, Lora, Talisman, Nisina (nun durch Frost auf dem Dach geschädigt) Rojewoi waren und sind völlig gesund. Größte Hoffnung in der Ecke ist Chrustik. Auch Baschena ist gesünder als erwartet. Letztes Jahr waren die Werte ähnlich.

Bei beschatteten Reben ist hier  übrigens das Problem mit der Belastung etwas anders, bei weitgehend sonnig stehenden  Reben reifen die Trauben nahezu gleichmäßig aus, wenn es dann wegen der Masse nicht reicht, reicht es eben für alle nicht. Soweit die Rebe beschattet ist,  funktioniert das hier wenigstens anders, es gibt einen Haufen von Gescheinen, die ab einem Punkt sich nicht weiterentwickeln, dann erst wieder mit der Weiterentwicklung anfangen, wenn die an günstigerer Stelle platzierten durchgereift (allerdings nicht zuckersüß) sind. Die späte Reife habe ich hier auch bei Pflanzen gehabt, die minimal getragen haben.Andere Reben wie Lakemont oder Venus haben bei mir den Zucker auch nur in einen Teil der Beeren konzentriert, je nachdem, wie hoch dieser Anteil ist und wie gut er zu erkennen ist, kann ich damit dieses Jahr noch leben. Die anderen Beeren sind nicht schwach süß, sondern ohne schmeckbare Süße. Meine Lakemont am Haus hat nur minimalen Ausfall und reift immer noch weiter durch, durchaus lecker.

Glücklicherweise war der Bodenfrost bei mir nur limitiert, das macht vieles einfacher, nennenswert betroffen sind nur zwei Jungpflanzen. Im Winter werde ich auch versuchen wohl Wodograi umzusetzen, Super Extra ist etwas jünger und hatte lediglich 30 Zentimeter lange Wurzeln, dann müsste ich die ein Jahr ältere Wodograi eigentlich noch vernünftig raus bekommen.

Ich habe jetzt einige weitere von mir wenig geschätze Reben zusammen geschnitten, die für mich interessanten sind dann, soweit sie noch Laub tragen, erst deutlich später dran. Zur Verbesserung der Durchlüftung werde ich wohl an die zehn Bäume wegnehmen, die deliciosa Kiwis klein und groß  fliegen auch größtenteils raus.

Dann müsste es nächstes Jahr schon deutliche besser laufen, selbst wenn das Wetter im Frühjahr wieder so bescheiden ausfällt, was ich für unwahrscheinlich halte.

Die Amseln sind bei Naransiczü allmählich durch, ich wunder mich immer, was für eine Reichweite die Vögel bei den langen Trauben haben. Bislang haben sie die total leckeren bräunlichen Beeren bei KM Luchistiyi links liegen gelassen, Venus und Phoenix habe ich auch für die Vögel freigegeben.
Bis zum Frost werde ich wenigstens genug zu essen haben, die Ecke mit Lora Talisman und Monarch ist für mich eine Freude, auch wenn es mit der Reife nicht ganz klappen sollte, die Reben sind beeindruckend gesund, haben allerdings nicht den Laubzuwachs ab Anfang September bekommen, den ich erhofft hatte, bei drei Wochen Regen Anfang September und Kälte ist der Neuaustrieb im Regelfall mit Pero weg, außer der Befallsdruck ist sehr niedrig wie in meinem Vordergarten.



« Letzte Änderung: 15. Oktober 2015, 00:29:16 von Beerenträume »
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Dietmar

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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
« Antwort #4537 am: 15. Oktober 2015, 23:24:08 »

Zitat
Dietmar und Ayamo liegen klimatisch in deutlich günstigeren Gegenden

Ich habe noch nichts davon mitbekommen, dass ich in einer klimatisch deutlich günstigeren Gegend wohne. Sachsen ist das Bundesland mit der niedrigsten Durchschnittstemperatur und der Klimawandel hat bei uns zu ca. 4 ... 5 Wochen kürzeren Vegetationszeiten geführt und die Vegetationszeiten selbst sind wochenlang extrem heiß und trocken, so dass die Reben ihren Kreislauf (Photosynthese) herunter fahren
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Dietmar

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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
« Antwort #4538 am: 15. Oktober 2015, 23:32:09 »

Wir haben/hatten einen Traubenfreund hier im Forum, der in Rostock an der Ostsee wohnt. Die Höchsttemperaturen im Sommer sind bis ca 10 Grad niedriger als in Dresden, aber die Vegetationsperiode in viele Wochen länger. Der Kollege hat mal penibel den SAT-Wert von Rostock ausgerechnet und diese berücksichtigt ja nur die Vegetationsperiode. Der SAT-Wert von Rostock ist demnach um ca. 100 höher!!! als in Dresden.

Durch die Ostsee gibt es selten Spätfröste und auch im Winter wird es bei weitem nicht so kalt wie in Dresden.
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Beerenträume

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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
« Antwort #4539 am: 16. Oktober 2015, 00:36:51 »

Dietmar, also bei Rostock und Dresden sehe ich da durchgehende Unterschiede in 2015. Rostock ist minimal anders schlecht wie Hamburg und Dresden ist nicht so übel. Natürlich kein Vergleich mit Süddeutschland, da kann selbst eine Hanglage an der Elbe wie Pillnitzer Tafeltrauben nicht mithalten. Ich meinte ja auch nur im Vergleich zu Hamburg günstiger.

http://www.wetteronline.de/wetterdaten/dresden?diagram=true&iid=10488&ireq=true&month=11&paraid=TXLD&period=28&year=2015


Bis Mitte Juni 5 Tage über 20 grad, bis 10ten Juli insgesamt nur 2 Tage über 25 Grad, da macht Traubenanbau Laune. Was soll so eine Vegetationsperiode bringen?

http://www.wetteronline.de/wetterdaten/rostock?diagram=true&iid=10170&ireq=true&month=11&paraid=TXLD&period=28&year=2015


Bei Dir in der Kaltluftsenke ist die Tiefsttemperatur ein Problem, aber das haben die Leute in Polen zumeist auch. Zu heißer Sommer scheint mir eher ein Luxusproblem, in der Ukraine oder Italien ist es viel heißer und da klappt es ja auch. Die Nachteile zu den Temperaturspitzen am Mittag gelten ja nicht für die vielen anderen Stunden.
Die lange Vegetationsperiode hat zum Winter hin Vorteile, die Rebe regeniert, durch die milden Winter verlieren die Reben weniger Reserven, aber ab Oktober reift nennnenswert in Rostock oder Hamburg nichts nach.

Die SAT Werte sind ein grober Anhalt, mehr nicht. In Bezug auf Reben geben sie Vergleichbarkeit, nicht aber in bezug auf Standorte. Hinter SAT 2500 kann sich total Verschiedenes verbergen.
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Dietmar

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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
« Antwort #4540 am: 16. Oktober 2015, 11:48:32 »

Wenn Dein Standort wirklich so schlecht ist, kannst Du es nur wie ich machen. Raus mit allen "späten" Sorten wie Monarch und Co. und Konzentration auf die ultra- und sehr frühen Sorten wie Galachad, Super Extra, Julian, Garold u.ä., wobei Du auf niedrige SAT-Werte unter 2200 achten solltest. Darüber hinaus den Ertrag um mindestens 50% begrenzen bei voller Laubwand (50 % der Gescheine weg). Das verfrüht auch etwas. Je später die Sorte, desto stärker sollte die Ertragsreduzierung sein.

An meiner Monarch hatte ich nur 2 Trauben gelassen, aber auch mit solch starker Ertragsreduzierung wurde Monarch bei mir nicht reif. Jetzt werde ich sogar meine Timur roden, welche ja auch sehr früh ist, bei mir aber zu spät.
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Dietmar

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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
« Antwort #4541 am: 16. Oktober 2015, 11:52:22 »

Bei vielen hat der Frost die Saison beendet.

Wie ist Euer Resümee der diesjährigen Saison und Eure Schlussfolgerungen daraus und was plant Ihr für das nächste Jahr?
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Beerenträume

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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
« Antwort #4542 am: 16. Oktober 2015, 18:21:51 »

Wenn Dein Standort wirklich so schlecht ist, kannst Du es nur wie ich machen. Raus mit allen "späten" Sorten wie Monarch und Co. und Konzentration auf die ultra- und sehr frühen Sorten wie Galachad, Super Extra, Julian, Garold u.ä., wobei Du auf niedrige SAT-Werte unter 2200 achten solltest. Darüber hinaus den Ertrag um mindestens 50% begrenzen bei voller Laubwand (50 % der Gescheine weg). Das verfrüht auch etwas. Je später die Sorte, desto stärker sollte die Ertragsreduzierung sein.

An meiner Monarch hatte ich nur 2 Trauben gelassen, aber auch mit solch starker Ertragsreduzierung wurde Monarch bei mir nicht reif. Jetzt werde ich sogar meine Timur roden, welche ja auch sehr früh ist, bei mir aber zu spät.

Dietmar, wenn sich die Jahre hier nun alle so wie 2015 entwickeln würden, würde ich hier nicht an den Reben irgendetwas ändern, sondern schlicht die Gegend verlassen.

Hier für die Gegend halte ich 2015 für einen  Ausreißer, obwohl ich natürlich schon gewisse Änderungen des durchschnittlichen Klimas sehe, leider für Reben nicht zum Besten. Aktuell bei acht Grad und Regen wachsen einige  Reben noch, bei anderen mit leichten Pero Schäden tut sich wenig, dann gibt es noch die Fraktion Beeren ohne Blätter.

Insbesondere wenn es stimmen würde, dass die nächsten Frühjahre ähnlich mies - also kalt mit gelegentlichen Spätfrösten -  ausfallen werden, werde ich erst recht nicht roden, da unter diesen Bedingungen der Aufbau einer für mich mindestens zwei Meter hohen Rebe mehrere Jahre kostet. Bei bedeckten Himmel und Kälte bringt einen ein ungeheiztes Gewächshaus auch nichts.

Reben rode ich erst dann, wenn sie im Weg sind, und da meine Jungreben gar nicht gewachsen sind, gibt es keine Notwendigkeit, frühzeitig allzu viel wegzunehmen. Normalerweise reift hier alles in der Größenordnung bis SAT  2500 vernünftig aus, obwohl der SAT Wert eben nicht so viel sagt, jeder hat in seinem Bereich andere Einflussfaktoren, hier ist es teilweise der Wind. Wenn es etwas kälter, aber sonnig ist, hilft ein geschützter Platz oder Folie, wenn es bedeckt und kalt ist , hilft der geschützte Platz eben nicht.  Wegen einer angeblichen früheren Reife von fünf oder zehn Tagen würde ich ohnehin keine eingewachsene Rebe versuchen zu ersetzen, zum einen kann es sein, dass sich der Unterschied an dem Standort gar nicht auswirkt, außerdem muss die andere Rebe erst einmal den Vorteil  einer alten Rebe ausgleichen. Wenn eine Rebe in fünf, sechs Jahren nichts vernünftiges bringt, o.k., dann hilft nichts, dann muß sie weg.

Von den Blauen gefällt mir Strachinsky ganz gut, Rojewoie gehört zu den etwas besser schmeckenden Blauen, das wird die nächsten Wochen auch noch was. Sie sind gut essbar, aber bekommen noch etwas mehr süße. Lija finde ich ganz o.k., aber man muss sie meiner Meinung nach nicht unbedingt haben, wenn sie in den anderen Jahren geschmacklich nicht stärker überzeugt, halte ich sie nur als kleine Rebe am Stock.
Kyoho rot reift bei mir nun schnell von knallgrün zu essbar um, von den Americano-Sorten ist Vera mit Miniertrag noch nicht einmal richtig reif, Porza schmeckt typisch Americano fruchtig mit großen Beeren, mir reicht davon 2016  1 Kilo maximal für Kinder, mehr Platz bekommt sie nicht.

Die Liste der Reben, die ich für entbehrlich halte, wird durchaus länger, leider sind auch einige dabei, die schon einiges an Platz einnehmen, da muss ich dann Ersatz pflanzen.

Ich werde am Wochenende mal etwas Ausgraben probieren, wenn ich Wodograi in den pilzfreien Bereich umpflanzen könnte, würde ich mich nach  Vegetationsschluss auch an Pesnia wagen. Die funktioniert zwar an ihrem Platz, aber ich bräuchte woanders etwas, was schon auf vier Meter ist, das würde gut passen. KM Saporoschje würde ich auch gerne verlagern, die zarte beerenhaut war 2015 nichts für eine kalt feuchte Ecke, die wurde von Insekten zerstochen. Aber da die Triebe lang sind, gibt es auch Augen, die man schon am jetzigen Standort verwenden könnte, da sie in luftiger Höhe sind. Eine frühe kernlose paßt aber wohl besser in die Nähe zum Haus als in die hinterste Ecke.

Mich stört dieses Wetter nicht so sehr, auch hier wird sich zeigen, welche Reben damit besser fertig werden und welche eben nicht. Kalt kann es gerne sein, nur den ersten Frost brauche ich möglichst spät. Reben sind ja im Herbst deutlich weniger kälteempfindlich als im Frühjahr, wenn irgendeiner es schafft, durch Züchtung den Reben dieses hier unnötige Manko im Frühjahr  auszutreiben, wäre das sehr erfreulich.
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Dietmar

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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
« Antwort #4543 am: 17. Oktober 2015, 13:22:15 »

Wer von Euch hat Garold und kann mir beim Rebschnitt im nächsten Februar Steckhölzer abgeben?
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Dietmar

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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
« Antwort #4544 am: 17. Oktober 2015, 13:30:23 »

Meine Pläne für nächstes Jahr sind:

Roden: Monarch, Timur

Unter Beobachtung/letzte Chance: Tigin (schmeckt mir sehr gut, aber ist für meinen Standort zu spät), Kodrianka (reift bei starker Ertragsbegrenzung gerade so, schmeckt etwas fade, aber da meine jungen Reben noch nicht tragen, behalte ich die Rebe noch einige Jahre.

Freie Stellen und frei werdende Stellen möchte ich mit weiteren Galachad und mit Garold bepflanzen, falls ich an Garold als Rebe oder Steckholz zum Umveredeln ran komme.

Alle neu gepflanzen Reben bis auf Katrusja sind gut angewachsen und sind jetzt kräftige Büsche mit einer Höhe von 1,2 bis 1,5 m geworden. Katrusja hat nur 10 cm zugelegt und wird eventuell deshalb den Winter nicht überstehen.
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