- Relativ leicht erhältlich
- In mindestens zwei von drei Jahren ohne Spritzerei vernünftige Ernte
Sorten, die leicht erhältlich sind, taugen meist nicht viel.
Abgesehen von Reben mit sehr intensivem Foxton gibt es keine Sorte, die ohne Spritzen in 2 von 3 Jahren eine vernünftige Ernte bringt. Solche Sorten gibt es schlichtweg nicht und wer nicht spritzen will, der darf halt keine Tafeltrauben oder Weintrauben anbauen und isst lieber wässrige Trauben aus dem Supermarkt, die bestimmt viel mehr gespritzt wurden als die im eigenen Garten. Es gibt immer wieder Neulinge, die denken, sie könnten die Natur austricksen.
Man kann aber einiges tun, um mit wenigen Spritzungen auszukommen, z.B.:
- Sortenwahl mit einer Pilzfestigkeit von 7 Punkten bei Pero, Oidium und Botrytis bzw. 2 bis 2,5 Balla nach russischer Skala
- Geiztriebe entfernen, damit Laubwand lichter und schneller abtrocknet
- möglichst kein oder wenig Stickstoff düngen
- Überdachen
- keine anfälligen Sorten anbauen, infizieren auch die pilzfesteren Sorten
- mindestens 2 Mal im Jahr systemisch wirkende Mittel spritzen. Die wirken auch dort, wo das Spritzmittel nicht hingelangt ist. Bei Kontaktmitteln gibt es immer Stellen, wo das Spritzmittel nicht hingelangt ist und dort bleiben die Pilzerrreger erhalten, die dann die Rebe später schnell wieder großflächig besiedeln
- meine persönlichen Erfahrungen: Anfangs, wenn die Laubwand noch nicht so dicht, Kontaktmittel wie Netzschwefel, Kupfermittel und Dithan Neotec spritzen. Dabei die Rebe von allen Seiten und auch die Blattunterseiten regelrecht einnässen. Später, wenn die Laubwand dichter ist, kommen die Kontaktmittel nicht mehr überall hin. Da sind systemisch wirkende Mittel besser.
Optimal wäre ein gut belüftetes Gewächshaus mit Bodenbewässerung und geringer Luftfeuchte. Da braucht man sehr pilzfeste Sorten nicht mehr gegen Pero spritzen. Die erhöhte Oidiumgefahr bekommt man auch ohne Spritzen in den Griff, wenn man Schwefelverdampfer aufhängt. Ich kenne aber nur Verdampfer für größere Gewächshäuser.
Es gibt definitiv keine genießbare Tafeltraubensorte, die im Freiland gar nicht gespritzt werden muss, vor allem, wenn im Umkreis von einigen Kilometern andere Leute Wein- bzw. Tafeltrauben, Gurken, Kürbis, Zucchini, Tomaten, Kartoffeln Rosen oder Äpfel anbauen.
Auch Biowinzer müssen spritzen, aber unter Beachtung meiner Empfehlungen kommen sie mit für Bioanbau zugelassenen Spritzmitteln aus. Sie verwenden eben nur Netzschwefel, Kupfermittel, Kaliumphosphit, Molke und Backpulver.