Hallo,
hier wollte ich mich einmal vorstellen, da ich euer Forum echt gut finde. Gute Postings ohne Hater oder Flamer. Inhaltlich auch top.
Ich wohne in der Klimaregion 7a/b und bin absoluter Weinfan.
Die Begeisterung dazu begann mit einer einzigen knorrigen Rebe und ihrer Geschichte.
Ein Bekannter schenkte mir eine seiner alten Reben aus seinem Garten. Diese Rebe wurde auf ca. 25 Jahre datiert und ist durch meinen Bekannten durch einen Steckling selbst vermehrt worden. Aus einer Rebe in einem toten Schrebergarten der die verfallene Laube bereits überwucherte. Ihm schmeckten die Trauben so gut, das er sich davon Stecklinge machte. Einen dieser nun bereits selber alten knorrigen Stecklinge nenne ich jetzt auch bereits seit 4 Jahren mein Eigen und die Trauben erinnern mich an Traubenzucker aus der Aphotheke ( sehr lecker ). Steht bei mir in einem echten Barriquefass und begrünt meine Terassen. Sorte unbekannt, Traube blau, eher klein und dichtbeerig, starke Pilztoleranz. Selbst ein renomierter Önologe konnte trotz Probeneinsendung die Sorte nicht genau klassifizieren, ausser das es sich definitiv um eine Hybride handelt.
Dann begann es erst richtig und da ich kein Gärtner bin der sich das Leben einfach macht und gerne Besonderheiten im Garten pflege so begab ich mich auf die Suche.
Ich fand eine Tressot Panache, die ich als alt und kurios genug empfand diese Rebe in meinen Garten zu setzen. Diese steht nun schon im dritten Jahr und geniesst noch Erziehung.
Auffällig an dieser Sorte ist die starke Mehltauanfälligkeit ( klar Keltertraube und keine PIWI ) und was ganz herb ist, diese Rebe stellt einen Magneten für die grüne Rebzikade dar.
Laut eines bekannten Önologen ist die Anfälligkeit durch die grüne Rebzikade durch das in dieser Sorte enthaltene Genom einer mir namentlich entfallenen Sorte klar daran schuld.
Des weiteren habe ich noch eine Negretta und eine historische namentlich nicht mehr feststellbare weisse Rebsorte in meinem Garten. Diese beiden sind im 2. Standjahr.
Dieses Jahr hinzugekommen sind Roter Riesling, Schwarzriesling, St. Laurent, Spätburgunder, weisser Burgunder, Grauburgunder u. weisser Gutedel und eine Black Alicante die aber nicht wirklich wintertauglich zu sein scheint aber mal gucken ist auch erst das 2. Jahr.
Ja und natürlich gehören 2 PIWI Sorten dazu. Eine seit mehreren Jahren schon wachsende königliche Esther und dieses Jahr eine Phillip. Wobei die Esther auch Mehltau erkrankt. Zwar relativ spät und auch nicht exorbitant aber durchaus präsent.
Gegen echten und falschen Mehltau habe ich voriges Jahr noch mit Milch und Molke gearbeitet, aber der Befallsdruck 2016 war so gross, das dies nicht mehr reichte und ich mir schwor fertig mit Bio zu sein und nun kommt 2017 Kupfer und Schwefel.
Es fehlt mir eigentlich nur noch eine Rebe in meiner Wunschliste und an diese ist einfach nicht ran zu kommen. Petersiliengutedel oder auch geschlitzter Gutedel genannt. Ich sollte eigentlich dieses Jahr noch eine bekommen, dies war aber leider dann doch nicht mehr möglich. Somit hoffe ich dann auf 2018.
Anzumerken wäre noch, das ich fast alle für mich wertvollen Reben in grossen Kübeln halte, da wir nur zur Miete wohnen und auch in absehbarer Zeit bauen möchten. Dann erhalten die Reben auch die Freiheit. Wobei ich mit der Kübelhaltung angenehm überascht bin, wie gut Reben dort wachsen und auch durch den Winter kommen. Echte Kämpfer halt.
Das zu meinem Sammelsorium.
Was mich allerdings wirklich fertig macht ist diese dumme grüne Rebzikade. Die Tressot wird arg gebeutelt von ihr. Die königliche Esther wird auch befallen aber der Schaden hält sich in Grenzen und die alte Rebe im Fass wird trotz direkter Nähe gar nicht befallen.
Mir wurde zu Neem geraten und werde es dieses Jahr mal ausprobieren. Hat wer ähnliche Erfahrungen oder bessere Lösungen was diese Zikade anbelangt?
Den Traubenwickler hatte ich auch bereits in meiner Esther war aber nur halb so schlimm.
So dann, hoffe auf anregende Postings und hoffe euch nicht mit meiner Vorstellung zu sehr gelangweilt zu haben. Habt ihr noch fragen, so werde ich diese gerne beantworten.