Was Blaukorn anbelangt da hab ich zu viel Schlechtes gelesen. Blaukorn an Reben bzw. generell Pflanzen hinterlässt in den Früchten auch Rückstände.
Wenn Blaukorn qualitätsgerecht ist, braucht man diese Bedenken nicht zu haben. Ich hatte schon geschrieben, dass das Problem bei Blaukorn ist, dass es ein Gemisch aus 3 hochprozentigen Mineraldüngern ist: P, N und K. Es dürfte aber kaum einen Gartenboden geben (außer Sand), bei dem alle diese 3 Nährstoffe gleichzeitig und noch dazu in den Mengenanteilen benötigt werden. Das bedeutet, dass man zwangsweise mit zwei Nährstoffen überdüngt, obwohl man nur einen braucht, vielleicht auch gar keinen. Ohne Bodenanalyse weiß man das aber nicht. Anders ist das in Blumenkästen mit Blumenerde aus Torf. Der Nährwert von Torf ist praktisch Null, so dass alle Nährstoffe benötigt werden. Der Nachteil von Blaukorn ist jedoch, dass keine Spurenelemente enthalten sind. Zudem benötigen die meisten Gartenpflanzen außer Moorbeetpflanzen relativ große Mengen an Kalzium (Pflanzenasche besteht zu ca. 45 % aus Kalziumoxid bzw. -karbonat). Kalzium ist also der quantitativ wichtigste Nährstoff überhaupt. Achtung: viele Zimmerpflanzen stammen aus tropischen Regenwäldern und vertragen deshalb keine Düngung mit Kalk.
Zudem ist der Bedarf an Nährstoffen bei Reben abhängig vom Zeitpunkt.
Zu Beginn einer Vegetationsperiode ist der Bedarf an Stickstoff relativ hoch, da dies das Blattwerk fördert. Dank Dieselautos ist der Bedarf an Stickstoffdüngern eher niedrig, denn Bodenbakterien können Stickoxide für Pflanzen nutzbar machen. In Gartenmärkten gibt es deshalb meist nur Kalkstickstoff zu kaufen (plus Hornspäne als biologischer N-Dünger). Der Bedarf an Stickstoffdüngern ist einfach zu überschaubar. Stickstoffdüngung verschlechtert bei Reben die Pilzfestigkeit und macht den Geschmack fade.
In der zweiten Hälfte der Vegetationsperiode ist die Gabe von Stickstoff eher mit Nachteilen verbunden, da dann die Reben in erster Linie das Blattwerk entwickeln statt die Trauben zu versorgen. Für das generative Wachstum wird Kalium benötigt, also für die Trauben. Kalium verbessert zudem die Frostfestigkeit.
In meinem Boden ist ohne vorherige Düngung schon sehr viel Kalium und Phosphor enthalten. Wer Lehmanteile im Boden hat, muss sich da auch wenig Sorgen machen. Also macht es keinen Sinn, noch mehr Kalium und Phosphor durch Blaukorn zuzuführen.
Was viele nicht wissen, ist, dass der wichtigste Dünger im Garten Kalk ist (außer Moorbeetpflanzen und andere kalkphobe Sorten). Ich hatte schon oben geschrieben, dass kein Nährstoff in Pflanzen mehr gebraucht wird als Kalzium. Dazu kommt, dass pro Jahr und Quadratmeter 50 ... 80 g durch Niederschläge aus dem Boden ausgewaschen werden. Das ist ungefähr pro Jahr eine Handvoll pro Quadratmeter. Wer also keinen kalkreichen Boden hat, sollte alle paar Jahre mal eine Erhaltungskalkung machen.
Ein häufig zu wenig vorhandener Nährstoff ist Schwefel. Der Bedarf liegt etwa zwischen Makro- und Mikronährstoffen. Das Problem besteht darin, dass Sulfate sehr gut wasserlöslich sind, z.B. Magnesiumsulfat, Kaliumsulfat, Ammoniumsulfat und Eisensulfat - die wichtigsten S-Dünger. Nach dem ersten größeren Regen ist alles ins Grundwasser ausgespült. Was kann man dagegen tun:
- granulierte Schwefel-Langzeitdünger verwenden, die den S über längere Zeit freisetzen
- Düngen mit Kalzium-Dihydrat (Gips) - stark unterschätzter Dünger, da Kalzium und Schwefel über einen längeren Zeitraum freigesetzt werden, gilt als Bio-Dünger, aber in D schwer erhältlich
- Moorbeetpflanzen mit Schwefelpulver düngen
Ansonsten sind Kompost und andere organische Dünger dem Mineraldünger vorzuziehen, da die Nährstoffe im optimalen Verhältnis enthalten sind.
Für Deine Kübel gibt es in einem "Land, in dem man kaufen kann" einen flüssigen Blumendünger für nur knapp 1,3 EURO pro Liter, der viele Spurennährstoffe enthält, darunter auch Eisen und Bor, welche für Reben wichtig sind. In Blaukorn sind diese nicht enthalten.
Zu Deinem Hund:
Er braucht etwas Erziehung, dass er nichts "Fremdes" ißt, also nichts von anderen Menschen und nichts Gefundenes. Außerdem ist Hundefutter sehr gefährlich. Heute kam in den Nachrichten, dass ein LKW mit Hundefutter auf der Autobahn explodiert ist - genauer: das Hundefutter ist explodiert. Stell Dir einmal vor, das Hundefutter wäre erst nach dem Verfüttern explodiert. Da bekommt der gängige Befehl für Hunde "platz" eine ganz neue Bedeutung.
Es gibt doch eine Kleinigkeit im Blaukorn, was nachteilig ist. Der billigste Kaliumdünger ist Kaliumchlorid, welches zusammen mit Natriumchlorid im Bergwerk gewonnen wird. Im Kaliumchlorid ist also immer ein gewisser Anteil an Natriumchlorid enthalten und Natriumchlorid ist schädlich für den Boden. Im Freien ist das in D nicht ganz so schlimm, da das Natriumchlorid durch den Regen aus den Boden ausgewaschen wird. In trockenen Ländern mit Bewässerung wäre das aber eine Katastrophe, da dann die Böden versalzen. Bei uns ist das u.U. im Gewächshaus ein Problem beim Anbau von Reben und Tomaten. Da bei diesen Pflanzen keine hohe Luftfeuchte sein darf, wird nur der Pflanzenfuß sparsam bewässert. Bei dieser geringen Wassermenge kann es durch Blaukorn zur Versalzung des Bodens kommen. Vermieden kann das werden, wenn andere Kaliumdünger eingesetzt werden, die keine Chloride enthalten, z.B. Kaliumsulfat. Nur ist das eben teurer.