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Autor Thema: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)  (Gelesen 2205395 mal)

Dietmar

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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
« Antwort #7200 am: 09. Juni 2017, 14:23:17 »

Bezüglich Pilzfestigkeit wird immer nur über die "Amerikaner" = Foxgene gesprochen, welche über Jahrmillionen einen Abwehrmechanismus gegen genau diese Pilzkrankheiten entwickelt haben.

Es gibt aber noch einen anderen Mechanismus zur "Pilzabwehr. Ich meine jetzt nicht die dicken Schalen der Beeren, welche zumindest die Pilzerkrankung der Beeren erschweren, nicht aber die Infektion der Blätter.

Vor kurzem wurde ein völlig anderer Abwehrmechanismus gegen Pilzkrankheiten gefunden. So sind z.B. in den wilden Amurreben Pilzresistenzen gefunden worden, obwohl diese Amurreben keinerlei Foxgene enthalten (wurde gentechnisch untersucht). Diese Amurreben hatten nie eine spezielle Resistenz gegen die bekannten Pilzkrankheiten entwickeln können, da diese noch nie mit diesen in Kontakt kamen.

Wie funktioniert diese Pilzfestigkeit?

Die Pilzfestigkeit auf der Basis der Foxgene funktioniert, weil diese Reben im Laufe der Evolution gelernt haben, Abwehrmechanismen gegen diese speziellen Pilzinfektionen zu entwickeln und diese Informationen in den Genen zu speichern und damit an die Nachkommen weiter zu geben. Beim Menschen ist das ähnlich. Man schätzt, dass 30 ... 40 % der Gene Abwehrmechanismen gegen Pilze, Viren, Bakterien und andere Mikroorganismen enthalten, quasi ein Speicher von Immunreaktionen auf alle überstandenen Infektionen seit Beginn des Lebens in der Ursuppe. Für jeden Mikroorganismus gibt es genau ein "Rezept". Hier drängt sich auch ein Vergleich mit Antivirensoftware auf. Die Virendefinitionen entsprechen diesen spezifischen Rezepten zur Infektionsabwehr.

Bei den Amurreben funktioniert die Immunabwehr ganz anders. Sie funktioniert nicht über die "Virendefinitionen", sondern ist eine unspezifische Immunabwehr, also ein ansich starkes Immunsystem, welches ohne diese "Virendefinitionen" alle Infektionen abwehrt. Wie das genau funktioniert, wird noch untersucht. Bei den Antiviren-Programmen entspricht das einer heuristischen Analyse.

Was sind die Vorteile gegenüber den Foxgenen?

- Mikroorganismen können spezifische Abwehrmechanismen entwickeln, diese "Virendefinitionen" durch Mutationen zu überwinden. Viele Krankheitserreger für den Menschen machen das auch so. Sie entwickeln ihrerseits Resistenzen gegen z.B. Antibiotika, z.B. Influenza, HIV u.v.a.. Auch die Pilzkrankheiten  an den Reben (Pero, Oidium ...) entwickeln Resistenzen gegen viele Spritzmittel, welche ja einer menschgemachten Immunabwehr entsprechen. Ein starkes unspezifisches Immunsystem wirkt auch gegen mutierte Mikroorganismen und neue, unbekannte Mikroorganismen. Es können sich also keine Resistenzen der Mikroorganismen gegen das Immunsystem der Rebe bilden. Eine Kreuzung mit der Amurrebe bringt also ein universell wirkendes Immunsystem.
- Die Foxgene verschlechtern den Geschmack umso mehr, je höher ihr Anteil im Genpool der Rebe ist. Bei Amurreben scheint das nicht der Fall zu sein. Warum haben sich interspezifische Keltertraubensorten nicht durchgesetzt? Weil der Geschmack minderwertig ist.
- Viele reden über die höhere Frostfestigkeit der amerikanischen Wildreben. Diese ist aber bei weitem nicht so groß, wie manche denken. Bei -20 ... -25 °C ist in der Regel Schluß. Amurreben besitzen eine signifikant höhere Frostfestigkeit.
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allgaeu

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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
« Antwort #7201 am: 10. Juni 2017, 23:01:34 »

Nun hat ja anscheinend die Muskat Blue oder die Ontario die Pilzresistenz ohne Foxgemack.
Venus oder Einsett Seedless haben den Foxgeschmack. Wobei der mir bei dunklen Sorten sehr gut schmeckt. Bei Himrod mag ich ihn nicht.

Bis es Sorten mit den Resistenzen der Amurrebe zu kaufen gibt sind die Labruscasorten in Pilzfestigkeit und Frosthärte unschlagbar.

Zitat: Spitze" war in beiden Fällen 'Muscat bleu', die damit die Verkostungen der letzten Jahre (stets unter den 3 besten Sorten) noch toppen konnte.  Die in den Vorjahren günstig eingestuften 'Ontario', 'Frumoasa Alba', 'Tonia' waren 2013 noch nicht genußreif.
http://www.lwg.bayern.de/gartenbau/obstbau/063737/index.php

Fürs Allgäu ist die Ontario eventuell zu spät reif.
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Evko

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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
« Antwort #7202 am: 11. Juni 2017, 00:45:21 »

Weiß jemand, wo man Somerset seedless kaufen kann?

Ich finde diese Sorte nur bei amerikanischen Onlineshops, habe leider in Europa beim googeln noch keinen Anbieter gefunden
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Geh mit anderen so um, wie du möchtest, dass sie mit dir umgehen

flammeri

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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
« Antwort #7203 am: 11. Juni 2017, 07:28:19 »

@evko:
Somerset ist bei uns nicht zu bekommen, ich habe meine von einem lieben Freund bekommen  8)
Ich kann zu Früchten aber nichts sagen, habe diese in Wurzelkonkurrenz mit Venus stehen gehabt
und sie hat nur überlebt ohne zu fruchten. Steht seit letztem Jahr deutlich besser und berappelt sich gerade  :)
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Dietmar

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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
« Antwort #7204 am: 11. Juni 2017, 10:01:12 »

Zitat
Nun hat ja anscheinend die Muskat Blue oder die Ontario die Pilzresistenz ohne Foxgemack.

Ich habe bzw. hatte beide Sorten. Beide haben definitiv einen Foxton, nur ist dieser nicht so intensiv und deshalb nicht so störend wie bei anderen amerikanischen Sorten.

Bei den Verkostungen am Tafeltraubentag in Stutel hat Muskat Bleu meist ganz vordere Plätze belegt, aber mich hat der Foxton schon immer gestört. Ich gehöre zu den Menschen, die recht negativ auf Foxton reagieren. Dazu kommen die zähen Beerenhäute, das gallertartige Fruchtfleisch, das starke Verrieseln (geschützt an der Hauswand) und die 4 großen Kerne pro Beere.  MB war nie mein Favorit und nach ca. 5 fehlenden Ertragsjahren wegen Verrieseln und zusätzlich der für mich späten Reife wurden die MB ohne Reue wieder gerodet.
Meine Ontario wurde als Bäumchen erzogen. Die Trauben und Beeren sind erheblich größer als die von MB. Die Beerenhäute und die Kerne stören auch nicht so stark. O. verrieselt bei mir auch nicht. O. ist nicht so aromatisch wie MB, nicht ganz so pilzfest (aber immer noch hoch), aber das Fruchtfleisch ist auch etwas gallertartig wie bei allen mir bekannten blauen Amerikanern. Der Geschmack ist nur mittelmäßig. Wenn die O. in meiner Plantage stehen würde, hätte ich sie schon längst gerodet, obwohl deutlich besser als die MB (bis auf den Geschmack). Zum Essen nicht so der Renner, aber für Weingelee nicht schlecht. Ich nehme das Weingelee auch zum Kochen, z.B. für Braten aus dunklem Fleisch.

Ich hatte nun ja einige amerikanische Sorten selbst getestet oder auf Tafeltraubentagen oder bei Eugen in Pillnitz verkostet. Ich zähle mal die MB dazu, obwohl in der Schweiz gezüchtet, da der Anteil der Foxgene recht hoch ist. Fazit: Ich würde nie wieder amerikanische Reben oder solche mit viel Foxgenen anbauen. Die gefallen mir alle nicht.

Ich werde auch blaue Sorten nicht mehr kaufen. Das liegt nicht nur an der KEF, sondern auch am schlechteren Geschmack. Zumindest haben mir auch alle verkosteten blauen Sorten (auch Nichtamerikaner) nicht geschmeckt. Ich habe den Eindruck, dass blaue Sorten weniger Weinsäure enthalten und deshalb nicht so fruchtig schmecken. Aber vielleicht gibt es blaue Sorten, die ich nicht kenne und die besser schmecken. Aber schon durch die KEF kommen diese für mich nicht mehr infrage.
« Letzte Änderung: 11. Juni 2017, 10:34:47 von Dietmar »
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Dietmar

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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
« Antwort #7205 am: 11. Juni 2017, 10:01:53 »

@flammeri

Es ist schön, wieder mal etwas von Dir zu hören bzw. zu lesen.
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flammeri

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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
« Antwort #7206 am: 11. Juni 2017, 11:19:13 »

@Dietmar:
Danke schön  :D Ich lese hier weiter fleißig mit  ;D
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silesier

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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
« Antwort #7207 am: 13. Juni 2017, 20:14:42 »

@flammeri

Es ist schön, wieder mal etwas von Dir zu hören bzw. zu lesen.
Sag ich auch so. Schönen Gruß aus Polen aus meinem ungepflegten Garten wo steht der Primus, WM, und MB gesund ungepflegt gerade im Blütezeit mit viele Gescheine.
Übrigens, Heute war ich beim Obi, unveredelte Sorten zum Kaufen ohne Ende. Wenn jemand will die Bilder kann ich sofort auf Whotsapp senden.
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silesier

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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
« Antwort #7208 am: 13. Juni 2017, 20:18:16 »

@Dietmar:
Danke schön  :D Ich lese hier weiter fleißig mit  ;D
Das hoffen wir, du hast bei dir auch nicht leich mit Sorten spezifisch für deinen Region.
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Dietmar

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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
« Antwort #7209 am: 13. Juni 2017, 21:54:37 »

Zitat
    @Dietmar:
    Danke schön  :D Ich lese hier weiter fleißig mit  ;D

Das hoffen wir, du hast bei dir auch nicht leich mit Sorten spezifisch für deinen Region.

Glaubt man der Politik, dann hat sie bald ein Klima wie in der Toscana.  ;D
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traubanix

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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
« Antwort #7210 am: 13. Juni 2017, 22:14:42 »





Traubanix
Habe paar Fotos von hadschi murat aus Deutschland gesehen, alle sagen die geht hier nicht,auf den Fotos verieselt und mikrig , fast nur jungfernbeeren
Aber wenn Du sie haben willst suche sie auch unter den Namen Ochsenauge so nennen sie die Russland Deutsche.Kann sein das Du sie sogar in Deiner Nachbarschaft bekommst.
Braucht viel Wärme sozusagen viel Sonnenstunden  .
Ich selber suche lieber die neuen  wie Everest, lorus, Rebecca. ...

....möcht halt auch einen asiaten sehen,im haus,für jahre..ochsenauge kann vieles sein,meine kyoho wär das beste beischpiel...hatschi murat wächst hier nicht...mein baby im haus suche ich noch...veles,reha,blue spät stehen schon.
vorschläge?  3 plätze sind noch frei..
..in eine, tunnel...9 mal 16 m,4 meter hoch..am rand.aber sie haben schon ihren platz,drei auf jeder seite...

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traubanix

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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
« Antwort #7211 am: 13. Juni 2017, 22:32:17 »

...nun fangen die ersten trauben an zu blühen...
..und wie im letzten jahr,ich schrieb nicht darüber.  aber nun.

..kleine schwarze käfer,rapsglanzkäfer?,ameisen die läuse tragen,schwebfliegen...alles befruchter...
meine bienen kennen keinen wein...meine nur in meinen wingert ist eine rege befruchterkolonne im einsatz,die kleinen schwartzen käfer lieben die blüten...
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thuja thujon

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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
« Antwort #7212 am: 13. Juni 2017, 23:26:39 »

Hier war während der Blüte nicht viel spezifisches bzw auffälliges Krabbelzeugs zu sehen.
Die Blüte ist gut verlaufen, aktuell haben die Beeren etwa Streichholzkopfgröße.

Ich habe heute die Triebspitzen gekappt (größere Beeren), auch die der Seitentriebe, Traubenzone halb entblättert (früh entblättern wegen Sonnenbrand), zusätzlich Spritzung gegen echten und falschen Mehltau plus Bittersalz. Weil morgen oder übermorgen Gewitter angeküdigt ist, weiß noch keiner wann es kommt.

Mich kotzt das Wetter dieses Jahr schon wieder an. Wo ich hingucke nur Extreme in der Entwicklung. Egal ob Obst oder Gemüse.
Die Äpfel gerade mal Walnussgroß und schon knallrot auf der Sonnenseite. Das gibt noch was...
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flammeri

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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
« Antwort #7213 am: 13. Juni 2017, 23:43:31 »

Oh ja, Klima wie in der Toscana...  träum...
Da müsste ich an den Bodensee ziehen... Ach nee, es macht viel mehr Spaß, die Pflanzen an ihre Grenzen zu bringen  ;D
Hätte nicht gedacht, dass Winterfrost hier kein Problem ist, wir haben genug Schnee zum Schutz.
Mein größtes Problem ist Verrieselung und Ausreifen der Trauben ::) ohne schützende Wand ein Problem, an der Wand geht einiges.
@silesier: schöne Grüße nach Polen, war Ende Februar da, aber habe nichts interessantes an Pflanzen gefunden, also zumindest nichts, was ins Auto gepasst hätte  8)
« Letzte Änderung: 13. Juni 2017, 23:48:02 von flammeri »
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
« Antwort #7214 am: 13. Juni 2017, 23:48:28 »

Bodensee ist kalt.
Schneetage kann man mittlerweile an einer Hand abzählen. Eine Handbreit tief Schnee, das gabs erst letztens, 2013 oder 14 glaub ich.

Was die Pflanzen hier an die Grenzen bringt, sind die Krankheiten.
Ist wohl überall kein Zuckerschlecken...
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