lm Sommer liegt das Temperaturoptimum für das vegetative Wachstum der Rebe in den Tageszeitstunden, an denen es ca. 25°C hat. Oberhalb davon wächst sie deshalb nicht schneller, weil sie für den Eigenbedarf mehr Energie braucht. Hitze ist nur bei der Reifephase ein Problem, jedenfalls wenn einen nicht nur fette Trauben, sondern auch Geschmack interessieren. Aromastoffe und Apfelsäure werden schneller abgebaut, das Ergebnis schmeckt nichtsagend-süss. Kommt Wassermangel dazu, bauen sich manche Inhaltsstoffe ebenso schnell ab, andere nicht: Die Beeren schmecken dann zwar abgebaut, enthalten aber trotzdem grüne, unreife Töne. Bei mir ist Geschmack der wichtigste Punkt, süsslichen Schrott mit gleichzeitig grünlichem Aroma kann ich auch im Supermarkt kaufen.
Düngen werd ich jetzt nicht. Jungreben haben ihre Packung zum Vegetationbeginn bekommen. Das vegetative Wachstum der Altreben ist sehr stark. Irgendwann muss das Zeug wieder weg, das Wachstum noch weiter zu befeuern bringt nur mehr Arbeit. Überbehang ist Dank den irren Spätfrösten Null Problem, meistens hängt nur minmal was dran. Da ist nichts, was viel Dünger brauchen würde.
Mineralische Bodendünger werden im Weinbau nur bis Juni ausgebracht, Blattdüngung danach nur bei eindeutigen Mangelsymptomen. Kostet ja alles Geld. Genügend indirekten Massnahmen ersetzen Stickstoffdüngung: Guter Humusgehalt im Boden, Begrünungsumbruch, wuchsstarke Sorten.