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Die Rebe ist so tief zu setzen, dass die Veredelungsstelle ca. 10 cm über dem Bodenniveau ist.
Zum Spalier:
Wenn Du in einer Weinbaugegend wohntest, könntest Du 2 Weinbergpfähle a 2,75 m kaufen. Am Ende des Spaliers sollten die beiden Pfähle verspannt werden, d.h. man treibt an jeder Seite einen Erdanker schräg in den Boden und verspannt die beiden Pfähle ähnlich wie Zelte. Wenn Du keinen Zugang zu Weinbergpfählen hast, musst Du etwas basteln, was aber nicht ganz einfach ist, da Holz, auch kesseldruckimprägniertes dazu nichts taugt, denn das Holz fault in wenigen Jahren weg. In Weinbaugegenden gibt es Holzpfähle aus Akazienholz, aber die gibt es in einem gewöhnlichen Baumarkt nicht. Am besten sind Pfähle aus feuerverzinktem Stahl, denn die beiden Endpfähle werden stark auf Biegung beansprucht. Holz macht da schnell auch im neuen Zustand knacks. Die Länge der Pfähle sollte so groß sein wie ein originaler Weinbergpfahl. Die Endpfähle sollten etwa 30 Grad schräg nach außen in die Erde getrieben werden. Dadurch werden die Spannkräfte z.T. in die Erde geleitet. Jetzt ist auch klar, warum die Endpfähle nicht kürzer als 2,75 m sein sollen.
Ist das Spalier länger als 4 m, sollte in der Mitte oder alle ca. 3 ... 4 m ein senkrechter Pfahl gesetzt werden. Der kann etwas kürzer sein, z.b. 2,30 m, Die Spitzen der Endpfähle und der Zwischenpfähle sollten ungefähr gleich hoch sein. Die Zwischenpfähle brauchen nicht so stabil zu sein, da nicht auf Biegung beansprucht.
Als Spanndraht ist verzinkter Draht bzw. kunststoffummantelter Draht mit einem Durchmesser von ca. 3 mm - nicht kleiner - zum Einsatz kommen. Solchen Draht gibt es in jedem Baumarkt zum Bau von Maschendrahtzäunen, dazu auch die Spannschlösser.
Die Pfähle sollten ca. 60 cm in den Boden gerammt werden. Der erste Draht sollte etwa in der Höhe von 60 cm gespannt werden. In dieser Höhe sollen dann die Bogreben verlaufen. Ist eine höhere Unterpflanzung geplant, dann in Höhe von 70 cm. Danach den Platz an den Pfählen so einteilen, dass alle ca. 25 ... 30 cm ein weiterer Spanndraht verläuft.
Hinweis: Tafeltrauben aus Osteuropa brauchen nicht nur Platz in der Breite, sondern auch in der Höhe. Viele Keltertraubensorten sind bei weitem nicht so wüchsig und brauchen deshalb nicht so ein hohes Drahtspalier.
Hauptfehler der Beginner:
- Reben zu dicht gepflanzt
- Spalier zu niedrig
Profis verwenden Weinbergpfähle und da ist es einfach, die Höhe der Spanndrähte festzulegen. Viele ziehen auch 2 Spanndrähte in gleicher Höhe nebeneinander, je einen auf jeder Seite des Pfahles. Sinn: Man hat nicht so viel Arbeit beim Anheften der Ruten. Man führt diese einfach zwischen den beiden Spanndrähten hoch.
Zur Verfärbung der Hauswand durch Spritzen:
Ich kenne nur Spritzmittel, die leicht ockerfarben bis gelb (Netzschwefel) oder milchig sind. Ist die Haufwand gefärbt, gibt es kein Problem. Ist die Wand knallweiß, könnte man den Netzschefel etwas sehen, wenn man die Spritzlanze lange auf eine Stelle richtet. Aber bei 50 cm Entfernung des Spaliers zur Wand dürfte auch da nichts passieren und außerdem löst sich das Problem von selbst. Der Netzschwefel "verdunstet" in einigen Wochen, da er so extrem feinkörnig ist. Darauf beruht ja die Wirkung des Netzschwefels. Durch die permanente Oxydierung des S - quasi eine kalte Verbrennung - entstehen Schwefeloxide und die töten die Oidium-Pilze ab.
Hinweis: Verwende keine Billigspritze, mindestens in der Qualität von Gloria. Die Billigspritzen können das etwas dickflüssigere, mit Wasser verdünnte Spritzmittel nicht richtig zerstäuben.
Die Gartenspritze niemals unter Druck stehen lassen. Nach dem Spritzen kurz mit Wasser ausspülen und mit einem Liter Wasser füllen und dieses Wasser verspritzen, damit insbesondere die Düse und die Messinglanze durchgespült werden, sonst zersetzt sich das Messing in wenigen Monaten.
Ort der Pflanzung: Da viele osteuropäische Sorten sehr wüchsig sind, sollte man zwei Bogreben mit ca. 6 .. 8 Augen schneiden, d.h. die Rebe muss in die Mitte ihres Bereiches gesetzt werden. Außer diesen 2 Bogreben eine Rute auf 2 Augen schneiden (sog. Zapfen). Aus diesen entstehen die Bogreben für das Folgejahr.
Im Jahr nach der Pflanzung sollte man die Rebe so weit zurück schneiden, dass zwei Augen über der Veredelungsstelle verbleiben, Der Schnitt sollte immer mindestens 1 cm vom letzten stehen bleibenden Auge entfernt erfolgen, damit das Auge nicht austrocknet.