Was meinst du Ditmar.
Gipskartonplatten sind ja nichts anders als abgebundener Gips zwischen zwei Papierlagen und abgebundener Gips ist nichts anderes als Kalziumsulfat Dihydrat. Die Zersetzungsgeschwindigkeit im Boden ist abhängig von der Bodenfeuchte und von der Teilchengröße. Je kleiner die Teilchen, desto größer ist die spezifische Oberfläche und desto schneller sind die chemischen Reaktionen. Besonders gut kann dass beim Netzschwefel veranschaulicht werden. Netzschwefel ist extrem fein vermahlener Schwefel. Aufgrund der riesigen spezifischen Oberfläche erfolgt eine "kalte" Verbrennung zu Schwefeloxiden, welche dann gegen Oidium wirken. Gewöhnliches Schwefelpulver ist viel grober, so dass die spezifische Oberfläche der Schwefelteilchen kleiner ist, so dass auch die "kalte" Verbrennung zu Schwefeloxiden weniger intensiv ist. Die damit entstehende Menge an Schwefeloxiden reicht dann nicht mehr als Fungizit aus.
Bei Kalziumsulfat ist das ähnlich. Je grober die Teilchen, desto langsamer wird das Zeug zersetzt und desto weniger Kalk und Schwefel werden pro Zeiteinheit in pflanzenverfügbare Formen gebracht. Es wäre deshalb nicht schlecht, wenn Du die Regipsstücke zerkleinerst, z.B. mit dem Hammer klein schlagen oder im Mörser zerstoßen.
Hier die erwähnte Bezugsquelle bei Alibaba:
https://german.alibaba.com/g/calcium-sulfate-fertilizer.htmlAnmerkung:
Kalziumsulfat Anhydrat ist gebrannter Gips, wie er im Baumarkt zu kaufen ist. Gibt man Wasser dazu, werden die einzelnen Gipsmoleküle mit "Wasserbrücken" = Kristallwasser zu einem festen Gipskörper verbunden. Das nennt sich dann Dihydrat.
Wenn man gebrannten Gips als Dünger verwendet, dann bilden sich meist Klumpen. Besser ist deshalb das gemahlene Dihydrat, weil das zusammen mit Wasser nicht mehr fest werden kann und je nach Wassermenge einen Schlamm bzw. eine Aufschlämmung bildet - aber eben keine Klumpen im Erdboden.
Kalziumsulfat Dihydrat kommt in der Natur als Mineral vor und wird auch in D abgebaut. Große Mengen entstehen aber bei der Rauchgasentschwefelung aus Kalziumhydroxid und Schwefelgasen.
Zur technischen Verarbeitung wird das Dihydrat "gebrannt", d.h. es wird das Kristallwasser ausgetrieben. Hauptanwendungen sind Gipskartonplatten und Putzsysteme - hier durch die Verarbeitung wieder als Dihydrat.
Hier ein Artikel aus Polen, der aber maschinell und damit nicht so gut ins Deutsche übersetzt wurde:
http://permakultura.net/2015/03/25/zastosowanie-gipsu-w-rolnictwie-i-ogrodnictwie-2/?lang=deHier noch einige andere Links:
http://www.gips.de/wissen/spezialitaeten-aus-gips/lebensmittel-agrikultur/ Zitat:" Agrikultur
zur Bodenverbesserung durch Ausflockung, zum Lösen von dichtem Boden (z.B. schwere Lehm- oder Tonböden) sowie allgemeine zur Verbesserung der Struktur, Durchlüftung und für die Durchlässigkeit von Böden. Die Erhöhung der Porosität erhöht das Wasseraufnahmevermögen zur leichteren Bewässerung ebenso wie die Fähigkeit zur schnellen Austrocknung und damit zur Vermeidung von Staunässe.
zur Unterstützug der Kompostierung durch die Flockungseigenschaft von Calciumsulfat, die dem Kompost eine offene Struktur verleiht, sowie durch die Pufferwirkung, die den pH-Wert im neutralen Bereich zwischen 6 und 8 stabilisiert.
als natürliche Quelle von Kalzium und Sulfat, die von Pflanzen direkt assimiliert werden und für das gesunde Pflanzenwachstum und einen höheren Erneteertrag wichtig sind."
https://www.lfl.bayern.de/mam/cms07/schwerpunkte/dateien/schwefelduengung_bei_leguminosen.pdf --> hier zwar am Beispiel von Leguminosen - stimmt aber auch bei anderen Pflanzen
Wenn ich mich richtig erinnere, hast Du Probleme mit schwerem Lehmboden. Den kannst Du mit Kalziumsulfat Dihydrat auflockern. Dann brauchst Du aber größere Mengen als nur zur Düngung.
Hinweis: Beim Guggeln hilft manchmal die lateinische Schreibweise: Calciumsulfat Dihydrat, da Google eine "unscharfe" Suchfunktion hat und aus Kalziumsulfat Kaliumsulfat macht, weil Google "denkt", dass ein Schreibfehler vorliegt.