Zur Verrieselung von MB:
Da MB sehr verrieselungsanfällig ist, wurden Klone ausgelesen, die weniger verrieseln. Zum Teil haben die Klone sogar einen neuen Namen erhalten, z.B. Muskat Garnier. Allgemein gilt, dass MB eher bei einem schlechteren, zugigen Standort verrieselt als an einer Hauswand. Ich gehe mal davon aus, dass die unterschiedliche Neigung in den beschriebenen Fällen genetisch bedingt ist, also vom Klon abhängt. Wenn man MB kauft, dann weiß man aber i.A. nicht, von welchem Klon das Edelreis stammt, bei Gartencentern weiß man nicht einmal die Rebschule. Auch besitzen manche Rebschulen mehrere Mutterpflanzen, insbesonders die, welche Gartencenter beliefern, da eine Mutterpflanze gar nicht so viel Edelreis liefern kann, um solche Mengen an Reben zu produzieren. Das bedeutet, auch innerhalb einer Rebschule kann jede MB eine sehr unterschiedliche Neigung zum Verrieseln haben.
Dazu kommt, dass verschiedene Rebschulen z.T. unterschiedliche Unterlagsreben verwenden und selbst innerhalb einer Rebschule wird z.T. auf unterschiedliche Unterlagen gepfropft. In D werden Tafeltrauben oft auch die Unterlage SO4 gepfroft, aber es sind auch mehrere weitere üblich, z.B. 125 AA und 5BB, aber z.T. auch andere. Auch die Unterlage hat Einfluss auf diverse Eigenschaften, darunter auch auf das Verrieseln. MB reagiert zudem bei Bormangel mit Verrieseln, aber mehr Bor als erforderlich, verringert nicht das genetisch bedingte Verrieseln.