warum jemand unbedingt kernlose sorten möchte, verstehe ich sowieso nicht. genauso wenig die obsession mit möglichst großbeerigen sorten oder solchen mit riesigen trauben.
das sind modetrends der wohlstandsgesellschaft.
die beeren sollen kernlos sein. auf den hohen gesundheitlichen wert der traubenkerne will man aber auch nicht verzichten und kauft separat traubenkernöl ein!
kleinere kinder haben zugegebenermaßen probleme mit den kernen.
als kernarme, zeitige sorte finde ich die Esther sehr gut - ohne fremdton und andere anbauliche nachteile, mit denen viele kernlose tafeltrauben herumzicken.
großbeerige traubensorten bieten einige praktische vorteile. sie werden seltener von den vögeln geplündert. der verzehr ist weniger zeitintensiv. selbstverständlich sollten sie gut schmecken und keine zähe schale haben.
trauben-freund weiß, daß ich auf riesige trauben keinen allzu großen wert lege.
es ist schön, wenn man einige große vorzeigetrauben hat und es sich lohnt, diese extra einzupacken. aber auch bei ungeschützten bolliden besteht die gefahr, das sie unbemerkt von innen faulen.
ich habe am wochenende in der nähe Lilla und Palatina verkostet, beide geschmacklich hervorragend, Lilla noch einen tick besser. der stolze besitzer hatte anfangs bedenken, was die reife der empfohlenen sorten betrifft. die reben bekommen an der westwand nur im sommer einige stunden sonne ab. der innenhof mit bodenversiegelung bietet dann aber ein ungarisches kleinklima.
Lidi ist bei mir jetzt vollreif mit dunkelvioletten beeren. das zucker - säure - verhältnis ist sehr ausgeglichen, neutraler geschmack. die hornissen suchen die sorte schon längere zeit auf.