Hallo, Frank,
... - Dein großer Pflaumenbaum ist leider ein weiteres Beispiel für eine schwierige bis unmögliche aber auf jeden Fall gefährliche Ernte. Kommst Du da auch nur an die untersten Pflaumen dran? ... Zusätzlicher Nachteil bei einem solchermaßen gewachsenen Zwetschenbaum ist, dass man Fallobst bei Zwetschen eigentlich nur noch kompostieren kann. ... Unter den gegebenen Umständen empfehle ich Dir, einen guten Obstpflücker inkl. des längsten Teleskopstiels zu kaufen, den zu bekommen kannst. ...
solch einen viel zu hohen Pflaumenbaum habe ich auch. Und habe mir eben drum den längsten Teleskopstiel-Obstpflücker zugelegt, den es auf dem Markt gibt. Der nützt freilich beim Ernten nicht viel: Angele ich damit eine Frucht hübsch kontrolliert aus den oberen Zweigen, poltern zwei, drei benachbarte unkontrolliert zu Boden
... Ich praktiziere deshalb eine unorthodoxe Erntemethode: Gepflückt wird nur unten. In die oberen Äste fahre ich mit einem langen Stab, rüttele und klopfe, und lese dann sofort die ins Gras gefallenen Früchte auf.
Dieses Pseudo-Fallobst lässt sich praktisch verlustfrei verwerten, sofern man es rasch verarbeitet. Auch bei echtem Fallobst ist der Kompost-Anteil klein; allerdings muss man, wenn der Baum ein gutes Jahr hat, hinterher sein und Heruntergefallenes täglich aufsammeln. (Besser zweimal täglich, sonst sind die Schnecken schneller.)
Kann natürlich sein, dass das bei anderen Pflaumensorten weniger gut funktioniert. Meine eigene habe ich bisher trotz ausgiebiger Recherchen nicht identifizieren können. Es ist eine extrem frühe (Blüte Anfang April, Fruchtreife folgernd ab ca. 10. Juli, meistens noch vor der Haupt-Wespenflugzeit); die Früchte sind dunkellilablau, dunkelgelbfleischig, gut steinlösend, nicht sehr groß und außergewöhnlich lecker - süß, saftig und würzig-aromatisch.
Den Pflaumenbaum, einen Greis, haben wir schon als Riesen übernommen. Und dann - weil wir anfangs keine Ahnung vom Schneiden hatten, aber jede Menge Respekt vor Bäumen - wenig bis nichts unternommen, um ihn auf ein vertretbares Maß zu bringen. Das hat sich gerächt: Der Baum ist so hoch geworden, dass vor ein paar Jahren ein Blitz hineingefahren ist und ihm die Krone halbiert hat. Nun ist er endgültig abgängig, wir werden ihn roden müssen.
Sein Nachfolger wird von vornherein vernünftigen Schnitt kriegen, mittlerweile habe ich mich gründlich mit dem Thema beschäftigt (und auch Leute ausfindig gemacht, die ich im Zweifelsfall fragen kann).
Schöne Grüße
Querkopf