Die Jade soll selbstfruchtbar sein, während die Ungarische Traubige teilweise selbstfruchtbar ist.
Und wenn Du ein eher etwas größeres Pflänzchen suchst, dann empfehle ich Dir die Ungarische Traubige und zwar wurzelecht.
Und zur Ungarischen Traubigen kann ich weiterhin interessante Dinge notieren:
Unter Fachleuten wird gestritten, ob diese Sorte zu den Süßkirschen oder zu den Sauerkirschen gezählt werden soll. Denn dieser Baum hat Eigenschaften von beiden Gattungen.
Eine Eigenschaft, die Dich besonders interessieren dürfte ist die, daß bestimmte Süßkirschen den Ertrag der Ungarischen Traubigen erhöhen können. Ein gewichtiger Punkt, diese Sorte zu den Süßkirschen zu zählen. Denn soweit ich weiß, ist diese Sauerkirschsorte die einzige Sorte, die bestimmte Süßkirschen befruchten kann und umgekehrt.
Der aufrechte Wuchs der Pflanze zeigt, daß sie mit der Schattenmorelle zum Glück keine Verwandtschaftsbeziehung pflegt.
Rosarot bis hellrot sind ihre Kirschen, während Sauerkirschen in der Regel rot bis dunkelrot sind.
Allerdings kann sie wurzelecht gezogen werden, und das ist ein glasklarer Punkt dafür, sie zu den Sauerkirschen zu zählen. Fachleute sagen, daß bei den Süßkirschen viele Probleme gelöst wären, wenn sie ebenfalls wurzelecht gezogen werden könnten.
Und saftig sind ihre Kirschen, wie es eigentlich nur Sauerkirschen sein können. Eine leichte Säure gibt sie dabei ihren Kirschen mit. Von allen Sauerkirschen aber haben ihre Kirschen den geringsten Säureanteil und den höchsten Zuckeranteil.
In der Summe wird sie heute zu den Sauerkirschen gezählt, allerdings hat sie große Gemeinsamkeiten mit Süßkirschen. Und viele Fachleute sagen, daß sie die bestschmeckenste Kirsche generell produziert, ein Urteil, gegen das ich zur Zeit kein Gegenargument liefern kann.
Allerdings, so schön wie eine Süßkirsche wird sie nicht - der Baum selber versteht sich.
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Meine älteste wurzelechte Ungarische Traubige steht seit 7 Jahren auf unserem Grundstück und hat eine Höhe von rund 6,50 Metern erreicht.
Die Äste verkahlen nach einem oder zwei Jahren.
Der Baum setzt seine Äste sehr gut. 45°-Winkel werden häufig eingehalten. Der Wuchs ist dabei aufrecht.
Sie sollte anfangs windgeschützt stehen. Der erste Baum dieser Sorte wuchs so schnell in die Höhe, daß ein stärkerer Windzug die Baumspitze bis knapp über den Boden wehen konnte. Den Stützpfahl habe ich dabei nach 36 Monaten Standzeit entfernt, wie es Fachleute empfehlen.
Ich löste das Problem damit, daß ich im Abstand von 50cm von dem Baum Stützpfähle in die beiden Hauptwindrichtungen schlug, und den Baum so befestigte, daß er im Wind noch leicht schaukeln konnte. Das ist wichtig, damit der Baum einen kräftigen Stamm bilden kann. Das tut er nur, wenn kein Stützpfahl ihn am Wackeln hindert.
Heute hat die erste Ungarische Traubige den stärksten Stamm von allen Sauerkirschbäumen, die bei mir stehen.
Der Baum hat leichte, eigentlich nicht nennenswerte Probleme mit dem Schrotschuß - und dem Sprühfleckenerreger. Und er hat heute immer noch Blätter für die Photosynthese, wie auch die Morina und die Jade (sie hat die höchste Blattdichte).
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Und zum Schluß der wichtigste Punkt für mich:
Wie oben geschrieben führen Fachleute aus, daß die größten Probleme bei den Süßkirschen gelöst wären, wenn sie wurzelecht gezogen werden könnten.
Meine Sauerkirschbäume stehen alle auf ihrer eigenen Wurzel, die aus dem Boden wirklich nur das rausholt, was die Pflanze oben auch wirklich benötigt. Das passiert bei Veredlungen nicht.
Wurzelechten Bäumen wird eine durchschnittliche Lebensdauer von 70 Jahren eingeräumt, Veredelten Bäume dagegen eine durchschnittliche Lebensdauer von 35 Jahren - nach einer bestimmten Statistik im Internet.
Daher empfehle ich entweder eine wurzelechte Ungarische Traubige oder eine wurzelechte Jade im Zusammenhang mit süßen Sauerkirschen.