Aber - der Geschmack der Morina ist wirklich einzigartig. Deswegen denke ich, dass die Morina immer Liebhaberinnen und Liebhaber haben wird.
Warum probierst Du nicht die Elternsorte - Ostheimer Weichsel: Sie sorgt für den Geschmack der Morina, war Jahrhunderte lang in den Hausgärten Europas bewährt, ist für alle Zwecke zu gebrauchen:
Meine Oma hat daraus immer einen halben Keller voll eingekocht, außerdem Tortenböden belegt, Quarkspeisen hergestellt, die Nachbarn beschenkt...
Wie es der Pomologenverein so schön schreibt: Was für den Erwerbsobstbau von den Obstinstituten gemacht ist, taugt für Hausgärten und Selbstversorger oftmals nicht viel, aber Baumschulen und Gartencenter preisen "die Neuheiten" unkritisch an:
"Verkehrte Kirschenwelt" ab Seite 4 -> https://www.apfelsorten.de/Publikationen/2011_Inhalt_Jahresheft.pdf
Die Ostheimer Weichsel ist sozusagen die Hauszwetschke oder Bauernpflaume unter den Sauerkirschen. Wie diese am besten wurzelecht pflanzen. Die gute Gartenbaumschule hat sie vorrätig.
Hier in NRW wurde die Sauerkirsche mit der Schattenmorelle gleich gestellt. Als es mit der Schattenmorelle abwärts ging, hieß es hier, dass die Sauerkirsche generell aussterben wird.
In Fachbüchern wurde die Ostheimer Weichsel EBENFALLS nicht erwähnt.
Auch in dem Gartenforum ging es meistens um die Frage: Ungarische Traubige oder Karneol.
Den ersten Hinweis auf die Ostheimer Weichsel bekam ich von einem Gartenveteran aus den neuen Bundesländern, der mir mitteilte, dass diese Sorte bei ihm in der Gegend SEHR BEKANNT sei.
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Und nun habe ich seit wenigen Jahren zwei Bäume der Ostheimer Weichsel in meinem wilden Garten in NRW stehen (SIEHE OBEN ;-)).
Der Gartenveteran hat mir zwei junge Bäume per Post zugesendet. Sie wachsen mit viel Geduld sehr langsam.
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Die Ungarische Traubige war bereits in meinem Garten, als der Erwerbsanbau noch neugierig seine Fühler nach der WIRKLICH SEHR BEMERKENSWERTEN Kirsche ausstreckte.
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[OT: Zu den Apfelsorten: Von den alten Sorten kenne ich sehr viele, die alle bei mir mich nicht vom Hocker holen konnten.
Von den Erwerbsäpfeln sagen mir Pink Lady, Breaburn und Elstar am besten zu.
Und so suchte ich auch bei den Apfelbäumen sehr lange nach MEINEN Sorten.
Jetzt stehen bei mir zwei Hochstämme:
RUBINOLA (geschmacklich zwischen Elstar und Pink Lady), nicht lagerfähig, allerdings sehr saftig.
TOPAZ, mehr als Befruchter für die Rubinola. Allzweckapfel, süßer als Booskop, daher sowohl als Backapfel als auch als Frischapfel zu gebrauchen. Allerdings für mich nicht so gut schmeckend wie die Rubinola, die wirklich sehr dicht dran ist an PINK LADY.
Beide einfach Schorfresistenten Sorten haben sich langfristig durchsetzen können. Die übrigen Pi- und Re-Sorten können WAHRSCHEINLICH wirklich in der Pfeife geraucht werden. OT:Ende]