... dann kann man Scilla decidua als eigenständige Sippe führen.
hm, ganz abweichen von der Nomenklatur für Artnamen? Ich finde für Kultivare, also Pflanzen in gärtnerischer Kultur, sind Gruppennamen am aufschlussreichsten.
Scilla bifolia bezeichnet als Artname das soziogeoökologische Spektrum der Art und
Scilla bifolia [Bulo, Turkey] den Aufsammelort, am besten mit Exkursionsnummer wie sie in der RHS Plantlist aufgeführt ist, und
Scilla bifolia Decidua wäre dann der Gruppenname für den Strain, den wir in gärtnerische Kultur genommen haben und der bestimmte morphologische Kriterien erfüllt.
Wenn man/frau es genau wissen will, hilft nur tiefes Eintauchen in die Materie.
nur noch eins. Sebald, Seybold, Philippi, Wörz: "In Massenvorkommen ... ist die Art eine der Zierden Baden-Württembergs! Die Gesamtzahl der Induviduen im Lande liegt vermutlich in einer Größenordnung zwischen 10 und 100 Milliionen."
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Baden-Württemberg ist mit Rheinland Pfalz Hauptverbreitungsgebiet. In Auenstandorten am Rhein, Neckar und Donau und ihren Nebenflüssen gibt es diese Massenvorkommen. Einzelne stehen unter Gebietsschutz, andere, wie am unteren Neckar, "sollten hinzukommen."
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"Variabilität: SPETA (1974) unterscheidt mehrere Unterarten. Davon kommt im Gebiet nur die ssp.
danubialis Speta 1974 vor." Die ist wohl schon von H.HARDER 1599 bei einem Vorkommen in Ulm beschrieben worden. An der Donau haben wir also eine Unterart. An Rhein und Neckar gibt es keine evolutionswirksame isolierte Vorkommen.
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Die Euro+Med-Datenbank führt auch Scilla vindobonensis derzeit "nur" als Synonym von Scilla bifolia.
bei dem Epitheton "
vindobonensis" frage ich mich immer, woran das liegen kann, dass die Habitate um Wien zu einem hohen Aufkommen von Artnamen neigen.