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News: Warum muss eigentlich alles immer einen "Zweck" haben? (potz)
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News: Warum muss eigentlich alles immer einen "Zweck" haben? (potz)

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|16|12|Mit ist aber langweilig: Im Garten is nix los, und hier soll ich weder  provozieren noch polemisieren. Wie soll das nur enden? Ein richtig öder Dienstag ist das.  :-\ grumel, grumel...  (fisalis am 20. Dezember 2005)

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Autor Thema: Der Boden und seine Pflege  (Gelesen 14257 mal)

fisalis

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Der Boden und seine Pflege
« am: 20. September 2004, 09:08:07 »

In verschiedenen Threads wurde ja auf die Wichtigkeit der Bodenpflege hingewiesen, und manches (Bio-)Gartenbuch beginnt mit seiner Beschreibung. Dass es hier wie andernorts trotz dieser im wahrsten Sinne des Wortes fundamentalen Bedeutung des Bodens kein entsprechendes Unterforum gibt, hängt wohl auch damit zusammen, dass wir Menschen Boden oder Erde nicht so sehr als Organismus empfinden wie etwa eine Pflanze oder ein Tier. Sprechen wir von Kompost, Dünger, Mulch, Giessen, Hacken und Unkrautkontrolle, ist aber in erster Linie der Boden gemeint. Daher reizt es mich, die ganze Gartenthematik mal aus der Sicht des Bodens zu diskutieren.

Locker und doch nicht zu durchlässig soll er sein, genügend, aber nicht zu viele Nährstoffe enthalten, weder ausgetrocknet noch versumpft, und ein paar Wildkräuter sind ja gut, aber bitte kein Gierschfeld. Wie versucht ihr, diesen Idealzustand des Gartenbodens zu erreichen und zu erhalten? Hat jede/-r den Boden, den sie/er verdient?

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oile

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  • Markgräfin von Pieske, Gierschkultivatorin
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Re:Der Boden und seine Pflege
« Antwort #1 am: 20. September 2004, 09:21:38 »

Schönes Thema!
ich habe extrem sandigen Boden, mit einer sehr dünnen Humusschicht, und z.T. durch Bauschutt "unterfüttert". Lange Jahre habe ich gefunden, ich hätte diesen Boden wirklich nicht verdient, zumal bei uns die Regenwahrscheinlichkeit ziemlich gering ist. So langsam baue ich meinen Garten um, und achte zunehmend auf steppentaugliche Pflanzen, bzw. solche, die auch mit trockenem Halbschatten auskommen (wir haben typisch märkischen Baumbestand auf dem Grundstück!).
Zusätzlich verbessere ich mit Kompost, mulche besonders problematische Stellen mit Rindenmulche und gebe in die Pflanzlöcher inzwischen auch immer etwas Bentonit.

LG
oile

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"Wenn also Millionen Menschen evidenzbasierte Angst vor der Klimakrise haben, wenn Minderheiten rechte Gewalt benennen, dann ist das 'Hafermilch-Wokeness', wenn aber Menschen eine rechtsextreme Partei wählen, die hetzt & die Klimakrise leugnet, dann sind das 'berechtigte Sorgen'?"
Luisa Neubauer

fisalis

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Re:Der Boden und seine Pflege
« Antwort #2 am: 20. September 2004, 11:20:42 »

Danke für die Platzierung, Bernhard, habs mir noch überlegt, aber der Mut hat mich im letzten Moment verlassen ;).

Oile, sandiger Boden ist ja offenbar übers Ganze gesehen eher noch schwieriger zu behandeln als schwerer lehmiger, den ich habe. Bei allen Bodentypen stellt sich ohnehin die Frage, ob sie durch Pflegemassnahmen dauerhaft verändert werden können bzw. sollen. oder ob es nicht sinnvoller ist, den (gesunden) Boden einfach mal hinzunehmen, wie das örtliche Klima, und sich danach bei der Bepflanzung auszurichten. Weder Sand, noch Mulch, noch Kompost hat meinen Beetboden jedenfalls massgebend verändert. Tiefgründige Abtragung mit dem Bagger und Wiederauffüllen mit Wundersubstrat ist jedenfalls nicht naturgerecht, das gibt dann eher einen grossen Blumentopf als ein Garten. Ich denke daher schon, dass man seinen Boden erst mal akzeptieren und ihm Gutes tun sollte.
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Heinone

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Re:Der Boden und seine Pflege
« Antwort #3 am: 20. September 2004, 12:19:27 »

Hat jede/-r den Boden, den sie/er verdient?

Oh je fisalis, ich hätte gerne besseren, oder, besser gesagt, überhaupt welchen. Vielleicht habe ich keinen verdient ::).

So möchte ich das Thema gleich etwas erweitern, weil mir außerhalb des Schotters nur die Pötte bleiben. Knorbs hat uns nämlich gestern auf der Tauschbörse demonstriert, daß es auch ohne (!) Boden geht. Unzählige wunderbar gesunde Topfpflänzchen in seiner (neuesten?) Entdeckung Bims, einem Naturstoff, den er sich nach viel Recherche und mit etwas Kreativität (und Glück) gleich Kubikmeterweise hat ankarren lassen können. Bims hat eine wunderbare Struktur bei Korngröße 1 bis 16, reagiert neutral, hat ein enormes Wasserspeicherungsvermögen, und läßt eine optimale Durchlüftung zu. Nichts ist verklebt, verschlämmt, keine Moosbildung. Natürlich geht es nicht ohne Nährstoffangebot.
Ich würde gerne jede Menge mehr von ihm dazu hören.

Was macht ihr anderen Pötte- und Kübelgärtnerinnen, so es euch hier gibt?

Ansonsten zurück zum Boden.
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Hortulanus

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Re:Der Boden und seine Pflege
« Antwort #4 am: 20. September 2004, 12:41:47 »

Bims ist nicht so leicht bzw. nicht so preiswert zu bekommen. Abgebaut wird er in der Vulkaneifel (Andernach und Umgebung).

Pflanzen, die ein stark durchlüftetes Substrat benötigen, kommen bei mir in entsprechende Erdmischungen mit viel Perlite. Das gibt es in jedem Baumarkt. Unschön ist das Aufschwemmen der Perlite-Stückchen, wenn angegossen wird.

Ansonsten empfehle ich aus meiner Sicht:
- Basaltsplitt
- Kalksplitt
beides bekommt man ebenfalls in den Baumärkten als Streumittel bei Glatteis.
Grobere Sande werden auch dort als "Estrich-Sand" gehandelt, der deutlich besser ist als Spielplatz-Sand.
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Eva

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Re:Der Boden und seine Pflege
« Antwort #5 am: 20. September 2004, 18:02:53 »

Wahrscheinlich hat man schon den Boden, den man verdient. Aber was um Himmels Willen hast Du gegen wuchernde Gierschwiesen - jetzt mal auf den Boden bezogen? Giersch ist ein wunderbarer Zeiger für nährstoffreichen fruchtbaren Boden. Dass ihn trotzdem keiner leiden mag, ist schon klar. Aber als ich meinen Garten übernommen habe, gab es eine Ecke, in der gaaanz mickrige Quecken, winziger Giersch und viel Moos war. Da hab ich echt angefangen, mir Sorgen zu machen ;)

"Den idealen Boden" gibt's eh nicht. Vielleicht aber den "üblichen" guten Boden für Gemüseanbau, in dem dann auch die meisten sonstigen häufigen Gartenpflanzen gut wachsen. Sonstige Pflanzen haben ja zum Glück alle so ihre eigenen Macken und Ansprüche. Deswegen kann man ja doch meistens mit jeder Ecke irgendwas anfangen, wenn man ein bisschen überlegt, was dort gerne wachsen möchte.

Schweren tonigen Boden hab ich durch Einarbeiten von Sand, und einbringen von Biomasse deutlich verbessert. Allerdings sind die Ecken, in denen offene Erde vorkommt immer wieder schnell verschlammt, so dass ich immer mehr dichte Unterpflanzungen oder auch Mulch habe. Allerdings mag nicht alles gemulcht werden...
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fisalis

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Re:Der Boden und seine Pflege
« Antwort #6 am: 21. September 2004, 08:40:18 »

Das mit dem Giersch stammt nicht von mir, ich hab (leider?) gar keinen im Garten, auch Ackerschachtelhalm versuchte ich bisher erfolglos anzusiedeln ;D.

Wenn nun also Bodenpflegemassnahmen keine dauerhaften Ergebnisse bringen, man den Boden also eigentlich gar nicht dauerhaft verändern kann, ist doch viel Müh vergebens - oder seh ich das falsch? Klar, wenn mal was besonders Heikles angebaut werden soll, kann man ja das Beet entsprechend vorbereiten, damits gelingt. Aber viele Pflanzen haben mit bestimmten Böden einfach Mühe und werden so nie ein wirklicher Erfolg, während andere jedes Jahr von alleine wieder keimen, ohne die geringste Pflegemassnahme. Je länger wie mehr bin ich überzeugt, dass der Boden fast so wichtig ist wie das lokale Klima.
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Silvia

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Re:Der Boden und seine Pflege
« Antwort #7 am: 21. September 2004, 08:45:48 »

Das mit dem Giersch stammt nicht von mir, ich hab (leider?) gar keinen im Garten, auch Ackerschachtelhalm versuchte ich bisher erfolglos anzusiedeln ;D.


Also, mit Giersch könnte ich dir problemlos aushelfen. Schick mir eine Mail. ;)
Schachtelhalm habe ich aber auch keinen.

LG Silvia
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Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst.

fisalis

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Re:Der Boden und seine Pflege
« Antwort #8 am: 21. September 2004, 08:48:22 »

Danke für das Angebot, Silvia, aber der will in meinem Garten nicht anwachsen. Hab schon mehrmals von Gierschgeplagten grosszügige Gaben erhalten, aber die welkten weg ::) Muss wohl erst einen geeigneten Boden hinbringen ;)
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Silvia

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Re:Der Boden und seine Pflege
« Antwort #9 am: 21. September 2004, 09:07:41 »

Danke für das Angebot, Silvia, aber der will in meinem Garten nicht anwachsen.

Schade! Ich gebe wirklich gern! Ich setze dir sicherheitshalber mal ein Töpfchen an. ;)

LG Silvia
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fisalis

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Re:Der Boden und seine Pflege
« Antwort #10 am: 21. September 2004, 14:21:04 »

Jetzt aber doch mal konkret: Was macht ihr denn so mechanisch, um die Erdstruktur zu verändern, sprich zu verbessern? Gelernt habe ich, dass man bei Trockenheit ab und zu hacken sollte, damit das Wasser nicht durch die senkrechten Röhrchen verdunstet, die gewisse Bodenbewohner anlegen. Dann die Grabgabel einstecken und hin und her bewegen (statt umgraben, so bleiben die Bodenschichten erhalten). Wos geht mulchen, dann machen die Bodentiere von selbst lockere Erde. Und Tiefwurzler gewähren lassen? Löwenzahn so richtig gross werden lassen? Erzählt doch mal!
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rosemarie

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Re:Der Boden und seine Pflege
« Antwort #11 am: 22. September 2004, 18:12:03 »

mechanisch,die erdstruktur verbessern geht eigentlich nur durch umgraben und durchfrieren.bringt was,aber nur kurzfristig.
den humusanteil im boden erhöhen ist nachhaltig am besten.
den löwenzahn tausche ich lieber gegen ölrettich oder sonnenblumen als tiefwurzler,die auch je nach reifezustand dauerhumus oder stickstoff in den boden bringen.ringelblumen als neumatodenhemer.facelia als stickstoffspeicher der vor auswaschung der närstoffe schützt.das alles in einem regeneratinsteil der im gemüsgarten jedes jahr wechselt.
  lg rosi!
 
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Feder

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Re:Der Boden und seine Pflege
« Antwort #12 am: 22. September 2004, 21:06:38 »

Tja, da gibt es schon einige Möglichkeiten, wobei die Biogärtner (fast nur diese denken an Bodenverbesserung,) durchaus unterschiedliche Ansichten haben.
Eine Schlüsselrolle scheint mir die Steinmehlanwendung zu haben. Zu sandiger Boden kann mehr Wasser halten, schwerer Boden wird krümeliger. Auch bei Anwendung in kleinen Mengen.
Dann natürlch das Mulchen, das erspart weitgehend die mechanische Bodenbearbeitung und verhindert, dass die Bodenschichten durcheinander geworfen werden.
Kompost verbessert immer den Humusgehalt des Bodens, am Besten mit Mulchschicht geschützt oder noch besser die Flächenkompostierung direkt am Beet, als sogenannte Nährdecke.
Auch Pflanzenjauchen beleben den Boden durch unterschiedlichste Wirkstoffe.
Dann gibt es da noch die Gründüngung, lockert den Boden und vermehrt den Humus.
Spezielle Bearbeitungstechniken, wie Hacken am Abend bei Trockenheit und am Morgen bei Nässe verbessern die Möglichkeiten der Bodenatmung und Feuchtigkeitsregulation.
Auch die Giesstechnik ist von Bedeutung, am besten ist es wohl durch Mulch die Bodenfeuchtigkeit zu erhalten und die Pflanzen durch trockenen Phasen zum Tiefwurzeln zu erziehen.
Spezielle Pflanzen lockern den Boden, etwa Leguminosen oder auch Feldsalat und Kartoffeln.
Wichtig auch: Der Verzicht auf Mineraldünger, er stört die Bodenflora und verkleinert wesentlich die Wurzelreichweite der Pflanzen. (Wurzeln lockern den Boden, werden zu Humus)
Und dann gibt es noch das Impfen des Bodens mit Mykorhizza oder EM, nicht jedermann geheuer, :P.
Und ganz aus wird der Ofen wohl sein, wenn man von der Bodenbearbeitung bei bestimmtem Mondstand spricht, ;D
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Das Natürliche bleibt immer gleich. Das Normale ändert sich alle 100 km oder alle paar Jahre.
  Pat Parelli

Equisetum

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Re:Der Boden und seine Pflege
« Antwort #13 am: 23. September 2004, 23:16:56 »

Hallo!
Mulchen verhindert die Austrocknung des Bodens, sorgt für aktives Bodenleben und Nährstoffversorgung und unterdrückt Unkraut - prima!
Aber was ist mit den Ringelblumen- Mohn- und Tagetessamen, die ich so ausstreue, die keimen dann auch nicht?
Wenn auf den Winterlingen, Schneeglöckchen, Krokussen ... 10 cm Mulch liegt, schaffen die es dann noch, ihre Blüten und Blätter ans Licht zu schieben?
Was passiert, wenn Veredelungsstellen "untergemulcht" werden?

Fragende Grüße

Equisetum
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Es lebe der Wandel

brennnessel

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Re:Der Boden und seine Pflege
« Antwort #14 am: 24. September 2004, 07:44:01 »

Hallo Equisetum!
Man muss nicht überall gleich 10 cm hoch mulchen. Ich mache das nur auf leeren Flächen so. Zwischen den Stauden oder anderen Pflanzen streue ich (meist Rasenschnitt,aber auch mal Thujenschnitt,wenn mich Nachbarn damit beglücken) nur dünn auf, dafür öfter mal.
Bis die Frühlingsblüher ihre Köpfchen herausstrecken, ist das längst Humus!
Unter Obstbäumen (auf Baumscheiben) soll man wegen Mäusen über Winter keine dicke Mulchschicht ausbringen.
LG Lisl
« Letzte Änderung: 24. September 2004, 07:44:51 von brennnessel »
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