Ein mit einem Stein beschwerter und lichtundurchlässiger Eimer sollte in der Tat funktionieren.
Das funktioniert viefach nicht, weil der Wurzelstock auch Meter entfernt austreibt. Will man japanischen Staudenknöterich, Flieder, Pflaumbäume u.ä. am Wiederaustreiben nach der "Fällung" hindern, muss man den Wurzelstock tot kriegen und das geht nur durch ein systemisch wirkendes Pflanzengift. Beim japanischen Staudenknöterich und einigen anderen invasiven Sorten treiben auch kleinste Holz- oder Wurzelstückchen wieder aus. Ohne systemisch wirkendes Pflanzengift bekommt man diese wuchernden Pflanzen nicht tot. Wenn man diese mechanisch zu roden versucht, entsteht aus den vielen kleinen Spänen, Holz- und Wurzelstückchen jeweils eine neue Pflanze, d.h. man vergrößert das Problem nur.
Ich glaube, die Diskussion zu Glyphosat und Co. gleitet in die Spezialfälle ab, wo es ohne einfach nicht geht oder der Aufwand für Alternatives unverhältnismäßig ist.
Das Problem mit Glyphosat sind nicht die o,ooooo1 Promille Sonderfälle, sondern das großflächige Ausbringen.
Hier gibt es 2 Alternativen:
- das sachkundige Ausbringen, weil sonst die Lebensmittel für viele unbezahlbar wären, weil ohne Glyphosat die Erträge zur Ernährung der Bevölkerung einfach nicht reichen. In D würde es vielleicht noch gehen, aber in den Entwicklungsländern würden Dutzende Millionen verhungern.
- der weitgehende Verzicht auf Pflanzenschutzmittel mit der geschilderten Folge.
Genug Essen ohne Pflanzenschutzmitteln geht einfach nicht. Das ist die harte Realität. Wenn es nicht ohne geht, dann muss wenigstens gesichert werden, dass die Pflanzenschutzmittel sachkundig und verantwortungsvoll verwendet werden. Hier gibt es auch Grenzen des Möglichen, da D viele Agrarprodukte importiert und angeblich waren die Bierrohstoffe auch importiert.
Das Problem sind nicht die Importe aus der EU. Mit gutem Willen aller kann man das hinbekommen. Das Problem sind die Agrarimporte aus den Entwicklungsländern. Mangels konkurrenzfähiger Industrieprodukte müssen diese Entwicklungsländer Agrarprodukte exportieren und wir müssen diese importieren, sonst bricht in diesen Ländern die Wirtschaft zusammen und Hunderte Millionen Menschen wandern nach Europa. Schon jetzt scharren 60 % der Schwarzafrikaner mit den Hufen, um nach Europa auszuwandern und warten nur auf eine Gelegenheit und bis 2030 kommt noch eine Milliarde dazu. In diesen Ländern sind die meisten Bauern ungebildet und verstehen die Gebrauchsanweisungen nicht und es gibt keine Bürokratie zur Überwachung von Schadstoffgrenzen. Wenn wir verhindern wollen, dass Hunderte Millionen Schwarzafrikaner nach Europa wandern, müssen wir unterstützen, dass diese in ihrer Heimat überleben können und das bedeutet eben ein Risiko beim Import von Agrarprodukten aus diesen Ländern.
Wie Ihr seht, gibt es auch größere Zusammenhänge und Zwänge.
Für D gäbe es zumindest theoretisch die Möglichkeit, den Pflanzenschutzmittelbedarf drastisch zu senken und das wäre ein intelligenter Fruchtwechsel. Der ist in großen landwirtschaftlichen Betrieben möglich und oft Usus, aber der größte Teil der dt. Landwirtschaft ist kleinteilig und das zwingt die Bauern zu Monokulturen und diese erfordern viel Mineraldünger und viel Pflanzenschutzmittel. Praktisch ist der Fruchtwechsel aber fast unmöglich zu erzwingen, weil das in die Eigentumsrechte der Bauern eingreifen würde und das ist schlichtweg verfassungswidrig.
Im Haus- bzw. Kleingarten kann man weitgehend auf Glyphosat verzichten, weil der Kleingärtner nicht bei etwas niedrigeren Erträgen verhungert und weil er mechanisch jäten kann.