Aber dennoch kein Grund, sich weiterhin in Unsachlichkeit zu verlieren ;-)
Btw, ich zweifle nach wie die Neutralität des BfR an. Und damit stehe ich nicht alleine, da knapp 100 Wissenschaftler die Vorgehensweise des BfR für wissenschaftlich inakzeptabel halten. Auch das IARC kritisiert die Methoden, wie die BfR zu ihren Entscheidungen kommt. Was mich höchst alarmiert, ist die Tatsache, dass das BfR Berichte geheimhält. Das legt den Verdacht nahe, dass nicht alles sauber abläuft. Begrüßenswert fände ich, wenn unabhängige Studien in Auftrag gegeben würden. Denn eines ist klar, da ist sicherlich noch einiges aufzuarbeiten.
Die Vorwürfe, die du vorbringst, sind nicht neu. Auch in diesem Thread haben wir die schon xmal behandelt.
Deshalb in Kürze:
Das BfR hat in seiner Zusammenstellung mehr Studien berücksichtigt als IARC. Seine Schlussfolgerungen beruhen daher auf einer breiteren Basis als die der IARC.
Außerdem bewertet es das Risiko, das IARC macht eine reine Gefahreinstufung. Zum Unterschied bitte weiter vorne im Thread suchen. Ich will mich da nicht nochmal wiederholen.
Das BfR hält auch keine Studien zurück oder "geheim". Es berücksichtigt Firmenstudien, die für die Zulassung von PSM gesetzlich vorgeschrieben sind. Diese Studien werden von den Firmen nach festgelegten Richtlinien (meist die Guidelines der OECD) und nach GLP-Vorgaben durchgeführt, oder die Firmen beauftragen Institute mit solchen Studien.
Solche Studien sind deshalb Verschlussache, weil sie Privateigentum der Firma sind und Geschäftsgeheimnisse beinhalten. Im Rahmen der Zulassung werden sie den zuständigen Behörden vorgelegt.
Fertig erstellte Berichte, in denen diese Daten zusammengefasst, aber sehr ausführlich dargelegt sind, werden übrigens veröffentlicht.
Daimler veröffentlicht auch nicht seine Studien zu neuen Motoren oder Autos, und ich habe noch nie gehört, dass Sicherheitsstudien zur Zulassung von Flugzeugen von jemand Anderem als dem Hersteller durchgeführt oder beauftragt und bezahlt werden. Daran stößt sich seltenst bis nie jemand.
Auch vor Gericht haben nur Prozessinvolvierte Zugang zu bestimmten Unterlagen und nicht die Allgemeinheit. Auch das ist mit gutem Grund so und akzeptiert.
Ich hab solche Firmenstudien in anderem Zusammenhang schon öfters ausgewertet. Da wird für jedes einzelne Versuchstier jeder einzelne Parameter aufgeführt, solche Datensätze umfassen manchmal mehrere tausend Seiten.
Häufig wird gefordert, dass solche Studien in Fachzeitschriften veröffentlicht werden sollten, wenn irgend möglich. Dem stimme ich zu, allerdings erreicht eine Veröffentlichung in einer Fachzeitschrift niemals den Detailgrad des Originaldokuments. Keine Fachzeitschrift veröffentlicht eine Publikation von über 1000 Seiten, das meiste davon Rohdaten.
Der Vorwurf der "Geheimsniskrämerei" geht daher am Kern der Sache vorbei.
P.S. Du kannst dir hier den 2014 erstellten Bericht zu Glyphosat (Wirkstoff) bzw. glyphosathaltige Zubereitungen downloaden:
http://registerofquestions.efsa.europa.eu/roqFrontend/wicket/page?2Nein, bitte nicht alles lesen.
Übrigens war das BfR maßgeblich dafür verantwortlich, dass bestimmte Zusatzstoffe kritischer bewertet wurden und die Zulassung für diese in Deutschland auslief. Aber das zählt bei "Umweltschützern" nicht.