Was verstehst du denn unter größtmöglicher Neutralität?
Einfach das Aufzählen von Fakten ohne Bewertung. Die Reaktion auf Glyphosat-Gegner und das Betiteln als hysterisch und Verschwörungstheoretiker geht klar in eine andere Richtung. Findest du hier viel.
Ich halte die Gesamtlage trotz vieler Untersuchungen für unübersichtlich. Was meines Wissens nicht ausreichend existiert, ist eine Untersuchung, wie das denn alles zusammen wirkt, was wir in der Umwelt verteilen. Einzelne Substanzen werden vor allem isoliert betrachtet, was sicher auch notwendig ist. Und dann? Was ist mit dem Cocktail an was weiß ich nicht alles, was auf den Feldern verteilt wird und noch von anderswo angeflogen kommt? Was wissen wir darüber?
Es erinnert mich an die 20 Medikamente, die man alten Leuten mehr oder weniger bedenkenlos verabreicht und deren Zusammenwirken nicht überblickt wird. Eins allein mag noch unbedenklich und hilfreich sein, drei oder vier auch. Aber ab einer gewissen Menge blickt mit Sicherheit keiner mehr durch.
Es geht hier viel um Glauben und wem man vertraut. Das wurde richtig bemerkt. Eine gesunde Skepsis halte ich dennoch insgesamt für durchaus berechtigt und Sorge aus den gemachten Erfahrungen aus der Vergangenheit für normal und verständlich. Darüber braucht sich keiner lustig zu machen.
Ja!
Und, weils ja hier so üblich ist:
Danke, Silvia!
Hm, man könnte natürlich, wenn man sich die Mühe machen wollte, untersuchen, wodurch denn solche scharfen Anwürfe entstehen.
Aus der, jenen Usern eigenen, Bösartigkeit, Verbohrtheit?
(Lehm mal außen vor gelassen, der ist doch schon immer Hofnarr gewesen und von den meisten normalerweise nicht so ernst genommen worden, da sollte bristlecone nicht damit anfangen)
Oder, weil sie sich, durch die eine oder andere Andeutung am Rande der "sachlichen, wissenschaftlichen, vernünftigen" Posts als dumm, hysterisch und ignorant hingestellt fühlten?
Obwohl sie nur eine gewisse Skepsis gegen das Studiengewirr, das Gewurschtel der Lobbies und auch der Wissenschaftler zum Ausdruck gebracht haben, die, bei den Skandalen um chemische Stoffe aus den letzten 50 Jahren und dem Eintreffen von "unwahrscheinlichen" Zwischenfällen nicht wirklich unberechtigt ist.
Leider hat sich die Industrie, Politik und leider auch zu einem erheblichen Teil die Wissenschaft in Misskredit gebracht.
Im 20 Jh. herrschte zuerst eine Wissenschaftsgläubigkeit, eine Verherrlichung jeglicher neuen Technologie, die eben nunmal sehr harte Dämpfer in der 2. Hälfte des Jahrhunderts erhalten hat.
Das Vertrauen von Otto Normalverbraucher, der, individuell betrachtet, vielleicht nicht die Fähigkeit hat (oder die Zeit, Muße, den Willen) sich durch Meter an Studien zu arbeiten, ist einfach erschüttert.
Contergan, DDT, Lindan, Tschernobyl.....alle Möglichen Skandale, Skandälchen, aufgeflogene Vertuschungen, abgewürgte politische Entscheidungen durch Industrielobbyismus, die journalistisch ans Licht gebracht worden sind, haben dazu beigetragen.
Ob man das Vertrauen zurück gewinnt, indem man mehr oder weniger sagt: "vertrau mir!" und unterschwellig weiter zum Ausdruck bringt: "denn du bist zu blöd, es selber zu verstehen und ich weiß genau, was Sache ist"??
Ich glaube, man erzeugt eher Abwehr, Ablehnung, Trotzreaktionen, Vertrauensschwund.
Dann wird ohne Fakten und Studien gegenargumentiert, weil der/diejenige sich so nicht abstempeln lassen will und auch nicht will, daß das gegenüber "recht" hat.
Völlig irrational, aber ich glaube, das hält diesen Thread so am Laufen.
Und lässt bristlecones hehres Ziel, zu überzeugen und aufzuklären ins Leere laufen.
Das ist meines Erachtens das Grundproblem dieser und anderer "kontroverser" Diskussionen, nicht nur hier im Forum, sondern generell im Internet-Zeitalter.
Und natürlich gibts Umweltschützer, die mit fanatischem, schon religiösem Eifer unterwegs sind und immer recht haben(wollen) - die wird man eh nicht "bekehren" können.
Wenn man sie aber abwertet, sie als hysterisch, fanatisch, verblendet, Verschwörungstheoretiker.... bezeichnet - und ich kann sehr gut nachvollziehen, wenn man zum 500. Mal die gleiche widerlegte Studie, das gleiche unlogische Argument entkräften soll, daß man dann seine Emotion mit einfließen lässt - aber man gibt ihnen damit eine wunderbare Waffe in die Hand.
Dann können sie nämlich schlicht sagen: "wer SO diskutiert, der ist doch nicht vertrauenswürdig!"
Und jene, die das ganze Wissenschaftszeug nicht im Detail nachvollziehen können oder wollen, diese emotionale Botschaft fällt auf fruchtbaren Boden.
Ich glaube, so ist auch die Klimadebatte in die Katastrophe geschlittert.
Jetzt dürfen gerne jene, die bristlecone und den bisherigen Studien vorbehaltlos vertrauen und ihm immer wieder gerne ein "Danke!" zurufen, meinen Post gerne zerpflücken, es ist meine Meinung zu der FORM dieser Diskussion, die keiner zu teilen braucht.
Zum INHALT habe ich ja meine Skepsis gegenüber dem "derzeitigen Wissensstand" und wie der zukünftige aussehen mag, zum Ausdruck gebracht.