Willkommen, Gast. Bitte loggen sie sich ein oder registrieren sie sich.
News: Uaaaahh ... ich fühle ein neues Virus herannahen und ich sitze quasi im Epi-Zentrum  ;D. (chlflowers)
Willkommen, Gast. Bitte loggen sie sich ein oder registrieren sie sich.
29. April 2024, 01:58:46
Erweiterte Suche  
News: Uaaaahh ... ich fühle ein neues Virus herannahen und ich sitze quasi im Epi-Zentrum  ;D. (chlflowers)

Neuigkeiten:

|28|9|Kaum macht man etwas richtig, klappt es auch.  (Thomas)

Seiten: 1 ... 126 127 [128] 129 130 ... 340   nach unten

Autor Thema: Frage zu Glyphosat  (Gelesen 732004 mal)

Daniel - reloaded

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 2490
  • Mein wahres Ich!
Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #1905 am: 29. Juni 2016, 22:22:14 »

Und was alle Schreihälse noch immer ignorieren (oder was auch immer): die nationale Zulassung ist von der EU-Zulassung unberührt!
Niemand hindert einen Mitgliedstaat daran die Zulassung nicht zu verlängern oder zu widerrufen.
Gott wäre das Leben einfach wenn nur die EU-Kommision eine Zulassung aussprechen müsste und ein Wirkstoff stünde überall zur Verfügung zu gleichen Bedingungen und bei gleichen Auflagen...
Ob den Schreihälsrn das allerdings gefiele ist mehr als fraglich.

Interessant ist nur, dass anscheinend kein Land ein nationales Verbot plant....
« Letzte Änderung: 30. Juni 2016, 14:06:44 von Daniel - reloaded »
Gespeichert
Was man über mich sagt(e):
Ich habe den Jargon eines Bauarbeiters, die Abgeklärtheit und Resolutheit einer Puffmutter und den Charme einer Drahtbürste...

(In Erinnerung an die Zeit im Wohnheim der Meisterschule)

bristlecone

  • Gast
Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #1906 am: 30. Juni 2016, 12:07:07 »

Dass ich in diesem Leben mal mit der Agrarindustrie in einem Punkt einer Meinung bin, hätt ich ja bis vor kurzem so wenig geglaubt wie die Tatsache, dass ich auf einmal mit unserer Bundeskanzlerin in einem Punkt einer Meinung sein könnte.

Glyphosat-Zulassung: 'EU-Staaten verstecken sich hinter Kommission'
Gespeichert

Staudo

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 35321
    • mein Park
Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #1907 am: 30. Juni 2016, 13:13:29 »

Die sind alle gekauft und Du auch!  >:(
Gespeichert
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck

Sanandre

  • Gast
Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #1908 am: 30. Juni 2016, 13:34:30 »

Interessanter Beitrag :)
Gespeichert

Herr Dingens

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 3985
Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #1909 am: 30. Juni 2016, 13:40:21 »

Schbäßle g'macht  ;D
Gespeichert
Viele Grüße aus Nan, Thailand

dmks

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 3869
Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #1910 am: 30. Juni 2016, 21:00:18 »

Vorsicht, seit ein paar Tagen lief es hier sehr sachlich!
Wäre gut wenn es auch so bleibt.
Gespeichert
Es gibt keine 'guten' oder 'schlechten' Zeiten.
Es ist immer genau jetzt die Zeit etwas zu tun!

bristlecone

  • Gast
Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #1911 am: 02. Juli 2016, 14:46:54 »

IARC, die Internationale Agentur für Krebsforschung der WHO, bleibt bei ihrer Einschätzung von Glyphosat als "wahrscheinlich krebserzeugend für den Menschen".

Quelle: dieses Interview mit Kurt Straif, Leiter der Abteilung der IARC, die solche Stoffbewertungen erstellt.

Bemerkenswert ist die Argumentation von Kurt Straif:
"Wir sind die Autorität, um weltweit für die WHO krebserregende Substanzen zu klassifizieren." Wissenschaftlichkeit stützt sich nicht auf Autorität, sondern auf Wissenschaft. Das weiß auch Kurt Straif.

"Unsere Bewertung ist eine Zusammenfassung aller veröffentlichen wissenschaftlichen Literatur zu Glyphosat, und sie wurde von Experten durchgeführt, die die Weltbesten in diesem Thema sind." Deshalb waren sie vermutlich auch in der Lage, so viel schneller zu sein als andere Expertengremien, die erheblich länger gebraucht haben und ihre Entscheidung sehr sorgfältig begründen.

"Ein “Panel von Ernährungs- und Landwirtschaftsexperten des Welternährungsprogramms FAO und der WHO" bescheinigte Glyphosat gesundheitliche Unbedenklichkeit."
Dazu Kurt Straif: "Das Expertenpanel des Welternährungsprogramms hat die Frage untersucht, unter einem sehr engen Blickwinkel, nämlich der Exposition durch die tägliche Nahrung, und kam zu seinen Schlussfolgerungen."

"“Als Verbraucher, als Landwirt, als gelegentlicher Biertrinker, als jemand, der gerne im Park sitzt, welcher aber mit Glyphosat besprengt wird: Was und wem soll ich glauben?”
Kurt Straif:  “Ich denke, wichtig ist zu verstehen, dass unsere Bewertung weiterhin bestehen bleibt: Dass Glyphosat Krebs beim Menschen auslösen kann."

Kurt Straif: "Unsere Bewertung ist eine Zusammenfassung aller veröffentlichen wissenschaftlichen Literatur zu Glyphosat,"
Damit gibt er - allerdings nur für Insider - zu, dass die IARC sich nur auf einen Teil aller Daten stützt, die es zu Glyphosat gibt. Nicht in wissenschaftlichen Zeitschriften veröffentlichte Firmenstudien, die im Rahmen von Zulassungsverfahren durchgeführt wurden, hat die IARC nicht berücksichtigt.

Man stelle sich den umgekehrten Fall vor: Veröffentlichte Studien lassen keine Krebsgefahr erkennen, unveröffentlichte Untersuchungen aber sehr wohl. Der Aufschrei wäre groß - zu recht -, wenn die IARC oder irgendeine Organisation oder Behörde daraufhin zum Ergebnis käme: "Unsere Bewertung ist eine Zusammenfassung aller veröffentlichen wissenschaftlichen Literatur zu diesem Stoff, und daraus lässt sich keine Krebsgefahr ableiten."


Schließlich:
“Es gab glaubwürdige Berichte nach diesem gemeinsamen Expertenpanel der FAO und der WHO vom Mai, dass einige der Wissenschaftler mit Geld geschmiert wurden von Monsanto, dem Hauptproduzenten von Glyphosat. Sind Sie als Wissenschaftler durch diese Art von Berichten beunruhigt?”
Kurt Straif: “Ja, es ist ein wichtiges Thema, dass eine bedeutende Überprüfung verlangt.”


Sich selbst und seine Gruppe als "die Experten schlechthin" hinzustellen und bei dieser Wortwahl "mit Geld geschmiert" nicht zur Besonnenheit aufzurufen, sondern in dieselbe Kerbe zu hauen, zeugt nicht gerade von fachlicher Autorität.

Unter Fachwissenschaftlern nähren solche Interviews die Zweifel an der wissenschaftlichen Kompetenz der IARC.

 
« Letzte Änderung: 02. Juli 2016, 14:50:06 von bristlecone »
Gespeichert

bristlecone

  • Gast
Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #1912 am: 02. Juli 2016, 14:56:33 »

Zur grundsätzlichen Kritik an den Bewertungen der IARC mehr hier in diesem lesenswerten Artikel in der Süddeutschen:

Ständiger Krebs-Alarm führt nur zu Chaos

Zitat:
"Auf die Ankündigungen der IARC folgen stets Kritik, Kontroverse, Chaos...
"'IARC wirbt aggressiv um Medienaufmerksamkeit für seine Bewertungen, obwohl es weiß, dass diese missverstanden werden', kritisiert Peter Sandman, ein Experte für Risikokommunikation. 'Ich kann nur denken, dass das gewollt ist.'"
Gespeichert

Malvegil

  • Full Member
  • ***
  • Offline Offline
  • Beiträge: 434
  • Mittelfranken 6b
Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #1913 am: 02. Juli 2016, 14:57:58 »

Und warum werden diese Studien nicht einfach veröffentlicht, nachdem sie ja offensichtlich bestimmten Zulassungsstellen vorgelegt worden sind? Betriebsgeheimnisse werden ja wohl nicht drinstehen.
Gespeichert

Sandkeks

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 5478
  • Barnim, 65 m üNN
Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #1914 am: 02. Juli 2016, 15:05:35 »

Die Firmen zahlen viel Geld dafür und so kann kein Konkurrent die Studiendaten für sich selber nutzen. 8)
Gespeichert

Malvegil

  • Full Member
  • ***
  • Offline Offline
  • Beiträge: 434
  • Mittelfranken 6b
Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #1915 am: 02. Juli 2016, 15:09:31 »

Dann brauchen sie sich aber auch nicht zu wundern, wenn ihnen Vertuschung unterstellt wird und "wes Brot ich ess, des Lied ich sing"-Ergebnisse vermutet werden. Wenn die Öffentlichkeit diese bezahlten Studien nicht lesen, nicht kritisch überprüfen und nicht in Metastudien einbeziehen kann, dann darf sie sie meines Erachtens mit Recht ignorieren. ;D
« Letzte Änderung: 02. Juli 2016, 15:15:31 von Malvegil »
Gespeichert

bristlecone

  • Gast
Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #1916 am: 02. Juli 2016, 15:16:41 »

Malvegil: Das kann die Öffentlichkeit doch durchaus, siehe unten.

Im Übrigen: Glyphosat ist seit 40 Jahren auf dem Markt und wurde in dieser Zeit von unterschiedlichen Zulassungsbehörden in unterschiedlichen Ländern bewertet und in verschiedensten Laboratorien auf diverse Wirkungen hin untersucht.
Es bedarf schon einiger Vorstellungskraft, da insgesamt eine "Wes Brot ich ess"-Kampagne zu vermuten, bei der immer im Sinne des Auftraggebers untersucht und geschrieben (und damit letztlich: gefälscht) würde.

Und warum werden diese Studien nicht einfach veröffentlicht, nachdem sie ja offensichtlich bestimmten Zulassungsstellen vorgelegt worden sind? Betriebsgeheimnisse werden ja wohl nicht drinstehen.

Diese Studien wurden und werden nach international festgelegten Richtlinien durchgeführt und werden im Rahmen von Zulassungsverfahren vorgeschrieben. Der betreffenden Behörde müssen die kompletten Daten aller dieser Untersuchungen vorgelegt werden, das kann bei einer einzigen Studie schon mal einen Umfang von weit über 1000 Seiten bedeuten, da dort alle Daten aus dieser Untersuchung komplett aufgeführt werden müssen.

Bei einer Studie dazu, ob die Substanz Krebs auslöst, bedeutet dies nach heutigen Kriterien:
2 Tierarten, drei Dosierungen, eine Kontrollgruppe (manchmal auch zwei), mindestens 50 Männchen und 50 Weibchen jeder Tierart pro Dosis.
Ausgewertet werden in histologisch Untersuchungen Präparate aller Organe, dazu kommen Blutuntersuchungen, wöchentliche Gewichtsentwicklung, Futterverbrauch und Trinkwasseraufnahme und tägliche bis wöchentliche Kontrollen der Tiere auf äußere Anzeichen von Symptomen.
Du siehst, da kommt einiges zusammen.
Die vollständige Veröffentlichung dieser Daten in Fachzeitschriften ist nicht möglich, dazu muss man immer auf den Originaldatensatz zurückgreifen.

Und: Doch, das sind durchaus vertrauliche Daten. Müssten die vollständigen Datensätze veröffentlicht werden, könnte die Konkurrenz darauf zurückgreifen und sich den Millionenaufwand für eigene Untersuchungen sparen.
Umgekehrt: Veröffentlichen Firmen in Fachzeitschriften die Untersuchungen und ihre Ergebnisse in einer Art und Weise, wie das für wissenschaftliche Untersuchungen üblich und ausreichend ist, so genügt das den Zulassungsbehörden nicht, die verlangen natürlich trotzdem den vollständigen Datensatz.

Deshalb wurden früher solche Studien oft nicht veröffentlicht. Was hätte die Firma davon gehabt?
Inzwischen hat sich das geändert, einfach weil das Interesse an solchen Studien gewachsen ist und die auch für andere Zwecke über die bloße Zulassung hinaus von erheblichem wissenschaftlichen Wert sind.

Selbst wenn die bislang nicht in Fachzeitschriften veröfentlichten Studien zu Glyphosat nunmehr veröffentlicht würden, so würde das mit ziemlicher Sicherheit nichts ändern: Es bliebe bei der Forderung, den Originaldatensatz vorzulegen - und das wird eine Firma kaum tun.
Daimler oder Airbus oder Weleda oder Ritter Sport legen auch nicht haarklein offen, was sie an Untersuchungen im Detail gemacht haben.


Übrigens sind im Datensatz der Stoffbewertung zu Glyphosat, den das BfR erstellt hat, alle diese unveröffentlichten Untersuchungen berücksichtigt und die Ergebnisse zusammengestellt. Du kannst diesen "Draft Assessment Report" hier erhalten: http://dar.efsa.europa.eu/dar-web/provision (dort nach Glyphosat suchen).

« Letzte Änderung: 02. Juli 2016, 15:35:48 von bristlecone »
Gespeichert

bristlecone

  • Gast
Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #1917 am: 02. Juli 2016, 15:32:23 »

Ich hab gerad mal nachgeschaut: Der komplette DAR zu Glyphosat besteht aus 15 pdf-Dateien, davon sind im Teil Volume 3, Annex B.6.1 die Daten zu "Toxicology and metabolism". Dieser Teil umfasst 945 Seiten, der Teil zu "Long-term toxicity and carcinogenicity" allein umfasst 100 Seiten (ohne die Übersichtstabelle der Studien).
Darin wurden insgesamt 64 Quellen ausgewertet bzw. berücksichtigt: zahlreiche Untersuchungen an Versuchstieren, epidemiologische Studien sowie die an anderer Stelle hier im Thread schon erwähnten und kommentierten "Letters to the editor", die für Umweltschutzorganisationen - nehmen wir mal an, aus Unkenntnis - als bloße "Briefe" diskreditiert wurden.
Gespeichert

Malvegil

  • Full Member
  • ***
  • Offline Offline
  • Beiträge: 434
  • Mittelfranken 6b
Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #1918 am: 02. Juli 2016, 15:47:04 »

Schon klar, daß man das nicht in einer wissenschaftlichen Zeitschrift veröffentlichen kann. Heute gäbe es aber digitale Repositorien, wo sich das technisch machen ließe.

Die Hürde liegt also wohl eher bei den Geheimhaltungsbedürfnissen, die mir aber nicht ganz einleuchten: entweder es wird nur der Wirkstoff selbst getestet, dann wäre es ja gar nicht notwendig, daß alle Produzenten eigene Zulassungen einholen müssen. Oder es wird das einzelne Präparat getestet: dann kann aber wieder kein Produzent die Daten eines anderen Produkts kopieren, sondern muß sinnvollerweise eine eigene Studie durchführen, denn er könnte ja einen Zusatzstoff drinhaben, der eine andere Reaktion zur Folge hat.
Gespeichert

bristlecone

  • Gast
Re: Frage zu Glyphosat
« Antwort #1919 am: 02. Juli 2016, 15:54:29 »

Schon klar, daß man das nicht in einer wissenschaftlichen Zeitschrift veröffentlichen kann. Heute gäbe es aber digitale Repositorien, wo sich das technisch machen ließe.

Möglich, da kenne ich mich nicht aus.


Zitat
Die Hürde liegt also wohl eher bei den Geheimhaltungsbedürfnissen, die mir aber nicht ganz einleuchten: entweder es wird nur der Wirkstoff selbst getestet, dann wäre es ja gar nicht notwendig, daß alle Produzenten eigene Zulassungen einholen müssen. Oder es wird das einzelne Präparat getestet: dann kann aber wieder kein Produzent die Daten eines anderen Produkts kopieren, sondern muß sinnvollerweise eine eigene Studie durchführen, denn er könnte ja einen Zusatzstoff drinhaben, der eine andere Reaktion zur Folge hat.


Ich bin kein Jurist und kein Betriebswirt.
Ich versteh das so:  Wenn ein Hersteller ein PSM auf den Markt bringen möchte oder auch eine Chemikalie oder ein Biozid, muss er dafür Daten vorlegen, die von gesetzlicher Seite verlangt werden. Gibt es mehrere Hersteller, können die sich zu einem Konsortium zusammenschließen und vereinbaren, einen gemeinsamen Datensatz vorzulegen.
Möchte nun ein anderer Hersteller denselben Stoff vermarkten, muss er ebenfalls Daten vorlegen. Und warum sollte ihm der andere Hersteller, der die Daten für viel Geld erhoben hat, nun dabei behilflich sein, indem er diese Daten komplett öffentlich zugänglich macht?


Präparate/Mischungen/Zubereitungen benötigen eine eigene Zulassung. Voraussetzung für die ist natürlich, dass der darin enthaltene Wirkstoff zugelassen ist, aber das allein reicht noch nicht.
« Letzte Änderung: 02. Juli 2016, 15:56:44 von bristlecone »
Gespeichert
Seiten: 1 ... 126 127 [128] 129 130 ... 340   nach oben
 

Garten-pur.de Nutzungsbedingungen | Impressum | Datenschutzerklärung

Forum Garten-pur | Powered by SMF, Simple Machines
© 2001-2015 garten-pur. All Rights Reserved.
Garten-pur.de