Bitte auch erwähnen, welche Herbizide zum abspritzen der Haltestellen verboten wurden, bzw welche vorher dafür eingesetzt wurden.
Tatsache ist, dass die Kulturlandschaft in Deutschland sich seit Langem wandelt und zugleich früher mal ganz gewöhnliche Tier- und Pflanzenarten der Kulturlandschaften immer seltener werden, in den letzten so etwa 40-50 Jahren mit zunehmender Geschwindigkeit.
Und die Landwirte sind nun mal die Haupt-, wenn auch nicht die alleinigen Veränderer dieser Kulturlandschaft.
Ja, viele Landwirte haben aufgegeben. Gerade die Hobbylandwirte und Nebenerwerbslandwirte. Die Flächen werden jetzt eher von größeren Betrieben bewirtschaftet. Die Betriebsgrößen steigen kontuierlich, es wird sich spezialisiert, Hobbykrauter mit Streuobstwiese oder Handsämaschine und Pferdegrubber sieht man so gut wie nicht mehr. Die 99,2% auf der letzten Seite im Strang sind die Folge davon. Das waren früher nahe 0%.
Folge der Spezialisierung der Betriebe: die machen immer mehr das, wofür sie bezahlt werden. So wie der Häuslebesitzer zunehmend mehr Häusle hat bzw weniger Wiese hinterm Haus.
Da niemand die Betriebe für Ackerunkäuter-Erhaltungsprogramme bezahlen will, werden solche Produkte auch nicht produziert, damit auch nicht angeboten. Vorher wäre eh zu klären, welche Pflanzen als besonders erhaltenswert gelten, ob diese staatlich unterstützt werden sollen usw.
Leider kann man den Rückgang der Ackerwildpflanzen nicht den Glyphosatspritzern in die Schuhe schieben, sondern man muss jeden fragen, der Felder bewirtschaftet, dort Unkraut bekämpft, anders düngt, andere Bodenpflege. Man sollte auch Saatgutfirmen in die Pflicht nehmen, die über immer besser gewordene Saatgutreinigungsanlagen verfügen.
Man sollte den Punkt wirklich detailliert ausdiskutieren, mit der Gesellschaft, damit die entscheiden kann, ob auch Ambrosia im Vogelfutter zu schützenswerter Ackerbegleitflora gehört.
Den Zustand wie vor 100 Jahren werden wir in der Kulturlandschaft jedenfalls nicht wieder herstellen können, dazu hat sich global zuviel geändert.