An einen Dünger, der genau wie Zement aussah, kann ich mich aus meiner Kinderzeit erinnern: das war Thomasmehl (Abfall aus dem Hochofen bei der Eisen- oder Stahlerzeugung). Das streute mein Vater jedes zweite Jahr auf die Wiesen. Aber ich glaube, das enthielt eher mehr Phosphor als Stickstoff.
Etwas Anthrazitfarbenes war Kalkstickstoff. Aber der war nicht so fein vermahlen - eher körnig. Das streute man auf den Kompost, kann ich mich dunkel erinnern......
Das beides waren auch meine ersten Gedanken. Kleine Hintergrundinfo: Roheisen kann je nach Ausgangsstoffen einen gewissen Anteil Phosphat enthalten, den will man aber nicht im Stahl. Daher hat man bei der Stahlerzeugung (z.B. im sog. "Thomasverfahren" Kalk zugegeben. Der vermischt sich nicht mit dem flüssigen Eisen, sondern schwimmt als Schlacke oben auf. Und er bindet das Phosphat. Diesen Abfall hat man eine Zeitlang vermahlen und als Phosphor- und Kalkdünger verwendet. Weil es aber auch unerwünschte Schwermetalle enthält ist 'echtes' Thomasmehl soweit ich weiß nicht mehr gebräuchlich, das was jetzt als solches verkauft wird, wird meines Wissens nach extra als Dünger hergestellt. Stickstoff enthält es jedenfalls nicht.
Der Kalkstickstoff im Handel ist normalerweise deshalb nicht so fein, weil man den Staub nicht einatmen darf. Deshalb wird er extra granuliert.
Ammoniumnitrat ist jedenfalls nicht anthrazitfarben. Ein anderer 'reiner' Stickstoffdünger, Harnstoff, ebenfalls nicht.
Wenn er tatsächlich freigiebig einen leichtlöslichen Stickstoffdünger ausgebracht hätte, würde ich erwarten, dass die Gehölze einen besonders starken Austrieb zeigen.
Ob das Ausbringen von 'reinem' Stickstoffdünger problematisch wäre hängt auch vom Boden, von den Pflanzen und vom Wetter ab. Der Zeitpunkt wäre jetzt jedenfalls ok, denke ich. Und unter "freigiebiger" Ausbringung kann man sich nichts genaues vorstellen. Aber der Beschreibung nach hört es sich eh nicht nach 'reinem' Stickstoffdünger an.
Grüße,
Robert