Maskenbienen sind nett!
Gestern krabbelte etwas am Spülenrand in der Küche herum. Mit inzwischen ausgebildeten "Bienenblickaugen" fiel mir sofort die Bauchbürste auf, es musste sich also um ein Bienenmädchen handeln, nicht um eine eigentlich erwartete Fliege. Nachdem ich das Tier vorsichtig mit einem Glas eingefangen hatte und es mir auf die Hand entwischte, blieb es dort glücklicher Weise sitzen, bis ich die Terrasse erreichte. Dort in der Sonne noch ein kurzes Putzen und ich konnte ihr ins Gesicht schauen, ein Maskenbienenmädchen
, erkennbar an der typischen Strichzeichnung. Fort war sie. Begegnung der anderen Art.
Am Bienenhaus ist mir seit mindestens einer Woche inzwischen eine Biene aufgefallen, die in einem 7er Rotbucheloch beschäftigt war. Ich nahm natürlich an, dass
Osmia leaiana, die Distel-Mauerbiene von den 5er und 6er Löchern nun zu einem 7er Loch umgezogen war. So genau hatte ich das Tier bisher nicht beobachten können. Heute nun packte mich doch die Neugier und ich holte eine Taschenlampe. Was ich da in dem bisher besetzten Loch sah, kam mir völlig wirr vor: ein Häutchen aus Cellophan, ganz eindeutig
. Da gab es doch irgendwelche Bienen, die in Steilwänden ziemlich große Löcher graben sollten, um sie nach getaner Arbeit mit einem dünnen Häutchen zu verschließen. Richtig
Colletes daviesanus war das, die Seiden-Maskenbiene. Was aber tut sie dann im Holzbohrloch? Und nach Recherche fand ich dann
diese Seite. Die Damen benutzen also auch Nistziegel. Warum also nicht auch Holzlöcher? Sie sind oligolektisch auf Pollen von Korbblütlern angewiesen,
hier fand ich dann noch den Verweis auf
Tanacetum vulgare und
Achillea millefolium. Meine Wildnis schafgarbt nur so, kein Wunder, dass die Seidenbiene hierher gefunden hat. Natürlich kann es genauso
Colletes similis sein. Egal, wenn alles gut geht, habe ich bald eine "Herde" davon, sie nisten oft in größeren Gruppen. Toll
.