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Autor Thema: Nisthilfen für Wildbienen  (Gelesen 367757 mal)

Wild Obst

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Re: Nisthilfen für Wildbienen
« Antwort #2025 am: 05. Juli 2021, 11:52:44 »

Ich habe den Inhalt von meinem "Massennisthilfenregal" im Detail fotografiert.
Und ein Neubau ist auch ein klassisches "Massennisthilfenregal", das noch mit den einzelnisthilfen befüllt werden muss. Links außen ist ein alter Eichenbalken mit 4-8mm Bohlöchern und drinnen sind Schilfmatten- und Bambusbündel und weitere Holzblöcke mit 8mm Löchern für Mauerbienen. "Lehmwände" und mehr Stängel sind noch geplant, aber das braucht noch Zeit. Das Schutzgitter hat einen eigenen Rahmen, den ich im Ganzen abnehlen kann und nur auf das Regal von vorne aufgesteckt ist. So kann ich bequem Einzelnisthilfen nachfüllen oder mal austauschen.


Klassisches "Massentierhaltungsnisthilfenregal"



Obwohl ich alles erst dieses Frühjahr aufgestellt habe, sind einige der Nisthilfen schon recht gut besiedelt, die Schilfmatte ist am wenigsten beliebt, aber Bambusröhrchen und Holzblock sind schon recht gut besiedelt.


Nistblock und aufgewickelte Schilfmatte



gebündelter Bambus



loser Bambus



Ich ich habe mal an meinen dezentraleren Nisthilfen versucht und schon einmal "Nistkästen" gebastelt. Ohne Schutz aufgehängte Bambusröhrchen scheinen nicht wirklich angenommen zu werden, die sind wohl zu sehr dem Wetter ausgesetzt. Die "Nistkästen" haben gleich noch ein dickes Eichenbrett mit Bohrlöchern als Dach (+ Blech darüber) und werden noch mit Bambusröhrchen gefüllt.


Wildbienennistkästen



Andere Holzblöcke habe ich auch noch auf meinem Grundstück verteilt und auch Bambusröhrchenbündel habe ich dieses Frühjahr verteilt in Bäumen aufgehängt. Bei den "nackten" Bambusröhrchenbündeln bin ich mir allerdings nicht sicher, ob die den Wildbienen wirklich gefallen. Wenn nicht, packe ich die noch in kleine "Vogelhäuschen" ohne Vorderseite, vielleicht zur Sicherheit auch gleich mit Vogelschutzgitter.
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Chica

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Re: Nisthilfen für Wildbienen
« Antwort #2026 am: 06. Juli 2021, 17:57:18 »

Welche Arten wohnen denn in Deinen Röhrchen? Die Aufzählung von Nisthilfen aus unterschiedlichen Materialien mit unterschiedlichen Lochdurchmessern macht ja keinen Sinn, denn wie Herr Dr. Paul Westrich hier schreibt:

"Frage:
Sind Nisthilfen für Hohlraumbesiedler ein geeignetes Mittel, dem vieldiskutierten »Insektensterben« oder »Bienensterben« entgegenzuwirken?

Antwort: Nein!
Das Anbieten solcher Nistmöglichkeiten ist kein wirksamer Beitrag zum Schutz bedrohter Arten. Grundsätzlich ist ein nachhaltiger Schutz der Wildbienen, vor allem der gefährdeten Arten, nur durch die Erhaltung, Pflege und Förderung natürlicher oder naturnaher Lebensräume möglich."

sind Nisthilfen dieser Art kein Beitrag zum Artenschutz.

"Nisthilfen für Hohlraumbesiedler sind, sofern sie etwas taugen (!), sehr gut für die Naturbeobachtung geeignet und das ist ihr eigentlicher Sinn. So ähnelt diese Maßnahme dem Anbringen von Nistkästen für höhlenbrütende häufige Vögel wie z. B. Kohlmeisen, mit denen man ja auch keinen gefährdeten Bodenbrütern hilft."

Deshalb geht es darum die Bienenarten und ihre Bedürfnisse kennenzulernen, die unsere Nisthilfen nutzen.

Wie schon im Sonnigen Saum gezeigt nistet Osmia (heißen die wieder Hoplitis?) adunca inzwischen in meinem neueren Wildbienenhaus. Die Art ist im Moment aktiv, oligolektisch auf Echium vulgare angewiesen und nur im komplexen Zusammenhang von Pollenpflanzen und passender Niststätte macht die Betrachtung dieser Wildbiene einen Sinn. Sie benötigt nach "Wildbienenschutz - Von der Wissenschaft zur Praxis" also Pollenpflanzen, Echium vulgare: 140 Blüten, d. h. 0,4 Pflanzen zur Verproviantierung einer einzigen Brutzelle, das richtige Mörtelmaterial (bindiger Boden und Holzgenagsel) und das richtige waagerechte Röhrchen mit Durchmesser von 5 mm. Deshalb bilden diese Fotos immer einen Zusammenhang, das Abbilden der leeren Röhrchen macht keinen Sinn.

   

   

Dazu gehören jetzt als Gegenspieler noch die Kuckucksbiene Dioxys tridentata und die Keulenwespe Sapyga quinquepunctata.
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Dr. med. Daniel Gottlob Moritz Schreber (1808-1861)

zwerggarten

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Re: Nisthilfen für Wildbienen
« Antwort #2027 am: 06. Juli 2021, 18:16:33 »

gibt es untersuchungen, wie weit z.b. diese biene zwischen futterpflanzen und nisthilfen fliegt/fliegen würde? müssen die röhrchen möglichst nahbei bzw. in sichtweite der natternköpfe sein? und müssen die röhrchen komplett unverstellt sein und bleiben? bei mir sind die minzen höher als erwartet gewachsen und die blütenstände verdecken jetzt etwas die nisthilfen…
« Letzte Änderung: 06. Juli 2021, 18:18:34 von zwerggarten »
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rinaldo rinaldini

Wild Obst

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Re: Nisthilfen für Wildbienen
« Antwort #2028 am: 06. Juli 2021, 18:17:40 »

Welche Arten wohnen denn in Deinen Röhrchen? Die Aufzählung von Nisthilfen aus unterschiedlichen Materialien mit unterschiedlichen Lochdurchmessern macht ja keinen Sinn, denn wie Herr Dr. Paul Westrich hier schreibt:

Mir reicht es erst einmal zu sehen, welche Nisthilfen überhaupt benutzt werden. Ich will damit keine Insektensterben verhindern oder so was. Ich will tendenziell Möglichkeiten anbieten und vielleicht etwas für die Bestäubung meiner Obstbäume tun. Osmia habe ich im Frühjahr auf jeden Fall, bei den jetzt hauptsächlich fliegenden kleineren Bienen habe ich keine Ahnung, welche sie sind. Da ist es schon zu schwierig die überhaupt richtig zu beobachten oder zu fotografieren, so hektisch und klein wie sie sind. Und damit sind sie auch praktisch (für mich, der ich auch nicht stundenlang vor den Nisthilfen hängen kann und will) unmöglich zu bestimmen.
Ich denke auch, das Angebot an Blütenpflanzen ist deutlich wichtiger als die Nisthilfen, die sind allerdings irgendwie plakativer und besser zur Beobachtung geeignet. Allerdings habe ich für mich die Blütenpflanzendiversität, wie auch das Anbieten von Nisthilfen, eher unter Management und "nice-to-have" als unter dem Hauptziel meines Grundstück eingeordnet. Leben kann ich auch ohne, aber ich will natürlich trotzdem eher Biodiversität fördern und bei allen Aktionen berücksichtigen und es macht auch Spaß, mal neue Pflanzen oder Wilbienen zu entdecken. Aber das Hauptziel auf meiner Obstwiese ist, für mich, immernoch mein Obst.
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Roeschen1

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Re: Nisthilfen für Wildbienen
« Antwort #2029 am: 06. Juli 2021, 19:14:30 »

gibt es untersuchungen, wie weit z.b. diese biene zwischen futterpflanzen und nisthilfen fliegt/fliegen würde? müssen die röhrchen möglichst nahbei bzw. in sichtweite der natternköpfe sein? und müssen die röhrchen komplett unverstellt sein und bleiben? bei mir sind die minzen höher als erwartet gewachsen und die blütenstände verdecken jetzt etwas die nisthilfen…
Hier kannst du lesen, größere Arten nur 120m
https://wildermeter.de/studie-wie-weit-fliegen-wildbienen-auf-nahrungssuche/
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Chica

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Re: Nisthilfen für Wildbienen
« Antwort #2030 am: 06. Juli 2021, 20:03:03 »

Die verlinkte Seite ist sehr gut Roeschen, ich habe sie komplett gelesen. Die maximalen Sammelflugdistanzen sind auch im oben verlinkten Buch aus Österreich dargelegt, sie beträgt für Osmia adunca 1.400 m und ist damit eine der größten. Bei Chelostoma florisomne sind beispielsweise 150 m angegeben. Dabei muss man immer beachten, dass weite Entfernungen die Fortpflanzungsrate beeinträchtigen, sei es durch Gefahren auf dem Flug oder Gegenspieler, die in Abwesenheit des Weibchens das Nest "okkupieren".
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zwerggarten

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Re: Nisthilfen für Wildbienen
« Antwort #2031 am: 06. Juli 2021, 22:21:45 »

toll, dankeschön!
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rinaldo rinaldini

Chica

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Re: Sandarium für Wildbienen
« Antwort #2032 am: 26. Juli 2021, 08:41:30 »

Nun, da hat aber jemand den Begriff "Sandarium" mißverstanden, oder  :o  :o?

   

Oder vielleicht liegt es ja einfach daran, dass der Mensch da eine fixe Vorstellung hat, die Tiere es aber besser wissen  8)?

 

Aber die eigentlich Angesprochenen sind auch schon am Start, zumindest verschiedene Wespenarten.

   

Ergo, eine Sandfläche im Garten macht immer Sinn. Es finden sich garantiert ein paar Tiere, die sie toll finden. Ich behalte das im Auge  8).
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OmaMo

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Re: Nisthilfen für Wildbienen
« Antwort #2033 am: 26. Juli 2021, 09:26:00 »

Danke für die schönen Bilder!
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Ich hieß hier mal comora, aber mit vier Enkeln passt das nicht mehr zu mir

Cryptomeria

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Re: Nisthilfen für Wildbienen
« Antwort #2034 am: 26. Juli 2021, 11:36:11 »

Da fehlt nur noch der hübsche Sandlaufkäfer.
Tolle , schnelle Besiedlung.
VG Wolfgang
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Re: Nisthilfen für Wildbienen
« Antwort #2035 am: 21. August 2021, 16:45:31 »

Ich habe mich heute als Grabräuber versucht und die ungeöffneten Röhren des Vorjahres geöffnet.

Schade ist, dass die Pflanzenmörtel verwendenden Osmias sehr hohe Sterblichkeit hatten. 
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Re: Nisthilfen für Wildbienen
« Antwort #2036 am: 21. August 2021, 16:46:42 »

Das war ein gut konserviertes Weibchen.
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Re: Nisthilfen für Wildbienen
« Antwort #2037 am: 21. August 2021, 16:49:02 »

Auch die Keulenwespen haben Ausfälle.
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Re: Nisthilfen für Wildbienen
« Antwort #2038 am: 21. August 2021, 16:52:45 »

Heuer hatte ich keine Blattschneiderbienen mehr,  dafür Wollbienen, die nun heuer offensichtlich in zweiter Generation herumfliegen. Eine hat es auch hier nicht geschafft.
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Re: Nisthilfen für Wildbienen
« Antwort #2039 am: 21. August 2021, 17:01:46 »

Es ist schon bemerkenswert wie gut die Inhalte der Röhren konserviert sind, auch  wenn die Bienen nicht mehr leben.  Kein Schimmel, kaum Verfärbungen.
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