Hallo uliginosa,
folgende lettzes Jahr gekaufte Sorten, haben dieses Jahr eine Höhe von ca. 50 - 70cm erreicht und haben Knospen angesetzt - oder blühen schon:
Reka, Bluecrop, Darrow, Blueroma - die ersten drei machen einen etwas "g'stakslerten" Eindruck - halt mit viel Dünger auf Verkaufsgröße gebracht und stammen von "Baumschule Anding"; die letzte ist ein dichter dichter, gedrungener Busch von Lubera und hat trotz nur knapp 50cm Höhe den massivsten Knospenansatz.
Von den ersten dreien haben Reka und Darrow den besten Knospenansatz. Tut mir leid, dass es jetzt so nasskalt draussen ist, sonst könnte ich eine Fotosession auf der Terrasse machen.
"Blautropf" zeigt noch keinen Neutrieb und scheint die empfindlichste meiner Sorten zu sein.
Meiner Meinung nach kann man auf Torf verzichten, wenn man Kiefernadelstreu in einem Wald zusammenkehrt, der in einem Moorgebiet steht, also keinen kalkhaltigen, mineralischen Untergrund mitnimmt. Da dürfen dann gerne morsche Zweige/Aststücke (zerbröseln) dabei sein und vor allem Moosfetzen. Torf ist auch nur "fossiles" Moos. Ein paar Tage Einweichen in leicht saurem Wasser, dem so umra 2 ml flüssiger Rhododünger je Liter zugefügt sind*, dann ist das Substrat fertig zur Verwendung. Bis die Wurzeln das neue Substrat durchzogen haben, musst du sorgfältig gegen Austrocknen kontrollieren. Das Nadelstreu lässt Wasser wie ein Sieb durchrinnen (deshalb umso besser, je mehr Moss dabei ist) und meine Darrow hätte im Hochsommer letztes Jahr beinahe Totalschaden genommen. Idealerweise kannst du im ersten Jahr das Substrat jeweils kurz "fluten" zum gießen. Die Wasserannahme wird besser, je länger das Substrat steht.
Und ja - kontrolliere das Gießwasser und vor allem, das, was nach längerem Stehen noch unten rausläuft auf das pH! Ich säuere mit Schwefelsäure an. Hier ist so viel Kalkstaub in der Luft, dass auch das Regenwasser - vor allen Dingen nach längerer Trockenheit - eine deutlich "basische Reserve" aufweist.
*Edit: Eisensulfat und Bittersalz (Magnesiumsulfat) tu ich auch dazu - je ca. 0,5 g je Liter Einweichwasser zur Substratvorbereitung. Ansäuern des Wassers mit verdünnter Schwefelsäure bis pH 4 - 5. Nach ein paar Tagen nochmal checken und, wenn pH immer noch zwischen 4 - 5, Wasser ablaufen lassen und Substrat verwenden.
Der Zusatz von Flüssigdünger verhindert starke pH-Ausschläge nach unten, da gelöstes Phosphat gut puffert. Man kann das Substrat auch "fetter" machen ,indem man ein bisschen mehr Dünger in die Einweichlösung steckt. Ich bin da aber lieber vorsichtig. Das ablaufende Einweichwasser ist ein super Dünger für meine Quitte/Birnen auf Quittenunterlage.