Willkommen, Gast. Bitte loggen sie sich ein oder registrieren sie sich.
News: Das wunderbarste Märchen ist das Leben selbst. (Hans Christian Andersen)
 

Willkommen, Gast. Bitte loggen sie sich ein oder registrieren sie sich.
14. Mai 2024, 21:16:16
Erweiterte Suche  
News: Das wunderbarste Märchen ist das Leben selbst. (Hans Christian Andersen)
 

Neuigkeiten:

|13|2|Kein Wind ist demjenigen günstig, der nicht weiß, wohin er segeln will. (Michel de Montaigne)

Seiten: 1 ... 39 40 [41] 42 43   nach unten

Autor Thema: Bäume für die Zukunft  (Gelesen 181196 mal)

hobab

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 1657
  • Berlin, 7a, Sand
Re: Bäume für die Zukunft
« Antwort #600 am: 25. Oktober 2023, 17:54:01 »

Gesittet - also auch keine Sämlinge? Die Ausläufer find ich nicht so schlimm, so lange sie nicht über die Grenze wachsen (wer sowas im Garten hat, muss halt auch die Folgen tragen), aber die Aussaat ist das verheerende. Ich könnte mir vorstellen das es in Berlin schlimmer ist als auf dem Land - einmal weil wärmer, aber auch weil es in der Stadt viel offenen Boden gibt. Vielleicht keimen die auf einer etablierten Wiese nicht so gut.

Bin gespannt wie es weitergeht, vor ein paar Jahren war Acer negundo überall die Pest, wuchsen aus jeder Ecke. Aber die kommen mit der Hitze weniger zurecht, das Problem ist vernachlässigbar langsam. Aber irgendwas wird ja die vielen Lücken die Birken und Buchen hinterlassen wieder füllen, bisher scheinen es Spitzahorn und Linde zu sein, ist aber noch zu früh für Gewissheiten.
Gespeichert

Nox

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 3989
  • Süd-Bretagne, 8b - 9a
Re: Bäume für die Zukunft
« Antwort #601 am: 25. Oktober 2023, 22:20:37 »

Nein, seltsamerweise keine Sämlinge (man beachte meine Klimazone). Ich habe allerdings auch keine offenen Böden sondern Hecken und Wiesen. Merkwürdig eigentlich, sind die Götterbäume doch zweihäusig. Wenn man da nur weibliche pflanzen würde (die mit dem schönen orangenen Fruchtschmuck im Sommer), wäre doch seltsam, so viele Sämlinge zu haben. Allerdings setzt mein männliches Exemplar immer auch ein paar wenige Samen an, so strikt scheint die Geschlechtertrennung nicht zu sein.
Hobab, ist es denn sicher, dass es sich um Sämlinge handelt und nicht um Wurzelausschläge ? Jede Verletzung befeuert das Problem.
.
Ob die weiblichen Blüten keimfähige Samen ohne Befruchtung entwickeln können, weiss ich jedoch nicht.
.
Die Ausläufer bei mir sind etwa so weitläufig wie bei Robinien. Ein Baum schafft es um's ganze Gebäude herum und treibt auf der anderen Seite Schösslinge, das sind fast 28m.
« Letzte Änderung: 25. Oktober 2023, 22:25:39 von Nox »
Gespeichert

hobab

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 1657
  • Berlin, 7a, Sand
Re: Bäume für die Zukunft
« Antwort #602 am: 25. Oktober 2023, 22:34:16 »

9a?? Wusste gar nicht, das es sowas gibt…

Ausläufer sind hier auch so, teilweise dicht übereinander gestapelt, aber Sämlinge sind schlimmer, tausende bis zehntausende. Es sind Sämlinge, handgezogen von mir und Helfern 😁. Und ich hab genug Aufträge, auf sowas kann ich verzichten.
Gespeichert

hobab

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 1657
  • Berlin, 7a, Sand
Re: Bäume für die Zukunft
« Antwort #603 am: 25. Oktober 2023, 22:37:38 »

Ein Vorteil: sowohl Ausläufer, als auch Sämlinge gehen vergleichsweise gut raus, kein Vergleich zu Pflaume oder Eichensämlingen - von denen krieg selbst ich Blasen, da helfen die Hornhäute nix mehr.
Gespeichert

thuja thujon

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 17107
  • Naturraum 22; Klimazone 8b/9a
    • BI Trassenwald
Re: Bäume für die Zukunft
« Antwort #604 am: 25. Oktober 2023, 22:41:52 »

Ich habe sie hier am Oberrheingraben auf einer ehemaligen Sandlagerstätte für eine Straße, die nie gebaut wurde. Dort wurden sie nach etwa 20 bis 40 Jahren gefällt, von den größten haben wir die Stubben raufräsen lassen. Die treiben jetzt Jahre später immernoch, Rückschnitt im Herbst ist sinnlos.
Dort wächst hauptsächlich Sedum album, manchmal auch höhere, trockenheitsverträgliche Stauden. Boden ist bedeckt, wenn auch mit Moos. Die Jahre so gut wie keine Sämlinge.

Auf offenem Lehmboden im Garten, neben dem Mais zum Nachbarn, dieses Jahr 14 Sämlinge auf 10 Metern von einem Eschenahorn, der letztes Jahr ausgegraben wurde und nicht viel älter als 5 Jahre war.

Ist wohl ein Offenbodenkeimer.
Gespeichert
gesundes und krankes Gemüse in Amish-Qualität

ringelnatz

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 1863
Re: Bäume für die Zukunft
« Antwort #605 am: 25. Oktober 2023, 22:51:12 »

Zur Ausbreitung ist mir hängengeblieben, dass erst in der Trümmerlandschaft nach dem 2. Weltkrieg die Sämlinge sich erfolgreich ausbreiten konnten und nicht mehr erfroren sind.
gerade wenn man bedenkt, dass die meisten Baulücken aus Kriegszeiten erst in den letzten 10 Jahren bebaut wurden.

Von einer flächendeckenden Besiedlung außerhalb des städtischen Raums sind wir weit entfernt - es sind robuste Bäume, die offensichtlich auch mit den stark versiegelten Flächen und Hitzespitzen zurechtkommen und scheinbar auch mit den Wintern incl. Streusalz kein Problem haben. Also aus meiner Sicht: tolle Stadtbäume, die nichtmal angepflanzt werden müssen, sondern sich selbst ihren Raum nehmen.
Ich sehe da wirtschaftlich eher Vorteile
Gespeichert

Gartenplaner

  • Master Member
  • Master Member
  • *****
  • Online Online
  • Beiträge: 19643
  • Nitwit! Blubber! Oddment! Tweak! Luxemburg, 7b
    • Entwicklung eines Gartens: Von der Obstwiese zum Park?
Re: Bäume für die Zukunft
« Antwort #606 am: 25. Oktober 2023, 22:55:31 »

Gespeichert
Wer meinen Lern-Garten sehen will - unterm Goldfrosch-Bild den Globus klicken!

Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber

“Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Ketten abzulegen, sondern sein Leben so respektvoll zu leben, dass es die Freiheit anderer steigert.“ Nelson Mandela

hobab

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 1657
  • Berlin, 7a, Sand
Re: Bäume für die Zukunft
« Antwort #607 am: 25. Oktober 2023, 23:05:59 »

War eher rhetorisch- 9a ist mir einfach noch nie untergekommen.
Gespeichert

hobab

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 1657
  • Berlin, 7a, Sand
Re: Bäume für die Zukunft
« Antwort #608 am: 25. Oktober 2023, 23:09:44 »

Für mich sind die Sachen die in der Schweiz oder im Südwesten Deutschlands wachsen eh unvorstellbar- ein Palmenproblem haben wir hier noch lange nicht. Aber es rückt näher, das Kirchlorbeer und Buddleja lästig werden könnten, kam mir bis vor drei Jahren absurd vor: Tja…..
Gespeichert

hobab

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 1657
  • Berlin, 7a, Sand
Re: Bäume für die Zukunft
« Antwort #609 am: 25. Oktober 2023, 23:15:42 »

Also aus meiner Sicht: tolle Stadtbäume, die nichtmal angepflanzt werden müssen, sondern sich selbst ihren Raum nehmen.


Ja, in Hausmauern, in bestehenden Alleen (hier in meiner Straße haben sie Corylus colurna erledigt, der schon 15 Jahre stand) in Naturschutzgebieten die sie platt machen…..
Gespeichert

Nox

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 3989
  • Süd-Bretagne, 8b - 9a
Re: Bäume für die Zukunft
« Antwort #610 am: 25. Oktober 2023, 23:33:25 »

Wie gesagt, Anfängerfehler.
In meiner Ecke wachsen Hanfpalmen (und säen sich aus), Pittosporum tenuifolium, Hoheria, Maytenia, Drimys und viele solche schönen Sachen.
Trotzdem können Spätfroste reinhauen
Gespeichert

ringelnatz

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 1863
Re: Bäume für die Zukunft
« Antwort #611 am: 26. Oktober 2023, 00:02:02 »

Also aus meiner Sicht: tolle Stadtbäume, die nichtmal angepflanzt werden müssen, sondern sich selbst ihren Raum nehmen.


Ja, in Hausmauern, in bestehenden Alleen (hier in meiner Straße haben sie Corylus colurna erledigt, der schon 15 Jahre stand) in Naturschutzgebieten die sie platt machen…..

Naturschutzgebiete: ja, stimme ich zu.
Haben wir im städtischen Raum aber  eher nicht.

Ansonsten scheiden sich die Geister wohl auch daran, wie man eine gelungene städtische Begrünung definiert.
Robust, keiner Pflege bedürftig, Schatten spendend finde ich schon mal nicht verkehrt.
Aber ich stecke auch nicht so tief im Thema
Gespeichert

AndreasR

  • Master Member
  • *****
  • Online Online
  • Beiträge: 14224
  • Naheland (RLP) - 180 m ü. M. - Winterhärtezone 7b
    • Bilder aus meinem Garten
Re: Bäume für die Zukunft
« Antwort #612 am: 26. Oktober 2023, 00:47:06 »

Ich würde das auch nicht so verbissen sehen. Ja, Götterbäume sind wüchsig und breiten sich stark aus, aber es sind halt Pioniergehölze, und deren Eigenart ist nun einmal, brachliegende Flächen möglichst schnell zu besiedeln. Erlen und Weiden breiten sich ungehemmt an Fließgewässern aus, Pappeln und Spitzahorn keimen in jeder Ritze, und Birken wachsen nicht selten in Mauerfugen alter Gebäude. Trotzdem käme niemand auf die Idee, einen Feldzug gegen sie zu starten, und das liegt sicher nicht nur daran, dass sie als einheimische Gehölze zählen, der Götterbaum hingegen nicht.

"Einheimisch" ist sowieso ein dehnbarer Begriff, auch Mammutbäume, Ginkgos, Douglasien und Amberbaum wuchsen hier vor der Eiszeit, gelten heute aber als "fremdländisch". Wir alle haben in den vergangenen Sommern gesehen, dass zahlreiche Bäume sowohl in den Städten als auch in den Wäldern sehr gelitten haben oder sogar abgestorben sind, während man den "Exoten" die Hitze und Dürre kein bisschen ansah. "Überrannte" Naturschutzgebiete sehe ich gerade bei Gehölzen eher nicht, da ist so manche Staude deutlich invasiver.

Die mitteleuropäische Flora ist (sicher auch eiszeitbedingt) ohnehin relativ artenarm, und wenn heute Neophyten einwandern, ob nun natürlich oder durch Menschen verursacht, ist das letztendlich nur der umgekehrte Effekt des vorherigen Aussterbens. Ja, selbstverständlich muss man gerade den menschengemachten Teil im Auge behalten und ggf. begrenzen, aber die Natur ist im ständigen Wandel, und man wird den Status Quo nie vollständig erhalten können. Jedenfalls wird heute wohl kaum jemand noch bewusst Götterbäume anpflanzen wollen, aber wo niemand ihre Ausbreitung einschränkt, werden sie sich eben eine Nische suchen.
« Letzte Änderung: 26. Oktober 2023, 00:56:03 von AndreasR »
Gespeichert

hobab

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 1657
  • Berlin, 7a, Sand
Re: Bäume für die Zukunft
« Antwort #613 am: 26. Oktober 2023, 07:23:07 »

Der Götterbaum ist eben nicht nur Neophyt, sondern ein invasiver Neophyt. Das ist schon ein Unterschied, finanziell hab ich ja schon angedeutet, was das für unseren Geldbeutel bedeutet ignoriert ihr mal eben. Und auch den Unterschied zwischen einer Birke (die teuer genug sein kann, im Balkon eingewachsen beispielsweise) und dem am schnellsten wachsenden Baum Europas ist gewaltig. Ich erinnere Beschreibungen aus Italien wo Naturschutzgebiete komplett überrollt wurden, aber auch im Schwarzwald und in Österreich gibt es Berichte wie, vor allem nach Störungen, der Ailanthus sich im Wald breit macht - was zu einer Verarmung der Krautschicht führt - eine Bekämpfung ist extrem schwierig. Hab jetzt keine Zeit zu suchen, aber es gibt genug Artikel zum Thema.
Gespeichert

hobab

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 1657
  • Berlin, 7a, Sand
Re: Bäume für die Zukunft
« Antwort #614 am: 26. Oktober 2023, 07:36:07 »

Wir müssen sehen wie es sich weiterentwickelt. Wenn sich einzelne Arten in die bestehenden Biotope einfügen, sehe ich auch keine Probleme. Aber wenn ein schweizer Kollege berichtet wie die letzten wilden Iris sibirica aus den Wiesen von Solidago canadensis verdängt werden, tut das schon weh. Ich finde es auch ein ästhetisches Problem wenn im einheitlich mageren brandeburgischen Kiefern/Birkenwald die dunkelgrünen gedüngtem Robiniendickichte stehen.
Gespeichert
Seiten: 1 ... 39 40 [41] 42 43   nach oben
 

Garten-pur.de Nutzungsbedingungen | Impressum | Datenschutzerklärung

Forum Garten-pur | Powered by SMF, Simple Machines
© 2001-2015 garten-pur. All Rights Reserved.
Garten-pur.de