Guten Morgen,
in Sachsen gibt es eine jahrzehntealte Tradition von Parkseminaren. Dort treffen sich Garten- und Kulturinteressierte, Einzelpersonen, Vereine u.ä., um verwilderte Parkbereiche aufzuräumen. Umrahmt wird dies mit Fachvorträgen, Führungen und geselligen Abenden.
Vom 22. bis 24. Oktober fand solch ein Parkseminar im polnischen Brody, dem früheren Pförten, rund 10 Kilometer östlich von Forst in der Lausitz statt.
Dank einer Einladung
des Planers unseres kleinen Schlossparkes war ich gestern und vorgestern in Brody um im Park beim Aufräumen zu helfen.
Schloss und Park waren ursprünglich eine Barockanlage, die Mitte des 18. Jahrhunderts vom zu Macht, Einfluss und Reichtum gekommenen Grafen von Brühl erbaut wurde, an den alle Besucher Dresdens beim Flanieren über die „Brühlschen Terrassen“ erinnert werden. Das Gelände war bis nach Kriegsende sehr gut erhalten, das Schloss wurde 1945 durch Soldaten der Roten Armee angezündet und Ende der 50er-Jahre durch die polnische Denkmalpflege gesichert. Fenster wurden zugemauert und ein neues Dach aufgesetzt - zu Zeiten, als man in Deutschland noch von der Rückgewinnung der Ostgebiete träumte und Polen vermutlich auch andere Sorgen hatte, als sich um ehemalige deutsche Schlösser zu kümmern.
Seit dieser Zeit passierte im Park fast nichts mehr. Die Schlosswiesen wurden zu Erlenwald, die Lindenalleen wurden lückig und wurden nur selten oder gar nicht mehr geschnitten.
Hier ein Blick, wie das Schloss die Besucher empfängt, imposant und majestätisch noch als Ruine.