Das schöne Ekel aus Australien
Der Tintenfischpilz (Clathrus archeri) ist eine richtige Schönheit unter den Pilzen. Sein Fruchtkörper entwickelt sich aus einem im Boden eingesenkten Hexenei. Bei der Reife platzt die Oberhaut und die Tintenfisch ähnlichen, fleischroten Arme werden herausgeschoben. In diesem Zustand entwickelt der ungenießbare Pilz wie die heimische Stinkmorchel einen pestilenzartigen Geruch. Dadurch lockt er Aasfliegen an, die den schleimigen Saft mit den darin enthaltenen Sporen aufsaugen. Durch den Kot der Fliegen werden die Sporen weithin verbreitet. Aber nicht über Ozeane! Die Heimat dieses Bauchpilzes liegt nämlich in Australien oder Neuseeland.
Der 1. Weltkrieg und seine Folgen:
Erstmals tauchte der Tintenfischpilz in Europa während des ersten Weltkrieges in den Vogesen auf. So scheint die Annahme plausibel, dass die Verschleppung durch australische oder neuseeländische Soldaten der Alliierten erfolgte (eine zweite Hypothese vermutet die Einschleppung durch Wolle).
Von den Vogesen ausgehend fand sich der Pilz in Deutschland erstmals 1934 am Rhein bei Karlsruhe und gelangte über den Schwarzwald (1938), Odenwald (1940), das Maingebiet (1953) auch nach Nürnberg (1958). Mittlerweile besiedelt er große Teile Deutschlands, insbesondere den Südwesten. Nachbarländer (Österreich, Schweiz, Tschechien) melden ebenfalls Wuchsorte. 1973 erreicht der Tintenfischpilz das spanische Baskenland.
die infos stammen aus
http://www.nhg-nuernberg.de/haupt/halb/pilz_beifuss.htmlgruss renate
nun 2004 in gmunden salzkammergut