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Autor Thema: Stammbildende Sukkulenten = Bäume?  (Gelesen 4982 mal)

Susanne

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Stammbildende Sukkulenten = Bäume?
« am: 22. Dezember 2009, 10:50:16 »

Ich weiß, daß Bananen und Palmen keine Bäume sind, weil sie lediglich über ihre Blätter Stämme ausformen, jedoch keine baumtypische Rindenstruktur bilden können.

Aber wie ist das mit stammbildenden Sukkulenten? Wenn ich mein kleines Adenium arboreum, oder so ein Adenium ansehe, oder auch Yucca elephantipes, dann würde ich die eher zu Bäumen zählen.
Wo zieht man da die Grenze?

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sarastro

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Re:Stammbildende Sukkulenten = Bäume?
« Antwort #1 am: 22. Dezember 2009, 10:56:05 »

Im Sprachgebrauch zählt man auch Palmen, sowie Palmfarne zu den Bäumen. Sogar Bambus hat ein baumartiges Aussehen. Als Monocotyledoniae haben sie aber nur ein beschränktes Dickenwachstum und bilden, soviel ich weiß, keine Jahresringe.

(Der Biologieunterricht war schon lange her und gugeln g'freit mi net, also darf dies ruhig einmal schnell beantwortetes Halbwissen sein) ;D
« Letzte Änderung: 22. Dezember 2009, 10:56:39 von sarastro »
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riesenweib

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Re:Stammbildende Sukkulenten = Bäume?
« Antwort #2 am: 22. Dezember 2009, 11:01:08 »

bäume im eigentlichen sinne sind verholzende perennen (dikots) mit sekundärem dickenwachstum.

Ob aeonium da drunterfällt, muss ich auch erst guckeln (zweikeimblättrig ist es ja).
« Letzte Änderung: 22. Dezember 2009, 11:02:00 von riesenweib »
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Günther

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Re:Stammbildende Sukkulenten = Bäume?
« Antwort #3 am: 22. Dezember 2009, 11:03:44 »

"Die Botanik definiert Bäume als mehrjährige, holzige Samenpflanzen, die einen dominierenden Spross aufweisen, der durch sekundäres Dickenwachstum an Umfang zunimmt. Diese Merkmale unterscheiden einen Baum von Sträuchern, Farnen, Palmen und anderen holzigen Pflanzen."
(Wikipedia)
Dann gibts noch den normalen vernünftigen Sprachgebrauch....
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sarastro

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Re:Stammbildende Sukkulenten = Bäume?
« Antwort #4 am: 22. Dezember 2009, 11:14:42 »

äh, das würde ich schon bestreiten. Wo setzt man denn die Grenze zwischen Strauch und Baum? In der Höhe oder in der Dicke der Triebe bzw. Stämme?

Genau, vernünftiger Sprachgebrauch besagt, dass Palmfarne und Palmen eben auch Bäume sind. Und einige Yucca auch (Yoshua-Tree!).
« Letzte Änderung: 22. Dezember 2009, 11:16:01 von sarastro »
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bristlecone

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Re:Stammbildende Sukkulenten = Bäume?
« Antwort #5 am: 22. Dezember 2009, 11:15:01 »

bäume im eigentlichen sinne sind verholzende perennen (dikots) mit sekundärem dickenwachstum.
Das sind Gehölze.
Bäume sind Gehölze mit akrotoner Verzweigung, d. h., dass die Endknospen und die oberen bzw. äußeren Knospen an den Trieben stets stärker gefördert werden und stärker wachsen als die unteren bzw. inneren. So entsteht mit der Zeit ein ein- oder wenigstämmiges Gehölz.

Anders bei Sträuchern: Dort werden die unteren Knospen bzw. Seitentriebe stärker gefördert, sodass sich ein buschförmiger Aufbau ergibt.

Oft wird auch noch verlangt, dass ein Baum ein sekundäres Dickenwachstum aufweisen muss, da nur das vom ringförmigen Kambium nach innen gebildete Gewebe als Holz im anatomischen Sinne bezeichnet wird. In dem Sinne wären Palmen keine Bäume, egal, wie hoch sie werden, da sie kein sekundäres Dickenwachstum haben. Deswegen ist ein Palmenstamm bis auf den unmittelbaren Stammfuß durchgehend gleichmäßig dick oder sogar oben etwas dicker.
 
Yuccas und Drachenbäume unter den Monokotylen und die Palmfarne unter den Nacktsamern haben ein "anomales" sekundäres Dickenwachstum. Anomal meint, dass es anders erfolgt als bei den als "typisch" angesehenen Gehölzen, die allesamt das "klassische" sekundäre Dickenwachstum aufweisen, das man bei Dikotylen und Koniferen und Ginkgo findet.

Mir ist diese Definition zu eng. Wenn man "Holz" mal etwas allgemeiner als mehrjähriges Festigungsgewebe versteht, das eben Lignin und Cellulose als wesentliche Bestandteile enthält, sind Palmen durchaus Bäume.

Und viele Sukkulenten allemal. Die Säulenkakteen, aber auch viele Opuntien, bilden einen wabenartigen Holzkörper, der so stabil ist, dass er für Bauzwecke verwendet wird.

Aeonien wären durchaus als Gehölze zu bezeichnen, da ihr Stamm zumindest bei alten Pflanzen ein wenig verholzt.
« Letzte Änderung: 22. Dezember 2009, 12:05:53 von bristlecone »
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riesenweib

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Re:Stammbildende Sukkulenten = Bäume?
« Antwort #6 am: 22. Dezember 2009, 11:18:31 »

bäume im eigentlichen sinne sind verholzende perennen (dikots) mit sekundärem dickenwachstum.
Das sind Gehölze....

stimmt, ich hätte besser geschrieben "gehören zu" statt "sind"

lg, brigitte
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sarastro

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Re:Stammbildende Sukkulenten = Bäume?
« Antwort #7 am: 22. Dezember 2009, 11:19:04 »

Wenn ich an die Adenium obesum im Jemen denke! Die waren sicher 50 Jahre alt und älter, hatten einen regelrechten Holzstrunk. Und wie Bristlecone schon anführte, gibt es jede Menge Kakteen und Sukkulenten.
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Günther

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Re:Stammbildende Sukkulenten = Bäume?
« Antwort #8 am: 22. Dezember 2009, 11:27:29 »

Dafür gilt die Welwitschia als Baum, soviel ich weiß...

Vernünftig (?) wäre "Baum" auf den Habitus bezogen.
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bristlecone

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Re:Stammbildende Sukkulenten = Bäume?
« Antwort #9 am: 22. Dezember 2009, 11:34:05 »

Ich weiß, daß Bananen und Palmen keine Bäume sind, weil sie lediglich über ihre Blätter Stämme ausformen, jedoch keine baumtypische Rindenstruktur bilden können.

Auf Bananen und deren nächste Verwandte ("Baum der Reisenden" - etwas nach unten scrollen - z. B.) trifft das zu, deswegen spricht man da von "Scheinstämmen".

Palmen bilden hingegen durchaus echte Stämme. Bei ihnen wächst der vom Scheitelgewebe gebildete Spross anfangs (das kann durchaus Jahre so gehen) stark in die Breite, bevor er sein Dickenwachstum einstellt. Dann ist die Enddicke erreicht, ein später einsetzendes sekundäres Dickenwachstum wie bei unseren Bäumen gibt es nicht. Der Spross wächst dann immer weiter in die Höhe, an der Spitze hat sich durch das anfänglich enorme Dickenwachstum eine Scheitelgrube gebildet, aus deren Tiefe die neuen Blattanlagen hervorkommen.
Ähnlich wachsen auch Baumfarne.
 

P.S. Die Weltwitschie ist in jedem Fall ein Gehölz, wie durchweg alle anderen Nacktsamer auch. Ob Baum oder eher Strauch ist wohl eher Ansichtssache.
« Letzte Änderung: 22. Dezember 2009, 11:36:55 von bristlecone »
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Phalaina

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Re:Stammbildende Sukkulenten = Bäume?
« Antwort #10 am: 22. Dezember 2009, 11:36:39 »

Adenium bildet verholzte Stämme und meines Wissens wegen seiner typischerweise mehrstämmigen Wuchsform zu den (sukkulenten) Sträuchern, im Gegensatz zur stammsukkulenten Aeonium arboreum, die nicht einmal verholzt. Einige der größeren Yucca-Arten, wie zum Beispiel den Joshua Tree, würde ich wie Palmen als baumförmige Wuchsformen ansehen, ich bin mir aber nicht sicher, ob sie nicht ähnlich wie der Drachenbaum Dracaena eine Sonderform darstellen.

Edit: ich sehe gerade, es hat sich schon erledigt! ;)
« Letzte Änderung: 22. Dezember 2009, 11:38:19 von Phalaina »
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bristlecone

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Re:Stammbildende Sukkulenten = Bäume?
« Antwort #11 am: 22. Dezember 2009, 11:41:22 »

Aeonium scheint ein Grenzfall zu sein:

Zitat: "Shrubs [perennial herbs], not viviparous, [1-]7-10[-20] dm, glabrous or pubescent. Stems erect, branched [simple], woody or fleshy...
He thought that the wide range of growth-forms in Aeonium, including the woody habit, is derived from herbaceous ancestors."

Quelle.

Und zu Aeonium haworthii: "Stems branched, 3-10 mm thick, woody..." (Selbe Quelle, bei der Beschreibung dieser Art).
« Letzte Änderung: 22. Dezember 2009, 11:43:09 von bristlecone »
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Phalaina

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Re:Stammbildende Sukkulenten = Bäume?
« Antwort #12 am: 22. Dezember 2009, 11:45:54 »

Ja, du hast recht - es gibt Aeonium-Arten, deren Stämme zumindest teilweise verholzen, aber bei keiner meiner Aeonium arboreum ist dies der Fall.
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Susanne

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Re:Stammbildende Sukkulenten = Bäume?
« Antwort #13 am: 22. Dezember 2009, 12:45:42 »


Ich bin entzückt! :D Danke! Und gerne noch mehr... scheint sich zu einem interessanten Thema zu entwickeln. :D
« Letzte Änderung: 22. Dezember 2009, 12:46:45 von Susanne »
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bristlecone

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Re:Stammbildende Sukkulenten = Bäume?
« Antwort #14 am: 23. Dezember 2009, 08:22:00 »

Und gerne noch mehr...
Gerne: Was möchtest du denn wissen oder diskutieren?


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