in unserer Familie ist Heringsalat eine Heiligabendtradition. Das Rezept ist auch in dem schönen alten Kochbuch von Henriette Davidis zu finden und eine ewige Prozedur.
2 Wochen vorher muss man sich Salzheringe beschaffen und die selber wässern, dann filetieren und den "Milchner" durch ein Sieb passieren. Die Filets legt man in einer Essigmarinade mit Zwiebeln, dem "Milchner" und Gewürzen ein.
Heiligabend fängt es damit an, dass man um 11 Uhr eine Rindfleischsuppe aufsetzt, mit einem guten Stück Tafelspitz. Die mit Gemüse und Schwemmklöschen angereicherte Suppe wird dann gemeinsam mit der eintreffenden Familie Mittags gegessen.
Danach machen es sich die weiblichen Mitglieder der Familie in der Küche bequem, jeder bekommt ein Schneidbrettchen und ein Küchenmesser. Die Männer werden in den Wald geschickt und müssen den Baum schlagen, nach Hause schleppen und mit den Kindern zusammen schmücken. Ein Teil der Männer repariert in der Zeit die Autos.
In der Küche wird das ganze Jahr und das ganze Jahrhundert der Familie durchgesprochen. Dabei werden Pellkartoffeln geschält und in Würfeln von 0,5 cm Seitenlänge geschnitten. Das Rindfleisch, der Hering, die geschälten Äpfel, wenig von den eingelegt gewesenen Zwiebeln, Delikatessgürkchen, Eier, eingelegte Rote Beete. Haselnüsse werden gehackt und dazugegeben.
Die jüngste Tochter bereitet Majonaise von 10 Eiern frisch zu. Die Majonaise wird mit etwas von dem Saft der Roten Beete vermengt, gesalzen und gepfeffert und mit den kleingeschnittenen Zutaten des Salats vermischt. Es macht ein quatschiges Geräusch. Sämtliche Schüsseln und Terrinen werden mit Salat gefüllt.
Die älteste Tochter hackt in der Zeit 4 - 6 gekochte Eigelb sehr fein und 4 - 6 gekochte Eiweiß und ziemlich viel Petersilie sehr sehr fein. Mit einem Teelöffel und einem Küchenmesser wird der Salat dann mit weißen, gelben und grünen Verzierungen versehen.
Dann ist es Zeit für die Beschehrung und die Salate werden in unbeheizte Zimmer des Hauses getragen.