hier wird immer Aktivkohle mit Holzkohle verwechselt.
Viele käufliche Aktivkohlen sind auch nur Holzkohle. Es dürfte schwer sein, Holz so zu verkohlen, dass keine Struktur mit großer innerer Oberfläche entsteht. Das Produkt muss nicht immer Industriespezifikationen erfüllen, um doch im Prinzip die spezifischen Eigenschaften in einem gewissen Grade aufzuweisen.
Auch die Indios hatten im wesentlichen Pflanzenkohle produziert, wenn man von verkohlten tierischen Essensresten (Knochen, Fischgräten) absieht, die mengenmenäßig aber sicher nur eine untergeordnete Rolle spielen, wie jeder weiß, der einmal ein Stück Fleisch, einen Fisch auf einem Holzfeuer gegrillt hat.
Die Frage für den Gärtner lautet eher - wo kriege ich die benötigten Holzkohlemengen her?
Und wir reden hier von Schubkarren-Mengen!
Bei ebay fand ich als günstigstes Angebot € 2,60/kg bei einer Abnahme von 100kg - da sind gleich mal 260 Euros weg... .
Dem steht das Angebot von Grillkohle aus dem Discounter gegenüber - die ist eher günstiger, aber:
Kommerzielle Holzkohle zum Grillen ist in der Regel zeit-/volumenoptimiert produziert, d. h. möglichst großer Durchsatz durch den Meiler in möglichst kurzer Zeit. Da sieht man durchaus auch mal unvollständig verkohlte Partien, die Kohle wurde nicht durch Glühen vollständig von teerartigen Pyrolysprodukten befreit.
(Außerdem ist unvollständig verkohltes Holz schwerer als ausgelühtes, Grillkohle wird nach Gewicht verkauft... .)
Das ist dann auch die Wurzel von Benetzungsproblemen.
Man vergleiche die Benetzbarkeit eines angekohlten, unvollständig verbrannten Holzscheits mit der von ausgeglühten Holzkohlestückchen in der Asche.
Deswegen kaufe ich auch keine Kohle sondern finde es besser, sie selber herzustellen.
Eine weitere (kostenfreie) Quelle sind Ofenbesitzer, Holzheizer, deren Asche reich an Kohlestücken ist. Nicht jeder Ofen produziert viel Kohle. Mein eigener liefert praktisch nur Asche. Aber im Bekanntenkreis konnte ich Leute auftreiben, die gerne ihre kohlereiche Asche durch mich entsorgen lassen. Einer älteren Dame habe ich eine Metalltonne hingestellt (nachdem sie ihre eigene Plastikmülltonne mit Glutresten abgefackelt hatte...) - hat über den Winter leicht 100 Liter ausgesiebte Kohle gebracht. Ein weiterer Kaminofenbesitzer stellt mir seine Ascheeimer zur Abholung hin... - es läppert sich zusammen.