Hallo,
Nur mit dieser Methode hat man die (wenigen) bekannten parthenokarpen Feigensorten herausgefunden. Diese stammen auch alle aus dem Mittelmeerraum.
Es ist richtig, dass die aus dem Mittelmeer stammen.
Aber die meisten davon wurden über Jahrhunderte selektiert (z.B. in Frankreich für den Anbau bei Hofenahe Paris), geeignete sind dann immer weiter verbreitet und aus denen wieder selektiert/gekreuzt worden.
2 Eigenschaften sind bei uns besonders notwendig: parthenokarp und eine ausreichende Frostfestigkeit.
(naja, daneben sollten sie auch noch schmecken)
Beide sind bei Feigen selten.
Die Chancen, bzgl 2-er kritischer Eigenschaften bei einer Zufallsauswahl aus im Süden vorkommenden Feigen jeweils die im Norden gewünschten Eigenschaften zu erhalten, sind sehr gering.
Wenn man wirklich neue Sorten für unseren Raum entdecken wollte, sollte man das systematisch angehen. Z.B. durch eine Vielzahl an getesteten Sorten.
Zudem würde man versuchen, zumindest bzgl einer der Eigenschaften bessere Startbedingenungen als eine Zufallsauswahl zu erhalten.
Z.B. solche Sorten auf Frosthärte testen, die sicher parthenokarp sind.
Oder Feigen verwenden, die auch am Ursprungsort schon bewiesen haben, dass sie Frost vertragen.
Theoretisch ist sicher auch ein Zufallstreffer möglich. Sollte das jemandem gelingen bin ich auch gerne bereit das erweiterte Angebot zu nutzen. Keine Frage, es gibt zu wenig Sorten für uns hier im Norden.
Aber die Ausgangsfrage war ja, ob es aussichtsreich ist, eine Feige aus Kroatien mitzubringen.
Um Enttäuschungen von vornherein zu vermeiden sollte schon gesagt werden, dass die Chancen nahe null sind. Wer das dann trotzdem ausprobiert kann dann nur noch positiv überrascht werden.
Gruss