Bis zum gewissen Punkt habe ich Erfahrung mit so einem "zu" warmen überwintern von Feigen. Habe nämlich, in Ermangelung eines besser dafür geeigneten Raumes, vor 3 Jahren meine Feigen in mein kleines, nur mit Latten abgetrenntes Kabuff im Gemeinschaftskeller geschafft. Durchschnittstemperatur etwa 10 bis 15 Grad. Da mein Kabuff ein vergittertes Kellerfenster hat, meinte ich mir ausrechnen zu dürfen, das, wenn ich das durchgängig geöffnet lasse, es insgesamt schon kalt "genug" sein / werden würde.
Hat herzlich wenig genutzt, sämtliche Feigen haben kräftig getrieben. Die standen dort bis knapp über Mitte März. Dann habe ich sie zwangsweise auf den Balkon gestellt. Denn an jeder Feige deutlich erkennbare Früchte, teils 3 bis knapp 4 cm lang, das ganze an bis zu 10 cm langen, spindeldürren und kaum grünen Triebchen, die ein paar wenigen und wegen Lichtmangel recht verkümmerten Blättchen dran hatten. Der traurige Anblick hat mir ein schlechtes Gewissen gemacht. Habe mir auch ausgerechnet, das wenn sie weiter im Keller stehen, das alleine beim heraustragen so einiges von diesen dürrappeligen Trieben beim kleinsten hängenbleiben glatt abbrechen würden.
Die Hoffnung, das die leichte Kälte auf dem Balkon das Wachstum bremsen würde, die Triebe und Früchte aber schon so weit entwickelt seien, das sie womöglich nochmal kommende 0 bis -1 Grad aushalten würden, hat sich in dem Sinne nicht erfüllt. Maximal minus 2 Grad mussten sie nochmal aushalten.
99% aller Feigen sind innerhalb von 2 Wochen glatt abgefallen und von den Trieben haben es auch nur 2..3 geschafft, nicht einzutrocknen, sondern weiter zu wachsen. Abgeschnitten habe ich sie später dennoch, denn die wuchsen anschließend wesentlich dicker weiter = mehr Gewicht = eine Art Sollbruchstelle vor diesem dickeren Wachstum.
Da ich hier Klimazone 8a habe und wie beschrieben keinen geeigneten Raum zur Verfügung habe, habe ich es notgedrungen in den letzten 2 Jahren riskiert, die Feigen ganzjährig auf dem Balkon stehen zu lassen. Bisher gings gut.