Zusammen mit meinem Mitarbeiter Micha aus dem Schwabenländle machten wir uns vorigen Sonntag auf die Socken, um endlich wieder mal andere "Stallluft" zu schnuppern. Dies sollte ja jeder Pflanzenverrückte mindestens ein Mal im Jahr tun, sonst wird er betriebsblind, so wusste schon Karlchen F. vor 70 Jahren zu berichten!
Schönstes Wetter bis zu Gerhild D., bei nur 7 Stunden freier Fahrt in den Ruhrpott. Da ich noch nie bei ihr war, bin ich schon aufs äußerste gespannt. Denn ihr Vater ist ja ein bekannter Hobbydendrologe mit einem enormen Wissen. Dementsprechend sah auch das weitläufige Grundstück von etwa 20.000 qm aus, nämlich voll mit mir bekannten und unbekannten Gehölzraritäten. Gerhild hat ihre Stauden inmitten diesem Paradieses, es fraß uns der Neid mit diesem Umfeld und der Gehölzkulisse!
Die kommenden Tage hielten wir uns in Holland auf. Stationen waren Hans Kramer, Marnies, Bastin, Freddie Fahner, Foltz, Coen Jansen bis hinauf zur Kleinen Plantage, und dann noch Arends im Schnee und Rheinland-Stauden als letzte Station im Regen. Kurz und gut, man könnte jetzt jeden von denen auseinandernehmen, Vor- und Nachteile, Gutes und Schlechtes erwähnen. Tue ich aber nicht! Jeder Betrieb hat irgend einen guten Aspekt und auch bei den besten kann man was zum Meckern finden.
Der Höhepunkt jedenfalls, was das Ambiente anbelangt, war sicherlich die Kleine Plantage, obgleich mir die Schauflächen etwas zu englandkopiert waren. Und von der Breite des Sortimentes kommt hinter Hans keiner mehr mit! Coen Jansen hat die Nase vorn, was Beetstaudenneuheiten anbelangt, neue Storchenschnäbel etc. Und überall wie üblich waren sie sehr gastfreundlich. Beim einen gab's Rosinenbrot mit Käse drauf, beim nächsten Büchsenerbsensuppe oder Suppe aus der Retorte.
Aber auch sonst sind wir froh, wieder daheim angelangt zu sein. Der Hauptgrund war für mich, einmal mehr auf die Betriebsstruktur von Kleinbetrieben zu achten, nicht so sehr auf Pflanzen. Aber wir brachten trotzdem genug mit heim. Es war zwar schon spät im Jahr, denn die meisten der kleinen Endverkaufsbetriebe haben schon geschlossen. Sonst bin ich meistens im Februar in Holland, im Spätherbst normalerweise nie.