Hallo Lenchen,
vielen Dank für die Rückmeldung. Folgende Infos kann ich noch über die Sorte geben:
Reifezeit: Erste Beeren schon jetzt reif, gut essbar, lecker erst in einer Woche, in größeren Mengen allerdings lohnt es erst so ab Mitte Juli zu ernten, runter vom Strauch müssen die Beeren bis Mitte August, dann würden die (mittlerweile winzigen) Beeren beginnen trocken und gechmacklos zu werden.
Größe der Beeren: zu Anfang größer, bis 1,5 cm, im Verlauf der Erntezeit dann kleiner, bis max. 1 cm. Früher häufiger, jetzt nicht mehr, fängt der Strauch an vereinzelten Trieben erneut an zu blühen, reifen wollen die Beeren nur noch teilweise, die Fruchtgröße kommt Wildbeeren nahe, und der Geschmack ist besonders (konzentriert).
Aussehen der Beere: Der Reif lässt die Beere hell erscheinen. Wenn man die Beere gut abputzt wird sie dunkelblau. Form ist teils rund (kleine und mittlere Größe), die großen eher leicht abgeflacht, die Calyx (Kelchgrube) ist groß, so dass sich gerne mal Spinnennester dort drin verbergen. Der Rand der Calyx (weiss nicht, wie man das genau nennt) wird von einer Art Krone (also gleichmäßige Zacken) gebildet. Diese sind aufrecht, neigen sich ein klein wenig zueinander. Je größer die Beeren, desto niedriger diese Krone. Reife Beeren fallen sehr leicht und schnell ab, sind lange nicht so fest wie die unreifen. ODer sie trocknen ein, verschrumpeln und verlieren an Geschmack und fallen dann ab. Selbst gefräßige Vögel ignorieren diese Fallbeeren.
Geschmack: Nicht übertrieben süß mit angenehmer, ausgeglichener Säure - für mein Empfinden.
Resistenz: Ziemlich gegen alles, es ist zumindest nichts vorgekommen. Bis auf die zweite Pflanze, die schon immer etwas zurück war: Dort werden seit vorigem Jahr Trieb für Trieb braun, trocken, auch die Blätter, die Beeren trocken, selbst reife Beeren an betroffenen Zweigen (in Minigröße) schmecken abscheulich. Überdüngung, Staunässe kann ich ausschließen. Reife Beeren an nicht betroffenen Zweigen schmecken zumeist anders, seltsam, fade. Hängt vom Trieb ab, wobei ein Trieb auch "normale" Beeren reifen lässt.
Größe des Strauchs: bis zum vorigen Herbst nie geschnitten, Triebe erreichen gleichbleibend etwa 160/170 cm, Triebe des Problemstrauches (wohlgemerkt im Herbst gut zurückgeschnitten) recken sich neuerdings bis 190 cm.
Sonstiges: Blattwerk ist nicht allzu dicht, zunehmend luftiger (wohl wegen der vernachlässigten Beschneidung
), Beeren kommen vereinzelt vor, aber auch in größeren Gruppen, reifen langsam und in Gruppen unterschiedlich. Der Strauch wächst tendenziell mehr in die Höhe als auslagernd in die Breite. Hängende Zweige wegen Beerenfülle gibt es kaum, befruchtete Zweige sind recht stabil.
Bodenansprüche: Der Händler empfahl uns auf sauren Boden zu achten und die Pflanzgrube mit Folie auszulegen, wohl um den Flachwurzler daran zu hindern, in Gartenerderegionen vorzudringen.
Die Heidelbeere ist etwa 15 Jahre alt. Frage nebenbei: Gab es vor 15 Jahren schon eine derartige Sortenvielfalt? Händler könnte A+S oder eine lokale Baumschule sein. Es geht unter uns das Gerücht, dass wir damals wegen fehlender Selbstbefruchtung (oder zur Steigerung der Erntemenge) zwei Pflanzen ausgesetzt haben, ist aber wirklich nur eine vage Vermutung. Wenn tatsächlich alle Sorten selbstfruchtend sind, dann ist das ja schon mal ein riesen Vorteil
Die Erntemenge lässt sich schwer abschätzen, da bis zur ersten Runde schon eine Menge weggefuttert ist, und bis zur zweiten Runde nicht wirklich viel übrig bleibt. Grob geschätzte 2 kg für beide Sträucher wäre schon vermessen viel. Zumeist ist das zu befüllende Schälchen schwerer wie die Ernte selbst
So, viele Worte, da sich das mit dem Foto mangels Apparat nicht so einfach erweist. Vielleicht reicht es ja aus.
Gruß,
Gonzales