hatte in einem anderen Forum (Gds) schonmal darüber berichtet über unser
Projekt- ich war auch total fasziniert über die vertikalen Wände von Patrick Blanc-
mich hat lediglich die Ausführung etwas abgehalten- war mir alles irgendwie zu
"popelig" mit dem Vlies für eine Dauerbepflanzung und habe da selber was zusammen
gebaut- im Prinzip total simpel und kostengünstig- hier nochmal mein Bericht aus
dem GDS-Forum wer es noch nicht gelesen hatte)
Wir hatten 2012 in Eigenbau eine Vertikale Wandebepflanzung vor unserem
Hauseingang erstellt.
Dafür verwendeten wir übrig gebliebene Mehrschicht-Holzplatten von unserem
Passivhaus die wir zuschnitten. Starke Teichfolie verhindert das Eindringen von
Feuchtigkeit in das Holz. Uns gefiel keines der ohnehin spärlich erklärten Beispiele
in der kargen Literatur. Auch im Internet fanden wir keinerlei Hilfe, so daß wir
selber was zusammen tüftelten. Aus normalem Baustahl, den wir mit einer
Rostverhindernen schwarzen Farbe strichen, formten wir ca. 12cm starke
"Sandwiche", zwischen die wir 10cm starke Steinwolle, auf die wir braunes,
unverrottbares Glasfaservlies legten. Die Module wurden dann mit starken,
zweckentfremdeten Stahlhaken (sollten eigentlich für Regale sein) auf die Wand
gehängt und miteinander verbunden. Die Bewässerung ist genauso einfach wie
genial- wir haben ein 100L Fass (dürfte auch ruhig größer ausfallen!) in den Boden
versenkt und mit einer Tauchpumpe versehen, die durch eine Zeitschaltuhr durch
eine über den Modulen befestigtem PVC-Rohr, welches in etwa 10cm-Abständen
mit Löchern versehen ist, die Feuchtigkeit abgibt- durch die unten montierte
Auffangrinne, wird überschüssiges Wasser wieder zurück geführt- es ensteht ein
Kreislauf und man hat nirgends Feuchtigkeit da wo sie nicht hin gehört....
Lediglich im Winter sollte geachtet werden, dass man trotz fehlender auto-
matischer Bewässerungsmöglichkeit für Feuchtigkeit sorgt. Ich lege einfach einen
Schlauch vom Keller und gieße mit der Hand drüber. Bei starken Frösten unter
-15°C kommt eine einfache und sehr schnell zu montierte Noppenfolienvorrichtung
darüber, keine 5 Min. Aufwand.
Da der Standort eine offene Nord-Ostlage ist, sind hier wirklich unbegrenzte
Möglichkeiten bei der Bepflanzung gegeben. Besonders haben sich natürlich die
Heucheras bewährt, man kann aber alles mögliche in die mit in die Module
gemachten Kreuz-schlitze setzen. Wichtig ist- und das macht die meiste
Arbeit- dass die komplette Erde von den Wurzelballen gespült wird.
Die sehen nach der radikalen Behandlungen oft erbärmlich aus. Sehr gut machen
sich auch Campanula poscharskyana, Hostien, begrenzt Gräser und einige Farne.
Auch Nepeta cataria (Katzenminze), Ajuga reptans und Bistorta officinalis
(Wiesenknöterich) entwickeln sich prächtigst. Ausfälle hielten sich sehr in
Grenzen, und man kann in die offenen Löcher jederzeit was Neues einpflanzen.
Das Bild der Anlage ändert sich ständig und wird immer schöner. Wir werden oft
darauf angesprochen. Inspiriert hatte mich damals ein Beitrag im TV über die
wirklich beeindruckenden Anpflanzungen von Patrick Blanc in Frankreich.
Wegen der Düngung braucht man sich gar keine Sorgen machen- ich schütte ab
und zu einen Schluck Wuxal super in die Tonne, abwechselnd mit Vitanal und
Baldrianblütenextrakt. Ich habe zwar ein Micro-Siemens-Meßgerät, aber das habe
ich nie gebraucht. Und in der Literatur wird auch viel zuviel unnötig kompliziert
"empfohlen". Wer ein einigermaßen gutes Händchen für Pflanzen hat, hat auch hier
keine Probleme. Schädlinge gibt es so gut wie gar nicht- lediglich Schnecken und
Raupen können lästig werden.
Ich schätze mal, dass wir für die komplette Anlage inkl. Technik und Bepflanzung
grob 500,- Euro ausgegeben haben, da wir alles in kompletter Eigeneregie und mit
simplen Materialen gearbeitet haben