Hier ein sehr persönlicher Bericht, wie man Beifuss verwenden kann:
es stammt von Charlie aus einem anderem Forum.
"letzes jahr zu weihnachten hatten wird mal vor, nicht im kleinen kreis (vatermutterkinder) zu weihnachteln, sondern mit besuch. und zu diesem anlass sollte es eine weihnachtsgans geben. es wurde also eine 4,5kg schwere frische bauerngans besorgt.
ich stand aber jetzt vor dem problem - die premiere, denn es war das erste mal dass wir so ein tier antesten wollten. ich setzte mich also an die kiste und googelte. das ergab eine ziemliche auswahl an ergebnissen aller art. aber was wäre wohl das g´schmackigste rezept??
beim einkaufen im dorf kam ich dann zu diesem kopfzerbrechthema ins gespräch mit diversen älteren damen und die eine erzählte mir dann die art, auf die sie ihre diversen gänse immer zubereitet hat. das rezept überzeugte mich durch die verblüffende einfachheit und die reduktion auf das wesentliche hat bei mir schon oft zu den besten ergebnissen, nicht nur beim kochen geführt.
wir haben die gans genau so zubereitet wie sie gesagt hatte, das ergebnis war überwältigend.
und hier das einfache gigantisch gute weihnachtsgansrezept:
1.die gans mit wirklich reichlich salz und pfeffer innen und aussen gut einreiben.
2. viel
beifuss (gewürz, das sehr oft wild zu finden ist, um diese jahreszeit aber nur noch im geschäft wächst) innen rein
3. in den ofen auf einen gitterrost, rücken nach oben, untendrunter die fettpfanne mit etwas wasser .
4. bei 135 (!) grad 5 (!) stunden brutzeln lassen, nach der halben Zeit mal umdrehen, schauen ob noch wasser unter dem mittlerweile reichlich abgetropften fett in der fettpfanne vorhanden ist.
5. gegen ende der garzeit hitze hochpowern, bis der gewünschte bräunungsgrad erreicht ist - achtung das geht schnell.
Dazu: die in der fettpfanne schwimmende sosse mit kartoffelknödeln und apfelblaukraut. (das vom aldi schmeckt so gut, dass ich mir den aufriss der eigenzubereitung nicht mehr antue)
die auf diese weise zubereitete gans zergeht auf der zunge, so zart ist die. wir haben in unserem leben noch nie so eine gute gans gegessen. und deshalb gibts dieses jahr wieder : weihnachtsgans
zur kochtheorie: das gänsefett ist ein ausgezeichneter geschmacksträger. wenn die garung so extrem langsam erfolgt, durchzieht dieses fett das ganze fleisch. es schmeckt wirklich unbeschreiblich gut .
zur praxis: der ofen verschweint auf diese weise kaum, weil das fett wegen den niedrigen temperaturen nicht im ofen rumspritzt. (und dann auch nicht auf den heizspiralen verbrutzelt.) ausserdem ist die geruchsbelästigung in der küche/wohnung minimal, hab da schon ganz andere sachen erlebt. "