Auskennen wäre zuviel gesagt.
Kann auch nur auf die "Beschreibende Sortenliste Strauchbeerenobst" vom
Bundessortenamt zurückgreifen.
E.Baur kreuzte 1922 in Müncheberg bei Berlin als erster die Art
Ribes succirubrum mit Stachelbeersorten. Die Hybride(n ?) nannte er "Jochelbeere".
Den gleichen Namen erhielten die Kreuzungen von H.Murawski in den 50ern in Dresden-Pillnitz aus
R.nigrum und
R.uva-crispa var. sativum .
Von diesen dürfte ich vermutlich zwei Sträucher besitzen. Sie sind Ableger eines Strauches bei meinen Großeltern. Erstanpflanzung dürfte in die Wendejahre gefallen sein. Vermutlich die Sorte 'Jocheline' .Zur gleichen Zeit wurden in Köln die ersten "Jostabeeren" unter Einbeziehung von
Ribes divaricatum gezüchtet. Später kam HÄBERLI
(und sei es nur als Nutznießer und nicht aus eigener Zucht) und Ungarn und .?. hinzu.
In der Regel gehen die Sträucher in Richtung Johannesbeere, allerdings ist der Wuchs sehr stark.
Die 'Orus'-Typen sehen dagegen wie Stachelbeer-Sträucher aus. Habe selber erst seit diesem Frühjahr einen Strauch. Kann also selber noch nichts dazu sagen.
Die Sortenliste gibt für Josta, Jostine, Jogranda, Jocheline, Rikö genauere Beschreibungen, inkl. der Elternsorten.
Es dürften also jede Menge Typen im Umlauf sein. Da sicher so einige weitere Sämlinge (gerade aus den ersten Kreuzungsversuchen) in Umlauf gebracht wurden.
Ist aber nur meine private Meinung !
Da es zum Teil Mehrfach-Hybriden sind, könnte es für Experimentierfreudige sicher erfolgreich sein Samen auszusäen.
Man braucht halt viel Platz, um mehrere Sämlinge aufzupflanzen und zu testen wie die Früchte schmecken, wie hoch der Ertrag ist ...
Kommerziell erfolgreich dürfte wohl keine Sorte werden.
(Gibt doch schon genug.) Außer man kreuzt noch rote, weiße, grüne Johannesbeeren und 'ne leckere alte Stachelbeersorte aus England ein
PS:
Meine Jostabeeren hängen dieses Jahr übervoll mit Früchten. Dies gehen im Geschmack/Konsistenz mehr in Richtung Johannesbeere. Oftmals in Trauben von 3-5 Beeren. Gab es bisher so noch nicht.
Eine mit eher rötlichen (später fast schwarz) und stachelbeerartigen Früchten (über M.Hans bezogen) trägt dieses Jahr erstmals Früchte.